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In den Armen des Feindes

In den Armen des Feindes

Titel: In den Armen des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock
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Liebe.
    "Es geht mir besser." Ihre Stimme hatte den heiseren Ton verloren und klang wieder so weich und lieblich wie in seiner Erinnerung. " Viel besser."
    "Stimmt das?" Malcolm fragte sich, ob sie sich an ihre Wunde und die Zeit ihrer Genesung erinnerte. Er hatte sich große Mühe gegeben, sie ihr so angenehm wie möglich zu machen. Doch er wusste, dass sie die meiste Zeit Schmerzen gehabt hatte. "Deine Wunde schmerzt dich nicht mehr?"
    Sie hob den Körper ein klein wenig an und zuckte prompt zusammen. "Vielleicht noch ein bisschen."
    "Jetzt, wo du wieder bei Bewusstsein bist, darfst du dich nicht gleich zu sehr anstrengen." Er half ihr, sich ein wenig aufzurichten, und stützte sie mit Kissen. Während er ihr liebevoll das Haar aus dem Gesicht strich, genoss er ihren zärtlichen Blick. "Doch ansonsten fühlst du dich besser?"
    Rosalind spürte seine Hand und schloss die Augen. Ja, seine Berührung tröstete sie, aber da war noch mehr als das. Trotz ihrer Schwäche durchzuckte sie ein heißes Verlangen. Das überraschte sie. Entzückte sie. Allerdings würde sie es ihm erst später sagen, nachdem sie die vielen anderen Dinge zwischen ihnen geklärt hatten.
    "Es ist seltsam genug, doch ich fühle mich, als wäre ich am Ende einer langen Reise angekommen. Ich weiß nicht viel von dem, was geschehen ist, nachdem du auf dem Pferd mit Gregory gekämpft hast. Aber ich war noch wach genug, um zu merken, dass er starb."
    Malcolm versuchte, sie zu unterbrechen, nur wollte Rosalind selbst gar nicht länger als notwendig über ihren Entführer sprechen. Rasch legte sie ihm den Finger auf die Lippen und brachte ihn zum Schweigen. "Möglicherweise hätte er uns beide, Moira und mich, getötet." Als sie sich daran erinnerte, womit er außerdem noch gedroht hatte, strich sie sich mit den Händen über ihren flachen Bauch. "Und er drohte, das Kind zu töten, falls ich schwanger wäre."
    Malcolms Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, während er ihr den Arm streichelte und fragte: "Bist du?"
    "Ich glaube nicht." Sie blickte zu ihm auf und glaubte, etwas Neues in seinem Blick zu entdecken. Eine Zärtlichkeit, die sie zuvor nicht bemerkt hatte. "Aber ich kann nicht sicher sein. Allein der Gedanke, dass er, um sein Ziel zu erreichen, so weit hätte gehen können …" Sie schauderte bei dem Gedanken. "Ich mache dir keinen Vorwurf, dass du ihn getötet hast. Ich möchte, dass du das weißt."
    "Beim Sturz vom Pferd brach er sich das Genick."
    Malcolm wickelte sich eine ihrer Haarsträhnen um den Finger und starrte auf die helle Locke. "Seit dieser Nacht habe ich oft gedacht, welch ein Glück ich gehabt habe, dass nicht du es warst, die vom Pferd gefallen ist."
    Sie erriet den Schmerz in seiner Stimme. Das Schuldgefühl. Beides kannte sie nur zu gut. "Du hast alles zu meiner Rettung getan, was möglich war. Bevor der Schmerz einsetzte, kann ich mich noch daran erinnern, dass du mich hieltest, nachdem Gregory auf mich eingestochen hatte. Wenn du nicht den Arm um mich geschlungen hättest, wäre ich sicher vom Pferd gefallen. Ich hätte mir das Genick brechen können oder wäre zu Tode getrampelt worden."
    "Es ist schon ein großes Wunder, dass wir überlebt haben, nicht wahr?" Er sah sie an, und seine blauen Augen waren voll Zärtlichkeit. Rosalind war sich zuvor noch nicht ganz sicher gewesen, doch jetzt konnte sie seine Liebe darin lesen.
    "Ja." Ihr Herz begann schneller zu schlagen, als sie voller Freude erkannte, was er da gesagt hatte – und was er nicht gesagt hatte. Selbst wenn ihr kampfesmüder Krieger niemals die Worte aussprechen würde, nach denen sich ihr Herz sehnte, so würde sein heißer Blick sie wärmen, der von Liebe sprach. "Ein Wunder."
    Gern wäre sie noch ein wenig länger mit ihm allein geblieben, um diesem Gedanken nachzuhängen, ihre Unterhaltung wurde jedoch durch Gerta unterbrochen, die in der Tür zu Rosalinds Turmzimmer auftauchte.
    Die Neuigkeit schien sich wie ein Echo durch die ganze Burg zu verbreiten, hallte von den Wänden zurück, wenn ein Diener sie dem anderen zurief, bis in der Halle am Fuß der Treppe ein großes Freudengeschrei losbrach.
    "Dem Herrn sei Dank, dass es Euch besser geht, Mylady." Gerta eilte geschäftig im Gemach umher, schaute nach dem Feuer, legte Rosalind die Hand auf die Stirn und tätschelte ihr die Hand. "Ihr habt uns allen solche Sorgen gemacht. Am meisten Eurem jungen Herrn hier."
    Malcolm stritt es nicht ab, und dass er es nicht tat, ließ Rosalind noch wärmer ums Herz

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