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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Euer Gnaden, aber an der Nord Nummer eins ist ein Spurkranz gerissen – Mr. Kirby wüßte gern, ob Ihr mal nachschauen könnt …«
    »Sag Kirby, ich bin in einer halben Stunde bei ihm.«
    »In Ordnung, Euer Gnaden.« Martin eilte davon.
    Honoria straffte den Rücken. »Worum geht es?«
    »Eine der Windmühlen ist defekt.« Devils Lippen zuckten, er griff nach ihrer Hand. »Diese Gegend ist sumpfig, Honoria Prudence – die Mühlen treiben Drainage-Pumpen an.«
    »Oh.« Honoria wurde den Mittelgang entlanggezerrt. »Wohin bringst du mich?«
    Er sah sie verwundert an. »Wir wollen dir ein Pferd aussuchen. Bist du denn nicht deswegen hergekommen?«
    Zehn Minuten später ritt Honoria unter melodischem Hufgeklapper auf einer lebhaften brauen Stute in den Hof hinaus – hinter Devil. Die Idee, sich hinterrücks aus dem Staub zu machen, verwarf sie unverzüglich – er hätte sie doch innerhalb von Minuten eingeholt.
    Sie verließen den Park auf einem anderen Weg als durch den Wald. Gleich hinter der Parkmauer wurde das Klappern der Mühlen hörbar und nahm stetig an Lautstärke zu, je weiter sie nach Norden ritten. Die betroffene Mühle war groß; in ihrem Schatten saß Devil ab, um mit dem Vormann zu fachsimpeln.
    Honoria war nicht übermäßig interessiert an dem Gespräch. Als sie im Trab zurück zum Familiensitz ritten, packte sie den Stier bei den Hörnern. »Hast du eine Vorstellung, wer der sogenannte Straßenräuber sein könnte?« Die Frage war klar genug formuliert.
    Seine Antwort war ein Vortrag über das Entwässerungssystem. Als sie im Hof ankamen, hatte Honoria genug gehört, um bestätigen zu können, daß die Cynsters ebenso besessen von ihrer Leidenschaft für ihr Land waren wie von ihrem sonstigen Zeitvertreib. Zudem hatte sie eine ziemlich klare Vorstellung davon bekommen, was ihr Gastgeber von ihrem Interesse am Mord an seinem Vetter hielt.
    Am nächsten Morgen wartete Honoria an ihrem Fenster, bis sie ihren Widersacher davonreiten sah. Erst dann lief sie zum Stall. Der Pferdeknecht fand nichts dabei, daß sie sich wieder die Stute satteln ließ. Als sie durch den Torbogen den Park verließ, jauchzte Honoria vor Freude und preschte mit glücklichem Lächeln dem Wald entgegen.
    Dann schlug sie den Weg um das Dorf herum ein. Nach mehr als einer Stunde erreichte sie die lange, gerade Strecke, wo Tolly erschossen worden war. Die Stute schien das Unheil zu spüren, das hier geschehen war. Honoria zügelte sie, glitt aus dem Sattel und band das Tier am Straßenrand an.
    Zielstrebig überquerte sie gerade die Straße, als das Donnern von Hufen ertönte. Sie hielt inne und lauschte; der unbekannte Reiter kam in ihre Richtung. »Verdammt!« Sie wirbelte herum und lief zurück zu ihrer Stute.
    Ihr blieb keine Zeit, wieder aufzusitzen. Fassungslos blickte Honoria nach rechts und links, auf der Suche nach einem Versteck. Doch sie fand keines.
    Der sich nähernde Unbekannte war sicherlich ein völlig harmloser Mensch, Mr. Postlethwaite vielleicht. Honoria trat neben die Stute und setzte ihre hochmütigste, gelangweilteste Miene auf. Wer sollte ihr schon verbieten, am Straßenrand neben ihrem Pferd zu stehen, wenn ihr nun mal danach war?
    Um die Wegbiegung herum kam das Pferd in Sicht. Der Reiter war keineswegs Mr. Postlethwaite.
    Das schwarze Ungeheuer kam neben Honoria zum Stehen, und Devil fuhr sie an: »Was tust du hier?«
    Honoria blickte ihn groß an. »Ich vertrete mir ein wenig die Beine.«
    Er zuckte nicht mit der Wimper. »Womöglich genießt du auch die Aussicht?«
    Sie waren an allen Seiten von Wald umgeben. Honoria sah Devil mit zusammengekniffenen Augen an. »Was tust du denn hier?«
    Mit verbissener Miene band er sein Pferd an einen Baum, drehte sich wortlos um und trat an die Stelle, wo sie Tolly gefunden hatten.
    Honoria folgte ihm entschlossen. »Du glaubst genausowenig wie ich an die Geschichte vom Straßenräuber oder Wilderer.« Devil schnaubte. »Ich bin schließlich nicht blöd.«
    Honoria ließ ihn nicht aus den Augen. »Und? Was glaubst du, wer der Mörder ist?«
    »Ich weiß es nicht, aber wir werden es herausfinden.«
    »Wir?« Honoria war ganz sicher, daß er sie dabei nicht mit einschloß. »Ihr alle stellt längst Nachforschungen an, nicht wahr – deine Vettern und du?«
    Sein Stoßseufzer zeugte von seiner Gereiztheit. »Wie du so treffend schlußfolgertest, war es kein Straßenräuber und kein Wilderer – Tolly wurde vorsätzlich ermordet. Für diesen Mord muß es ein Motiv geben,

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