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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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die Treppe hinunterzuführen und in die Kutsche zu heben.
    Der Schlag klappte hinter ihnen zu, und Devil fühlte sich in der Dunkelheit einigermaßen sicher. Zaumzeug klimperte, und sie befanden sich auf dem Heimweg. Und noch hatte er nicht den Verstand verloren. Noch nicht.
    Hätte Honoria Chillingworths Aufforderung angenommen, wäre die Hölle losgebrochen. Die Möglichkeit, daß sie seine Einladung nur ausgeschlagen haben könnte, um Devil nicht zu kränken, war nahezu genauso unvorstellbar wie seine Erleichterung darüber, daß sie es getan hatte.
    Die Kutsche rumpelte dahin. Devil saß in seiner Ecke, den düsteren Blick auf Honoria gerichtet, grübelte er über das Undenkbare nach.
    Er war zu keinem Schluß gekommen, als die Kutsche schwankend vor dem Portal seines Heims zum Stehen kam. Dienstboten ließen das Treppchen herab; seine Mutter stieg zuerst aus, dann folgten Honoria und schließlich auch Devil.
    »Ich begebe mich gleich nach oben – wir sehen uns morgen, meine Lieben.« Mit einem königlichen Winken stieg die Her-zogin-Witwe die Treppe hinauf.
    Cassie eilte herbei und befreite Honoria von ihrem schweren Mantel; Webster stellte sich Devil zur Seite. Devil legte seinen Abendumhang ab.
    »Master Alasdair erwartet Euch in der Bibliothek, Euer Gnaden.«
    Webster übermittelte die Nachricht mit gedämpfter Stimme, doch als Devil sich zum Butler umwandte, erhaschte er einen Blick auf Honorias verdutztes Gesicht.
    »Danke, Webster.« Devil zupfte seine Ärmel zurecht. »Ich wünsche dir eine gute Nacht, Honoria Prudence.«
    Sie zögerte, sah ihn kurz an und neigte dann den Kopf. »Und ich wünsche Euch eine gute Nacht, Euer Gnaden.«
    Kühl und hochmütig drehte sie sich um und stieg die Treppe hinauf. Devil blickte ihren sanft schwingenden Hüften nach; als sie aus seinem Blickfeld verschwand, schöpfte er tief Atem und stieß die Luft langsam wieder aus – dann machte er sich auf den Weg zur Bibliothek.
    Es wäre wahrscheinlich leichter gewesen, einen Stein zum Bluten zu bringen, doch Honoria war um nichts in der Welt bereit, sich von Devil die neuesten Nachrichten vorenthalten zu lassen. Sie würde ihn nicht heiraten – das hatte sie ihm schon wiederholt versichert –, aber sie war nach wie vor entschlossen, Tollys Mörder die Maske vom Gesicht zu reißen. Sie hatte Devil mitgeteilt, was sie herausgefunden hatte; jetzt war er an der Reihe.
    Sie hörte das Schloß des Morgensalons klicken; sie richtete sich hoch auf und drehte sich zur Tür um. Devil trat ein und schloß die Tür hinter sich. Er musterte sie wie immer von Kopf bis Fuß und näherte sich ihr wie üblich mit seinem lässig-gelangweilten Raubtiergang.
    »Wie ich hörte, willst du mich sprechen.« Sein Ton und eine hochgezogene Augenbraue ließen auf milde Langeweile schließen.
    Honoria hob stolz den Kopf. »So ist es.« Er blieb vor ihr stehen. »Ich wüßte gern die neuesten Ergebnisse in der Suche nach Tollys Mörder. Was hat Lucifer herausgefunden?«
    »Nichts von Bedeutung«, war die lässige Antwort.
    Honorias Augen wurden schmal. »Er hat bis um ein Uhr morgens auf dich gewartet, um dir dann nichts von Bedeutung zu berichten?«
    Devil nickte. Honoria forschte in seinem Blick, ihre Augen weiteten sich. »Du lügst!«
    Innerlich fluchte Devil. Was mochte ihn verraten haben? »Lucifer hat tatsächlich nichts entdeckt, was uns auf die Spur von Tollys Mörder führen könnte.«
    Honoria starrte ihn an. »Auch das ist nicht wahr.«
    Devil schloß die Augen und fluchte leise. »Honoria …«
    »Ich kann es nicht glauben! Ich habe dir geholfen, ich war's, die erfahren hat, daß Tolly noch völlig arglos war, als er sein Elternhaus verließ.«
    Devil öffnete die Augen und sah ihr vorgerecktes Kinn, ihren flackernden Blick. Bevor sie ihre übliche Wanderung aufnehmen konnte, stemmte er beide Hände zu ihren Seiten gegen den Kamin. Nahm sie gefangen. Wütend blitzte sie ihn an.
    »Glaub mir«, sagte er und fing ihren hitzigen Blick ein, »ich bin dir dankbar für deine Hilfe. Die anderen bemühen sich herauszufinden, wohin Tolly sich nach seinem Aufbruch von der Mount Street gewendet hat. Was Lucifer mir zu berichten hatte, drehte sich um etwas völlig anderes.« Er hielt inne und überlegte sich seine nächsten Worte sehr gründlich. »Vielleicht hat es gar nichts zu bedeuten, aber auf jeden Fall ist es nichts, wobei du uns behilflich sein könntest.«
    Honoria suchte nach Bestätigung in seinen Augen – sie blieben kristallklar. Sobald

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