Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
werde sie lösen.«
    Sie sah ihn an. »Dir ist doch klar, daß du dir gerade selbst widersprochen hast? Erst erklärst du, ich wäre bald deine Frau, und dann verbietest du mir, so zu handeln, wie es deiner Frau oder auch deiner Braut zukommt.«
    »Meiner Überzeugung nach muß sich meine Frau, ob künftig oder wie auch immer, das heißt also, du, aller gefährlichen Aktivitäten enthalten.« Gezwungen, ein Auge auf die Pferde zu haben, hörte Devil seine eigene grollende Stimme. »Mord ist ein Verbrechen, die Suche nach einem Mörder ist gefährlich. Du sollst nichts damit zu tun haben.«
    »Nach üblichem Brauch sollte eine Gattin ihrem Mann aber in all seinen Unternehmungen zur Seite stehen.«
    »Zur Seite stehen ist genehmigt, aber nicht in all seinen Unternehmungen.«
    »Das eine geht nicht ohne das andere. Außerdem«, setzte Honoria mit großen Augen hinzu, »wie sollen wir denn heiraten, wenn ich mich gefährlicher Aktivitäten enthalten muß?«
    Verdutzt sah er sie an, forschte in ihrem Gesicht und kniff die Augen zusammen. »Du weißt wohl, daß dir von mir keinerlei Gefahr droht. Sonst wärst du nicht hier.«
    Innerlich mußte Honoria sich eingestehen, daß er recht hatte; ihm war nicht beizukommen. Doch wenn ihre Stellung unangreifbar war – in Anbetracht der Tatsache, daß er sie als seine Braut betrachtete –, dann würde er ihre Ehre verteidigen, sogar gegen sich selbst. Einen mächtigeren Beschützer konnte sie sich nicht wünschen. In dem Gefühl der Sicherheit lächelte sie fröhlich. »Haben deine Vettern schon etwas in Erfahrung gebracht?«
    Er knurrte etwas Unverständliches und richtete den Blick geradeaus. Nach der nächsten Wegbiegung trieb er die Pferde zu schnellerem Tempo an. Ungerührt lehnte er sich zurück und betrachtete die ebenen Wiesen zu beiden Seiten der Straße.
    Als sie durch Somersham fuhren, drosselte er kaum das Tempo. Honoria sah Mr. Postlethwaite vor dem Pfarrhaus. Sie winkte; er blinzelte, lächelte dann und winkte zurück. War wirklich erst eine Woche vergangen, seit sie diese Straße durch den Wald gefahren war?
    Als Devil endlich wieder das Wort ergriff, waren die Dächer von St. Ives bereits zu sehen. »Vane hat gestern einen Boten geschickt – keiner von meinen Vettern ist bisher auf den kleinsten Hinweis oder auch nur den Hauch eines Gerüchts gestoßen. Wir haben keinerlei Anhaltspunkt für den Grund seines Ritts zum Familiensitz oder für ein Mordmotiv.«
    Honoria betrachtete sein Profil. »Du hattest mehr erwartet, nicht wahr?«
    »In der Hoffnung, eine Beschreibung des gesuchten Mannes zu bekommen, habe ich die Rückgabe des Pferdes hinausgezögert. Irgendwie muß er schließlich in den Wald gelangt sein. Wenn er Tolly gefolgt ist oder vor ihm in London war, hat er vielleicht in St. Ives ein Pferd gemietet.«
    »Vielleicht ist er gefahren?«
    Devil schüttelte den Kopf. »Dann hätte er in entgegengesetzter Richtung zu Somersham aus dem Wald herausfahren müssen. Sonst wäre er dir begegnet. Unterhalb des Waldes haben ein paar von meinen Leuten auf dem Feld gearbeitet. Eine vorbeifahrende Kutsche wäre ihnen aufgefallen. Sie haben aber keine gesehen.«
    »Auch keinen Reiter?«
    »Nein, aber im Wald gibt es unzählige Reitwege. Keiner könnte sagen, welchen der Mann genommen hat.«
    »Ist es möglich, von London aus hierher zu reiten?«
    »Möglich schon, aber unwahrscheinlich.« Devil zügelte die Pferde, als die ersten Häuser von St. Ives vor ihnen auftauchten.
    »Ein Pferd, das diese Strecke zurückgelegt hätte, wäre zu der auf den Mord folgenden Flucht nicht mehr fähig gewesen.«
    Sie hatten die Hauptstraße erreicht; Devil ließ die Pferde im Schritt gehen.
    »Also«, folgerte Honoria, »suchen wir nach einem Mann, von dem wir nicht wissen, wie er heißt und wie er aussieht, der am Tag des Mordes ein Pferd gemietet hat.«
    Devil seufzte schwer, bevor er antwortete: »Ja, nach so einem Mann suchen wir .«
    Fünf Minuten später freute sich Honoria, die in der Kutsche saß und zuhörte, wie Devil den Stallmeister befragte, immer noch über ihren Triumph. Natürlich ließ sie es sich nicht anmerken – um nichts in der Welt durfte sie Devils männlichen Stolz verletzen und riskieren, daß er seinen Entschluß zurücknahm. Doch der Sieg schmeckte so süß, daß sie einfach lächeln mußte – und das tat sie denn auch, sobald sie sicher war, daß Devil sie nicht beobachtete.
    Der Wagen schaukelte, als Devil wieder aufstieg. »Hast du's gehört?«
    »Ja,

Weitere Kostenlose Bücher