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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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fragte: »Was beinhaltet denn dieser vierte Schwur?«
    Devils Züge verhärteten sich. »Daß ich dein Gesicht betrachten werde, wenn ich in dich eindringe, wenn du mich tief in dich aufnimmst, wenn du dich mir hingibst.«
    Honoria lag ganz still. Es kostete sie große Anstrengung, ihre Reaktion zu verbergen, ein Auflodern von Leidenschaft, ein Verlangen, so tief empfunden, so erregend, daß es ihr tatsächlich den Atem nahm. Die plötzliche Erkenntnis ihrer selbst und dessen, was noch sein könnte, war erschreckend. Am erschreckendsten aber war die Tatsache, daß es ihr keine Angst einflößte. Doch sie wußte, was die Zukunft für sie bereithielt – er gehörte nicht dazu. Sie blickte ihm in die Augen und schüttelte den Kopf. »Es wird nicht geschehen. Ich heirate dich nicht.«
    Sie stemmte sich gegen ihn; er zögerte. Dann zog er sich zurück und gestattete ihr, daß sie sich aufrichtete. In dem Augenblick umfaßte er ihr Kinn und wandte ihr Gesicht sich zu. »Warum nicht?«
    Hochmütig befreite Honoria mit einer Kopfbewegung ihr Kinn aus seinem Griff. »Ich habe meine Gründe.«
    »Und zwar?«
    Sie bedachte ihn mit einem gereizten Blick. »Zunächst einmal den, daß du bist, was du bist.«
    Seine Miene wurde gefährlich finster. »Was soll denn das heißen?«
    Honoria stand etwas unsicher auf – unverzüglich war seine Hand da, bereit, ihr zu helfen. Er erhob sich ebenfalls. Sie beugte sich herab und hob die Decke auf. »Du bist ein Tyrann, ein unverbesserlicher Autokrat, gewöhnt, stets zu bekommen, was du haben willst. Aber das steht nicht zur Debatte.« Sie legte die Decke zusammen und wandte sich ihm wieder zu. »Ich habe nicht die Absicht zu heiraten, weder dich noch sonst jemanden.«
    Sie wich seinem Blick nicht aus, trotz seiner düsteren Miene. »Warum nicht?« Diesmal klang die Frage nicht gar so aggressiv. Honoria griff nach ihrem Sonnenschirmchen und ging zum Wagen. »Meine Gründe gehen nur mich etwas an; ich brauche sie dir nicht mitzuteilen.« Er war ein Herzog – Herzöge benötigten Erben. Beim Wagen angekommen, warf sie einen Blick hinter sich. Den Korb in der Hand, folgte er ihr mit angestrengtem, nachdenklichen Gesicht. Als er vor ihr stehenblieb, sah sie ihm in die Augen. »Versteh doch bitte, ich werde es mir nicht anders überlegen.«
    Er blickte sie eine Weile versonnen an, dann nahm er ihr die Decke ab und warf sie, gefolgt von dem Picknickkorb, in den Gepäckraum. Er schloß die Klappe und folgte Honoria zum Wagenschlag. Sie drehte sich um und wartete – und schnappte nach Luft, als er die Hände um ihre Taille legte.
    Er hielt sie fest, hob sie aber nicht hoch. Plötzlich außer Atem, hob Honoria den Blick – und sah in die kristallklaren Augen eines tollkühnen Eroberers.
    Er umfaßte sie und hielt ihren Blick eine gestrichene Minute lang, bevor er sagte: »Wir sind in einer Sackgasse angelangt, Honoria Prudence.«
    »Ach ja?«
    Er preßte die Lippen zusammen. »Ja, denn auch ich habe keineswegs die Absicht, es mir anders zu überlegen.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen hob Devil sie in den Wagen und stieg ebenfalls auf. Eine Minute später befanden sie sich wieder auf der Straße. Er ließ die Zügel schleifen, die Pferde liefen nach Herzenslust, und der frische Fahrtwind klärte seinen erhitzten Kopf. Nie hatte er sich so sehr gewünscht, etwas – jemanden – zu besitzen. Das Schicksal hatte ihm Honoria über den Weg geführt, damit er sie in Besitz nahm und festhielt. Er würde sie bekommen – er würde sie zur Frau nehmen, das stand fest.
    Sie hatte gesagt, sie hätte ihren Grund – einen Grund, den sie ihm nicht nennen wollte. Also würde er ihn herausfinden und ausräumen. Entweder das, oder er würde verrückt.

9
    »Ja, bitte?« Devil hob den Blick aus den Büchern, als Webster die Bibliothek betrat.
    »Chatham ist gerade in den Hof geritten, Euer Gnaden – der Herr, den Ihr herbestellt habt, wartet Euren Anweisungen gemäß.«
    »Gut.« Er klappte das Geschäftsbuch zu und stand auf. »Wo ist Miss Anstruther-Wetherby?«
    »Meines Wissens im Rosengarten, Euer Gnaden.«
    »Ausgezeichnet.« Devil ging zur Tür. »Ich reite aus, Webster. In etwa einer Stunde komme ich mit unserem Gast zurück.«
    »Sehr wohl, Euer Gnaden.«
    Zwei Pferdeknechte eilten herbei, als Devil auf den Hof hinaustrat.
    »Ah … wir haben Melton seit heute früh nicht mehr gesehen, Euer Gnaden.«
    Devil verdrehte die Augen himmelwärts. »Was soll's? Ich hole Sulieman selbst. Kümmert ihr euch um

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