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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Euer Gnaden.«
    Beide hoben den Blick; neben Devil stand einer der Club-Diener und reichte ihm auf einem Tablett ein zusammengefaltetes Schreiben. »Das hier ist eben angekommen, Euer Gnaden. Der Bote bestand darauf, es Euch unverzüglich auszuhändigen.«
    »Danke.« Devil nahm den Brief, brach das Siegel und schickte den Diener mit einem geistesabwesenden Nicken fort. Er faltete das Papier auseinander und überflog die Zeilen – Vane sah, wie seine Miene sich versteinerte. Mit undeutbarem Gesichtsausdruck las Devil den Brief noch einmal.
    »Nun?« fragte Vane, als Devil aufschaute.
    Devil zog die Brauen hoch. »Es hat sich etwas Neues ergeben.« Er blickte Vane nicht in die Augen. »Eine unvorhergesehene Entwicklung.« Er faltete den Brief wieder zusammen und stand auf. »Du mußt mich entschuldigen – ich lasse dich rufen, sobald ich Zeit habe.«
    Damit drehte er sich um, schob den Brief in die Tasche und verließ den Raum.
    Vane blickte ihm verdutzt nach. Dann wurde seine Miene hart.
    »Honoria Prudence – was zum Teufel hast du jetzt schon wieder angestellt?«
    »Nein! Wartet! Ihr könnt doch nicht einfach so zur Tür hin
    ausgehen.«
    »Warum nicht?« Honoria fuhr herum.
    Chillingworth drückte sich eine kalte Kompresse auf die Nasenwurzel und folgte Honoria durch den Flur. »Weil es sinnlos ist, unnötige Risiken einzugehen. Eurem Gatten wird diese Angelegenheit ohnehin nicht sonderlich gefallen – warum wollt Ihr alles noch verschlimmern?« Er legte die Kompresse auf einem Tischchen ab und musterte Honoria. »Eure Haube ist verrutscht.«
    Mit zusammengepreßten Lippen drehte Honoria sich zum Spiegel um. Während sie ihre Haube zurechtrückte, musterte sie Chillingworths Gesicht. Er war immer noch sehr blaß. Sie war nicht sicher, ob sie ihn einfach allein lassen konnte – seine Bediensteten waren noch nicht zurück. Sie verstand jedoch sehr wohl, warum er auf ihren sofortigen Aufbruch drang. »So.« Sie wandte sich um. »Seid Ihr jetzt zufrieden?«
    Chillingworth verengte die Augen zu Schlitzen. »So geht es.« Er sah ihr in die Augen. »Und vergeßt nicht – Ihr müßt Devil diesen Brief zeigen, sobald Ihr ihn trefft. Wartet nicht, bis er Euch danach fragt.«
    Honoria hob das Kinn.
    Chillingworth nahm es mit unverhohlener Mißbilligung zur Kenntnis. »Dem Himmel sei Dank, daß Ihr seine Frau seid und nicht meine. Wartet hier, bis ich mich vergewissert habe, ob die Luft rein ist. Damit Euer Großvater oder sein Butler Euch nicht sieht.«
    Honoria sah zu, wie er die Tür öffnete, nach draußen trat und den Blick die Straße hinauf und hinunter wandern ließ.
    »Alles klar.« Chillingworth hielt ihr die Tür offen. »Außer Eurer Droschke ist nichts und niemand zu sehen.«
    Hocherhobenen Hauptes fegte Honoria nach draußen, blieb noch einmal kurz stehen und sah sich um. Sie furchte die Stirn.
    »Legt Euch gleich nieder, und zwar so, daß die Füße höher gelagert sind als der Kopf. Und legt um Himmels willen die Kompresse wieder auf, sonst wird Euer blaues Auge noch schlimmer.«
    Zum zweiten Mal an diesem Tag vergaß Chillingworth, den Mund zu schließen. Für einen Augenblick. Dann funkelte er Honoria böse an. »Gütiger Gott, Weib, geht endlich!«
    Honoria blinzelte. »Ja, gut – gebt gut auf Euch acht.« Damit lief sie flink die Treppe hinunter. Vor ihr wartete die Droschke. Sie warf einen Blick über die Schulter zurück – eine schwarze Kutsche bog langsam in die Green Street ein. Hinter ihr fiel Chillingworths Tür klickend ins Schloß. Es war schon nach vier Uhr, die Dämmerung setzte ein. Wie Chillingworth gesagt hatte, war weit und breit niemand zu sehen. Mit einem innerlichen Seufzer ging Honoria weiter.
    Sie nahm die dunkle, schwarzgekleidete Gestalt, die neben der Treppe zu Chillingworths Tür auftauchte, nicht wahr. Sie spürte nichts von der Gefahr, als die Gestalt sich von hinten näherte. Zaumzeug klimperte, Hufe klapperten, dann war die schwarze Kutsche auf gleicher Höhe mit Honoria und verstellte ihr den Blick auf die Droschke. Honoria betrachtete die Kutsche – ein schwarzes Tuch senkte sich über sie, nahm ihr die Sicht und hüllte sie ein. Sie rang nach Luft, zerrte an dem Stoff, wurde jedoch nur noch fester eingewickelt. Sie wollte schreien, aber eine starke Hand legte sich über ihren Mund.
    Honoria erstarrte. Ein Arm wie aus Stahl schlang sich um ihre Taille und hob sie hoch.
    Sie wehrte sich nicht, sondern wartete geduldig darauf, daß Devil sie herunterließ. Schließlich

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