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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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untergegangen.
    Aber jetzt packte ihn eine andere Art von Unruhe. Er schwitzte, obwohl es noch relativ kühl war. Bald schon würde die Sonne herabbrennen, aber noch lag leichter Dunst auf der Wiese und stieg aus dem exotischen Grün um die Lichtung herum auf. Er brauchte jetzt mehr denn je kaltes Blut, denn wenn Charles ihn verletzte, musste er ihn zumindest kampfunfähig schießen, sonst hatte er das Duell verloren.
    Er zählte leise mit dem Adjutanten mit. Insgesamt zwanzig Schritte war er jetzt von Charles entfernt. Er bemühte sich, gleichgültig zu wirken, als er sich umwandte und Charles Daugherty ansah. Dieser war noch bleicher als zuvor, aber da war noch etwas in seinem Gesicht, das Jack trotz der Entfernung erkennen konnte. Es war die Entschlossenheit zu töten. Dieser Charles hatte Format, das musste er ihm lassen.
    Jack war überzeugt davon, dass er Charles überlegen war. Ein Mann, der seit Jahren als Freibeuter unterwegs war, musste ein guter Schütze sein. Aber so harmlos dieser Charles sonst auch wirkte, so sehr hatte er Jack überrascht, und er musste damit rechnen, dass noch mehr in ihm steckte. Und dass er bei diesem Schusswechsel zumindest schwer verletzt werden konnte. Er dachte an Jessica. Schweiß stand auf seiner Stirn, ein Tropfen lief seine Schläfe hinunter. Dann noch einer. Er hob die Hand und wischte sie weg, fuhr auch über die Stirn, damit der Schweiß ihm nicht die Sicht trübte.
    Schweigen senkte sich über die kleine Lichtung. Trotz der Laute der Tiere aus dem Urwald, den Schreien der Vögel, irgendwelcher Affen, dem Summen und Schwirren der Insekten, war es seltsam still um Jack. Der Adjutant sollte verdammt sein, es so spannend zu machen.
    »Zielen.«
    Endlich. Jack hob den Arm und zielte. Charles tat es ihm gleich. Er sah, wie der Engländer ihn genau anvisierte. Jack schluckte. Sein Mund und seine Kehle waren trocken. So war er noch nie einem anderen gegenübergestanden, einfach dem Schuss ausgeliefert. Sein in vielen Kämpfen ausgeprägter Instinkt riet ihm, sich bei dem Schuss fallen zu lassen, auszuweichen. Und doch wusste er, dass er stehen bleiben und darauf warten musste, dass sein Gegner ihm ein Loch in die Haut brannte. Es war ähnlich wie in den Tagen, als er sich in Hardings Gewalt befunden hatte, mit den Fesseln und dem Stock, der auf ihn einschlug. Aber vor allem war jetzt die Sorge um Jessica da.
    In diesem Moment sah er ungefähr zehn Schritte hinter Charles etwas im Dschungel aufblitzen. Metall leuchtete in einem fahlen Sonnenstrahl auf. Jack dachte nicht nach, als er darauf reagierte. Es war auch kaum Zeit, die Gefahren gegeneinander abzuwägen. Entweder traf ihn der Heckenschütze oder Charles. Er handelte völlig instinktiv, als er die Waffe auf dieses Aufblitzen richtete, zielte und abdrückte. Die Schüsse klangen wie ein einziger.
    Jacks Kugel ging einen halben Meter an Charles’ Schulter vorbei. Jack wusste nicht, ob er getroffen hatte. Falls es einen Aufschrei oder einen Schmerzenslaut gegeben hatte, so war er durch den Ruf »Feuer!« des Adjutanten übertönt worden.
    Es war keine Zeit, ins Gebüsch zu laufen, denn in diesem Moment hörte er den Knall, sah das Mündungsfeuer von Charles’ Pistole. Er hatte seinen einzigen Schuss, die einzige Möglichkeit, zu überleben, preisgegeben. Die Welt um ihn herum schien sich zu verlangsamen. Plötzlich war die Unruhe fort. Jack wartete auf das Unvermeidliche.
    Die Kugel zog eine glühende Spur zwischen seinem Oberarm und seinen Rippen hindurch. Daugherty hatte es tatsächlich ernst gemeint. Ein Stück weiter hinüber, und Jacks Herz wäre getroffen worden.
    Während er loslief, tastete Jack nach der Wunde. Es war nur ein Streifschuss. Charles’ Adjutant rannte ebenfalls los. Charles wirkte verstört und wütend, als Jack auf ihn zukam.
    »Feigling«, schrie er ihn an. »Sie haben den Feuerbefehl nicht abgewartet.«
    »Sie wollten offenbar dafür sorgen, dass das Duell auf jeden Fall zu Ihren Gunsten ausgeht, was?« Jack stieß ihn derb zur Seite und lief weiter. Er musste zum Waldrand. Wer immer dort stand und nicht so gut getroffen war, dass er liegen blieb, konnte entkommen oder nochmals schießen. Er hatte den Waldrand erreicht. Wenn der andere nicht allein war oder noch eine Waffe hatte, gab Jack ein einwandfreies Ziel ab. Er stürzte sich ins Dickicht. Niemand war hier.
    »Verdammte Sauerei«, fluchte Smithy hinter ihm keuchend.
    In der Ferne hörte man ein Pferd wiehern. Smithy wechselte einen kurzen

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