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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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einem kleinen, ohnehin halb blinden Fenster vorbeikam, konnte er sich nicht verkneifen, einen Blick hineinzuwerfen, sich übers Haar zu streichen und seinen Rock zurechtzuzupfen, bevor er den Hut wieder aufsetzte und weiterging. Er wollte sich, nachdem er seinen Bootsführer mit seinen Befehlen zu Jenkins geschickt hatte, mit Smithy zu Sir Percivals Haus begeben, um dort endlich Jessica zu treffen und ihr klarzumachen, wie ungeheuerlich sie sich benommen hatte.
    Als er jedoch Richtung Anlegestelle unterwegs war, wo seine Leute mit der Barkasse warteten, wurde seine Aufmerksamkeit von einer Gruppe Matrosen angezogen, die sich um etwas geschart hatten. Derbe Ausdrücke und Drohungen drangen bis zu Jack hinüber, einige lachten höhnisch. Wahrscheinlich ein Streit. Jack hatte Besseres zu tun, als sich darum zu kümmern. Das war Sache des Hafenmeisters und der Soldaten.
    Er wollte schon weitergehen, als eine unverkennbare Stimme an sein Ohr drang. »Wartet nur, bis Captain O’Connor kommt! Dann könnt ihr etwas erleben, ihr dreckigen Inselaffen!«
    Mike, einer der Schiffsjungen. Für den Bruchteil einer Sekunde stieg in Jack der heiße Wunsch hoch, einfach in die andere Richtung zu sehen und arglos pfeifend seinen Weg zu Jessica fortzusetzen. Dann war der Moment der Versuchung vorbei, und er hielt entschlossen auf die Gruppe zu.
    »Dein Captain soll ruhig kommen!« Höhnisches Gelächter. Ein großer, breitschultriger Mann trat vor, und Jack konnte zwischen den anderen hindurch Mike sehen, der in der Mitte des Kreises stand, die Hände zu Fäusten geballt, und den wesentlich größeren Mann ebenso zornig wie lebensmüde anfunkelte. Jack verzog das Gesicht. Mike war ein netter, bemühter Bursche, und Jack hatte ihn mitgenommen, um ihm eine Freude zu machen, aber jetzt wünschte er ihn daheim in Boston.
    »Weißt du, was ich mit dem mache?«, fuhr der Riese fort. »Ich werde ihn so bei den Beinen packen.« Bei diesen Worten beugte er sich blitzschnell nieder. Jack sah, dass Mike zurückwich, nach dem Angreifer treten wollte, aber er wurde von hinten gehalten. Da hatte der Mann auch schon seine Knöchel gepackt und hob den Jungen an den Beinen hoch in die Luft. Mike war nicht gerade ein zarter, kleiner Bursche, aber gegen diesen Matrosen wirkte er wie ein Zwerg.
    »Das werde ich mit ihm machen!« Schallendes Gelächter. »Und so was wie dich verspeise ich zum Frühstück. Was meint ihr, soll ich mit ihm tun?«
    Verschiedene Vorschläge drangen zu Jack, während er sich der Gruppe näherte.
    »Ins Wasser werfen!«
    »Zuerst den Hintern versohlen!«
    »Ein paar Zähne ausschlagen! Hast du noch deine Milchzähnchen? Lass mal sehen! Autsch, verdammt, der Mistkerl beißt!«
    Es sprach für Mike, dass er nicht um Hilfe schrie, sondern nur laut fluchte und versuchte, den Mann mit seinen Fäusten zu erreichen.
    Aber da war Jack schon heran. »Lass den Jungen runter.«
    Etliche Köpfe wandten sich ihm zu, und der Mann, der Mike an den Beinen hochhielt, drehte sich mitsamt dem sich windenden Jungen zu ihm herum.
    »Na sag bloß, der geschniegelte Bursche ist der Captain, mit dem du uns drohen wolltest! Och, jetzt mach ich mir aber glatt in die Hosen!« Eine Lachsalve seiner Freunde antwortete. Der Kerl war tatsächlich ein Hüne, größer und breiter als Jack, mit Fäusten von der Größe eines Kinderkopfes.
    »Lass den Jungen runter.« Jack wiederholte seine Worte mit gefährlicher Ruhe. »Und ich sage es kein weiteres Mal.«
    »Hey, du willst den Kleinen? Hier hast du ihn!« Eine rasche Bewegung, und er schleuderte Mike auf Jack. Der fing ihn auf, bevor er mit dem Kopf voran auf dem Boden aufprallen konnte, warf ihn mit einer raschen Bewegung hinter sich, so dass Mike auf seinem Hintern landete, und duckte sich gleichzeitig, als die behaarte Faust des Hünen folgte.
    »Schluss damit!«, donnerte er ihm entgegen.
    Vielleicht hätte er die Keilerei noch aufhalten können, aber in diesem Moment kam Mike auf die Idee, sich aufzurappeln und mit einem Gebrüll, das einem ganzen Enterkommando Ehre gemacht hätte, auf den Mann loszugehen. Jack wollte ihn noch am Kragen erwischen, aber da war er auch schon vorbei und rammte dem Mann seinen Kopf in den Unterleib.
    Der wich aus, wurde jedoch noch genug getroffen, um aufzuschreien, und stürzte sich auf den Jungen. Jack riss Mike zur Seite, trat dazwischen und bekam einen Schlag in die Rippen ab. Hände griffen nach ihm. Jack drehte sich mit einer Bewegung herum, schleuderte zwei der Burschen

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