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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihn an den Schultern und flüsterte eindringlich: »Das darfst du nicht!«
    Verständnislos sah er sie an, dann senkte er den Kopf und flüsterte in ihr Ohr: »Warum nicht, zum Teufel? Sie haben doch keine Angst vor mir!«
    »Darum geht es nicht!« erklärte Honoria ungeduldig. »Du bist erwachsen – du gehörst nicht dazu!«
    »So?«
    »Das hier ist ihre Zeit des Abschiednehmens. Verdirb sie ihnen nicht.«
    Honoria wand sich in seinem Griff, und er ließ sie los. Sie drehte sich und sah den Kindern zu. Die Nachtkühle drang durch ihre dünnen Kleider, sie fröstelte. Im nächsten Moment hatte Devil die Arme um sie gelegt und zog sie an sich. Honoria versteifte sich, gab dann aber nach und entspannte sich, viel zu dankbar für die geteilte Wärme, als daß sie hätte streiten mögen.
    Am Grab wurde eine Beratung abgehalten, und jetzt trat Amelie vor und legte ihre Rose auf den Hügel. »Schlaf gut, Tolly.«
    Amanda kam als nächste. »Ruhe in Frieden«, sagte sie und legte ihre Rose neben die ihrer Schwester.
    Nun folgte Simon. »Leb wohl, Tolly.« Eine weitere Rose fand ihren Platz auf dem Grabhügel.
    Honoria hielt Devil zurück, bis die Kinder wieder an ihnen vorübergezogen waren. Er bedachte sie mit einem schwer zu deutenden Blick, als sie ihn schließlich losließ. Dann nahm er ihre Hand, und gemeinsam folgten sie den Kindern bis zum Rasenplatz.
    Das Gras war naß von Tau; besonders die kleine Mary hatte einen schweren Weg zu bewältigen. Devil knurrte etwas und beschleunigte seine Schritte, doch wieder warf Honoria sich ihm in den Weg. »Nein!« Wütend stieß sie ihn zurück unter die Bäume.
    »Sie bekommen nasse Füße. Zwei von ihnen könnte ich doch tragen.«
    Er umfaßte ihre Taille; Honoria umklammerte seine Schultern. »Dann würden sie wissen, daß du weißt, wo sie waren – sie würden sich denken können, daß du sie beobachtet hast. Damit wäre ihnen der Abschied verdorben. Ein bißchen Wasser schadet ihnen nicht – nicht, wenn sie echte Cynsters sind.«
    Ein weißer Schimmer zeugte von seinem Lächeln wider Willen. Mürrisch wartete er, bis die Kinder durch den Seiteneingang verschwunden waren, dann stapfte er, Honorias Hand fest im Griff, aufs Haus zu. Die Kinder befanden sich noch auf der Treppe, als sie dort ankamen. Devil stieg einfach die Stufen empor, hielt sich aber dicht an der Wand. Auf dem Treppenabsatz angekommen, waren die Schritte der Kinder immer noch zu hören, und Honoria stieß Devil in eine Nische.
    Sie schnappte nach Luft, als sie sich an seiner Brust wiederfand. Mit einem Arm drückte er Honoria an sich, mit der anderen Hand hob er ihr Gesicht. Bevor sie Atem holen konnte, hatten seine Lippen sich ihres Mundes bemächtigt; sie versuchte, sich zu wehren, doch ihr Widerstand schmolz unter dem angenehmen Gefühl, das er ihr bereitete.
    Wie lange sie so eng aneinandergeschmiegt in der Dunkelheit verharrten, hätte sie später nicht sagen können. Als Devil seine Lippen von ihrem Mund löste, hatte sie die Verbindung zur Wirklichkeit verloren.
    Er hielt kurz inne und streichelte dann noch einmal mit dem Mund über ihre Lippen. »Mache ich dir angst?«
    »Ja.« In gewisser Weise schon. Mit rasendem Puls forschte Honoria in seinen Augen. »Aber ich habe nicht wirklich Angst vor dir.« Er weckte Gefühle, Verlangen in ihr. »Ich …« Verwirrt brach sie ab. Ihr fehlten ausnahmsweise einmal die Worte.
    Devil lächelte leise. »Keine Sorge.« Er küßte sie noch einmal, tastend, fragend, dann schob er sie ein wenig von sich. »Geh. Jetzt gleich.« Es war eine Warnung, aber er wußte nicht sicher, ob sie das begriff.
    Im Dämmerlicht sah sie ihn blinzelnd an, dann nickte sie. »Gute Nacht.« Sie schlüpfte aus der Nische. »Schlaf gut.«
    Devil hätte beinahe laut gelacht. Er würde ganz gewiß nicht gut schlafen. Jetzt schon meldeten sich Kopfschmerzen an.

7
    Am nächsten Morgen nahm Honoria am Sonntagsgottesdienst in der zum Familiensitz gehörenden Kirche teil und spazierte anschließend mit Louise Cynster zum Haus zurück. Tollys Mutter bedankte sich bei ihr für die Hilfe, die sie ihrem Sohn erwiesen hatte, und Honoria versicherte höflich, es wäre eine Selbstverständlichkeit gewesen. Louise ließ sich nicht lange drängen, sondern erzählte gern von Tolly und seiner Beziehung zu Devil. Offenbar handelte es sich um eine Art von Heldenverehrung.
    Der Gegenstand von Tollys Verehrung hatte es nicht für nötig befunden, zum Gottesdienst zu erscheinen. Als die Damen an den

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