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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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was du in Erfahrung bringst?«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Treib es nicht zu weit, Honoria Prudence.«

8
    Zwei Tage später stieg Devil morgens die Treppe hinunter und streifte dabei seine Handschuhe über. Webster war gerade auf dem Weg zur Eingangstür.
    »Euer Wagen dürfte bereitstehen, Euer Gnaden.«
    »Danke.« An der Haustür schaute Devil sich noch einmal um.
    »Stimmt etwas nicht, Euer Gnaden?«
    Devil wandte sich Webster zu, während dieser die Tür öffnete und den Blick freigab auf den leichten Wagen vor der Treppe – und eine Gestalt in Hellviolett. »Danke, Webster, alles in Ordnung.«
    Devil trat nach draußen und verweilte kurz im Schatten des Hauseingangs, um das Bild zu genießen, das Honoria bot. Seine zukünftige Frau hatte Stil, eine naturgegebene Eleganz. Ihr Haar war modisch hochgesteckt, feine, lose Löckchen umschwebten ihr Gesicht. Ein Rüschenschirm schützte ihren Teint vor der Sonne; Hände und Füße steckten in hellbraunem Leder. Ihr violettes Reisekleid war gut geschnitten, paßte wie angegossen und betonte den Schwung ihrer Hüften und die üppigen Rundungen ihrer Brüste. Es fiel ihm schwer, ein wölfisches Grinsen zu unterdrücken.
    Mit unbewegter Miene schritt er die Treppe hinab.
    Honoria drehte ihr Schirmchen und blickte ihm entgegen. »Vermutlich wollt Ihr nach St. Ives fahren, Euer Gnaden. Darf ich mitkommen? Ich interessiere mich brennend für alte Kapellen – und ich glaube, die Brückenkapelle von St. Ives sucht ihresgleichen.«
    »Guten Morgen, Honoria Prudence.« Devil blieb vor ihr stehen, nahm ihre rechte Hand und drückte einen Kuß auf das vom Handschuh frei gelassene Fleckchen Haut auf der Innenseite ihres Handgelenks.
    Honoria hätte um ein Haar den Schirm fallen gelassen. Ihr Herz raste. »Guten Morgen, Euer Gnaden.«
    Ohne ein weiteres Wort, ohne den Streit, den sie so gern gewonnen hätte, führte er sie zum Wagenschlag und hob sie auf den Sitz. Mühelos. Ihr Puls wollte sich einfach nicht beruhigen. Sie hielt sich am Wagenrand fest, als Devil Platz nahm und die leichte Kutsche sich unter seinem Gewicht ein wenig zur Seite neigte.
    Devil ergriff die Zügel, entließ den Pferdeburschen, und bald darauf rollten sie die Straße entlang. Honoria holte tief Luft. Die frische Luft unter den Bäumen machte ihren Kopf klar – und sie erkannte, was da in den vergangenen Minuten geschehen war. Mit schmalen Augen fuhr sie zu Devil herum. »Du hast es gewußt!«
    Er lächelte sie nachsichtig an. »Ich bin allgemein bekannt für meine rasche Auffassungsgabe.«
    Ein schlimmer Verdacht kam ihr in den Sinn. »Wohin bringst du mich?«
    Diesmal war seine Miene die eines Unschuldsengels. »Nach St. Ives – damit du die Brückenkapelle besichtigen kannst.«
    Honoria sah ihm in die Augen – sie waren klar wie Kristalle. Sie drehte sich um und warf einen Blick zurück – und sah ein Pferd, das an den Wagen gebunden war und ihnen folgte. »Du fährst nach St. Ives, um das Pferd zurückzubringen, das Tolly am Tag seines Todes geritten hat.«
    Gereizt fuhr Devil zu ihr herum. »Ich kann dich wohl nicht dazu überreden, diese Angelegenheit mir zu überlassen?«
    Honoria furchte die Stirn. »Ist es Tollys Pferd – oder könnte es das des Mörders sein?«
    Devil biß die Zähne zusammen. »Es muß Tollys Pferd sein. Es wurde am Tag nach dem Sturm gesattelt und aufgezäumt auf einer Waldwiese gefunden. Es stammt aus dem Stall, in dem Tolly sich zu bedienen pflegte. Und der Mörder hat den Tatort wahrscheinlich auf seinem Pferd verlassen.«
    Vor ihnen lag jetzt eine lange Gerade; Devil zügelte die beiden Füchse und sah Honoria an. »Honoria Prudence, selbst wenn du ein paar Minuten vor mir bei Tolly warst, besteht nicht der geringste Grund dazu, daß du dich aktiv in die Suche nach dem Mörder einmischst.«
    Honoria reckte die Nase in die Luft. »Ich nehme mir die Freiheit zu widersprechen, Euer Gnaden.«
    Devil verzog das Gesicht. »Hör um Gottes willen auf, mich Euer Gnaden zu nennen – sag Devil zu mir. Schließlich sind wir schon bald Mann und Frau.«
    »Das«, erklärte Honoria herablassend, »halte ich für höchst unwahrscheinlich.«
    Ein Blick auf ihr vorgerecktes Kinn verriet ihm, daß ein Streit nicht angebracht sein würde. Statt dessen sagte er mit fester, wenn auch scharfer Stimme: »Honoria, ich bin das Oberhaupt dieser Familie. Meine Schultern sind breiter als deine, mein Rücken ist stärker. Tollys Mörder zu finden, ist meine Aufgabe, und sei versichert: Ich

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