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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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und griff nach dem Buch. Als sie wieder an Jack, der sie ebenso verblüfft wie bestürzt ansah, vorbeikam, hielt sie ihm im Vorübereilen das Buch unter die Nase. »Da! Das nehme ich mit. Als mein Hochzeitsgeschenk. Charles wird sich freuen. Wir können dann gemeinsam darin lesen und all diese Dinge ausprobieren!«
    Jack versuchte, nach ihr zu greifen. »Das kommt nicht in Frage! Gib das sofort her! Das ist nichts für dich!«
    »Lass mich los!« Sie schlug mit dem Buch nach ihm, riss, als er über einen Stuhl stolperte, die Tür auf und huschte hinaus. Sie knallte die Tür zu, achtete nicht auf das Poltern dahinter, nicht auf Jacks Flüche, sondern flog förmlich die Treppe hinunter. Nichts wie weg!
    Unten auf der Straße blieb sie stehen und schrie zu dem geöffneten Fenster hinauf: »Und noch etwas, Jack O’Connor! Charles ist im Gegensatz zu dir ein Gentleman! So einen wie dich würde ich nicht einmal haben wollen, wenn du der letzte Mann auf der Welt wärst!«
    Jack erschien im Fenster, sich ein Taschentuch an die Nase haltend. »Jessica! Verdammt noch mal! Bleib hier!«
    Sie wich einem Mann aus, der soeben an dem Haus vorbeiging und erstaunt von ihr zum Fenster hoch sah, presste das Buch an ihre Brust und lief davon. Nur nicht umdrehen. Nicht zurücksehen, nicht stehen bleiben, nicht über Jacks Gemeinheit, ihre Hysterie und ihre bösen Worte nachdenken. Sie rannte in eine Seitenstraße. Die ersten Tränen begannen ihr in die Augen zu steigen. Sie würgte an der Enge in ihrem Hals. Erst musste sie in Sicherheit sein, an einem Ort, wo sie niemand sah und wo sie in Ruhe darüber weinen konnte, wie sehr Jack sie gekränkt hatte. Wie hoffnungslos sie ihn liebte, wie sehr er seit Jahren zum Mittelpunkt ihres Lebens und Denkens geworden war. Darüber, wie unglaublich dumm sie und wie noch weitaus dümmer er war.

    Jessica merkte erst, dass sie in ihrer Aufregung die falsche Richtung eingeschlagen hatte, als die Straßen schmutziger und die Häuser ungepflegter wurden. Das war nicht gerade die beste Gegend. Die Straßen waren nicht gepflastert wie jene, in der ihre Eltern wohnten. Jetzt, nach dem leichten Regen am Nachmittag, musste man durch Pfützen waten und versank sogar in Schlamm und Abfällen. Sie blieb stehen und sah sich um. Sie kannte Boston, aber in dieser Gegend war sie nur zweimal mit der Kutsche durchgefahren. Es war kaum jemand auf der Straße. Nur an der Tür zu einer Schenke lehnte eine offenherzig gekleidete Frau, die sie abschätzig musterte, als Jessica vorbeilief, und ein Betrunkener torkelte auf der anderen Straßenseite zu einer Hauswand, wo er sich übergab.
    Jessica wollte wieder zurückgehen, aber da standen plötzlich zwei Männer vor ihr.
    »Hey, was haben wir denn da? Nicht so eilig, Süße.« Eine Fahne von billigem Alkohol, ungewaschener Kleidung und Dreck umwehte Jessica. Sie fasste Jacks Buch fester.
    »Haut ab, verschwindet!« Jessica war behütet, aber nicht verwöhnt aufgewachsen. Und sie hatte Zeit genug in der Gesellschaft von Seeleuten verbracht, um jetzt nicht vor Angst in Ohnmacht zu fallen, auch wenn ihre Knie zitterten.
    »Nettes Püppchen«, hörte sie da von hinten eine andere Stimme. Der Mann lallte ein wenig, aber als Jessica schnell über ihre Schulter sah, bemerkte sie, dass er noch sehr aufrecht stand. Der Lichtschein, der aus den Fenstern einer Kneipe fiel, zeigte gerötete Augen, ein unrasiertes Gesicht und strähnige Haare. Er stank ebenfalls nach Fusel.
    Einer der beiden, die sie zuvor aufgehalten hatten, griff lachend nach ihr. Sie schlug ihm Jacks Buch über den Schädel, rammte dem hinter ihr stehenden Kerl den Ellbogen in den Magen und lief los. Die Männer waren sofort hinter ihr her.
    Jessica war schon als Kind eine flinke Läuferin gewesen. Sie gewann einen Vorsprung, hastete, durch den Schlamm rutschend, um eine Ecke und stellte zu ihrem größten Entsetzen fest, dass direkt vor ihr eine Mauer war. Eine atmende, lebendige Mauer. Zwei Arme, die sich um sie legten und hielten. Jessica schrie erschrocken auf und wollte sich losreißen, wurde jedoch eisern festgehalten.
    »Moment mal, wir waren noch nicht fertig. Lass dir nicht einfallen, mich nochmals zu schlagen und dann wegzurennen. Du wirst mir jetzt …«
    Jessica ging vor Erleichterung ein Stück in die Knie. Die grimmige Stimme war ihr so vertraut wie ihre eigene. Im nächsten Moment hatte sie Jack jedoch am Jackenaufschlag gepackt und zerrte daran, als er sie nicht loslassen wollte. »Wir müssen

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