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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Honoria nicht. Sie musterte sein starres Gesicht und zog eine Braue hoch. »Ich habe ja noch nicht einmal einen richtigen Antrag bekommen.«
    Ein Eroberer fragte nicht höflich nach; er nahm sich instinktiv, was er wollte – je heftiger er es wollte, desto ungestümer war das Ansichreißen. Devil sah ihr in die Augen und las die unterschwellige Herausforderung in ihrem Gesicht, den Starrsinn in der Haltung ihres Kinns. Wie sehr wollte er sie für sich gewinnen?
    Er holte tief Luft, trat näher an sie heran und griff nach ihrer Hand; ohne den Blick aus ihrem zu lösen, hauchte er einen Kuß auf die Fingerspitzen. »Meine liebe Honoria Prudence, erweist du mir die Ehre, meine Frau, meine Herzogin zu werden …« Er hielt inne und fügte dann nachdrücklich hinzu: »Und die Mutter meiner Kinder?«
    Ihr Blick flackerte, sie wandte den Kopf. Devil legte einen Finger unter ihr Kinn und drehte ihr Gesicht wieder zu sich um. Nach kurzem Zögern sah Honoria ihm in die Augen. »Ich habe mich noch nicht entschieden.« Auch wenn er nicht lügen konnte – sie war durchaus dazu in der Lage. Er war zu übermächtig, um sich ihm ergeben zu können, solange sie nicht restlos sicher war. Ein paar Tage Zeit zur Überprüfung ihres Entschlusses benötigte sie noch.
    »Laß es nicht zu lange dauern.«
    Die leise geäußerten Worte konnten als Warnung oder als Bitte aufgefaßt werden. Honoria befreite ihre Finger aus seinem Griff und entzog ihr Kinn seiner Berührung.
    Devils Gesicht veränderte sich; er nahm ihre Hand. »Laß uns spazierenfahren.«
    »Noch eine Sache …« Honoria gab nicht nach. Sie sah die Verärgerung in seinem Blick und bemühte sich, die Wärme, die verführerische Kraft der Hand, die ihre umspannte, nicht zu fühlen. »Der Mord an Tolly.«
    Devil biß die Zähne zusammen. »Ich lasse nicht zu, daß du dich in die Suche nach seinem Mörder einmischst.«
    Honoria fühlte, daß ein Kräftemessen bevorstand. »Ich müßte ja nicht aktiv nach Anhaltspunkten suchen, wenn du mir immer gleich mitteilen würdest, was du und deine Vettern herausgefunden habt.« Alle anderen Möglichkeiten hatte sie ausgeschöpft; jetzt blieb ihr nur noch seine Kooperation, wenn sie weitermachen wollte.
    Er furchte die Stirn, wandte den Blick ab, und sie hätte gern gewußt, was er dachte. »Unter einer Bedingung stimme ich zu.«
    Honoria zog die Brauen hoch.
    »Du mußt mir versprechen, daß du niemals, unter gar keinen Umständen etwas unternimmst, um den Mörder persönlich zu stellen.«
    Honoria nickte, ohne zu zögern. Ihre Möglichkeiten, einen männlichen Verbrecher zur Strecke zu bringen, waren ohnehin durch die gesellschaftlichen Konventionen stark eingeschränkt. Deshalb würde ihr Beitrag vorrangig in logischen Schlußfolgerungen bestehen. »Also, was hat Lucifer in Erfahrung gebracht?«
    Devils Lippen wurden zu einem schmalen Strich. »Ich kann es dir nicht sagen.«
    Honoria fuhr auf.
    »Nein!« Er drückte ihre Hand. »Fall nicht gleich über mich her! Ich habe nicht gesagt, ich will, sondern ich kann es dir nicht sagen.«
    »Warum kannst du es nicht?«
    Devil forschte in ihrem Gesicht und senkte den Blick auf ihre verschränkten Hände. »Weil das, was Lucifer herausgefunden hat, ein wenig schmeichelhaftes Licht auf ein Familienmitglied, vermutlich Tolly, wirft. Leider basiert Lucifers Information nur auf einem Gerücht – wir müssen es noch auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen.« Er betrachtete ihre schlanken Finger, drückte sie fest und blickte wieder auf. »Wie auch immer, wenn Tolly in etwas verwickelt war, kann dadurch die Situation entstanden sein, daß jemand, der zu solch einer Tat fähig ist oder fähig dazu, sie ausführen zu lassen, ihn tot sehen wollte.«
    Honoria sah seinem Gesicht an, wie empfindlich ihn diese Umstände trafen. »Es geht um etwas Ehrenrühriges, nicht wahr?« Sie dachte an Louise Cynster.
    Devil nickte bedächtig. »Um etwas ungeheuer Ehrenrühriges.«
    Honoria holte tief Luft – und schrak auf, als sie plötzlich beinahe heftig in Richtung Tür gezogen wurde.
    »Du brauchst frische Luft«, bestimmte Devil und fügte zwischen zusammengepreßten Zähnen hindurch hinzu: »Ich auch.«
    Hinter seinem Rücken lächelte Honoria. Ihr Kleid war zu dünn, doch sie konnte ihren Umhang überwerfen. Sie hatte eine ganze Reihe von Konzessionen gewonnen, da konnte sie es sich erlauben, großzügig zu sein. Der Tag war schön, ihr Herz war leicht. Und ihr Wolf hatte sich an die Leine nehmen

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