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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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das sich tatsächlich in ihrem Reisegepäck befand, um sie an Jack zu erinnern.
    Charles und Lady Elisabeth war es peinlich gewesen, eine junge, angeblich unschuldige Frau zum Betrachten obszöner Liebesstellungen verleitet zu haben, aber Alberta und sie hatten einen kurzen, sehr sprechenden Blick getauscht, und Jessica hatte nur gelacht. Charles hatte dann ebenfalls geschmunzelt, woraufhin Lady Elisabeth indigniert hinausgegangen war.
    Jessica begann Charles wirklich zu mögen. Er war aufmerksam, sehr ernsthaft, hatte aber auch wiederum einen mitreißenden Sinn für Absurdes, und er machte ihr auf eine so angenehme, zurückhaltende Weise den Hof, dass sie sich in seiner Gegenwart niemals bedrängt, sehr wohl aber verehrt und bewundert fühlte.
    Lady Elisabeth ließ die Arbeit sinken, als abermals ein tiefer Seufzer zu ihr drang. »Meine Liebe, ich beginne mir ernstlich Sorgen um Sie zu machen. Fühlen Sie sich bestimmt wohl?«
    Jessica wurde einer Antwort enthoben, denn in diesem Moment trat Alberta in den Pavillon.
    »Ich glaube ja nicht, dass dich das wirklich interessiert, Jessica«, sagte sie beiläufig, »aber die Barkasse der Tuesday ist vor einer Stunde eingelaufen. Und Jack soll an Bord sein. Martin hat mich hier abgeliefert und ist nochmals zurückgegangen, um unsere Freunde zu begrüßen.«
    Jessica wurde totenblass. Das Taschentuch fiel aus ihrer Hand. Der Garten drehte sich um sie, und das Singen der Vögel und Summen der Insekten trat in weite Ferne.

    Die Stimmung an Bord der Tuesday hatte sich deutlich gehoben, als sie endlich nahe der Mündung des Hugli River vor Anker gegangen waren. Die Fahrt war kein Honiglecken gewesen. Für keinen von ihnen.
    Üblicherweise war die Tuesday unter Jacks Kommando ein Schiff, auf dem es sich gut arbeiten, segeln und leben ließ. Dieses Mal hatte Jacks Mannschaft jedoch schon beim Verlassen des Bostoner Hafens feststellen müssen, dass ihr Captain nicht die ausgeglichene Persönlichkeit war, als die sie ihn kannten. Man hatte in den Mannschaftsquartieren am Vorderdeck über die Gründe gerätselt, die Ursache anfangs in Jacks Entführung und Gefangennahme gesucht, bis schließlich zwei findigen Vormasttopgasten aufgefallen war, dass der Captain sich bei jedem Halt und jedem Schiff, das ihnen unterwegs begegnete, nach der Charleston, einem Handelsschiff, erkundigte. Danach war es nur ein kleiner Schritt zur Erkenntnis gewesen, wer sich auf eben dieser Charleston befand, und schließlich hatte sich das Gerücht verbreitet, Jack O’Connor würde Jessica Finnegan hinterherjagen, die zu ihrem Verlobten nach Kalkutta durchgebrannt war. Ein besonders einfältiger Bursche war dann auf die für ihn und andere ungesunde Idee gekommen, Wetten darüber abzuschließen, ob Jessica freiwillig heimkam oder ob der Captain ihrem Verlobten vorher den Hals umdrehte. Der Zuspruch war groß, denn es war kaum einer an Bord, der Jessica nicht seit Jahren kannte, und die meisten konnten sich sogar noch gut an das kleine Mädchen erinnern, das so gerne in den Wanten herumgeklettert war.
    Letzten Endes konnte es nicht ausbleiben, dass Jack von der Wette erfuhr. Als sie danach noch fast eine Woche guten Wind verloren hatten, war er nicht nur schlecht gelaunt, sondern gereizt gewesen wie ein harpunierter Finnwal.
    Am Ende hatte es sogar vom Captain angeordnete Prügel gegeben. Etwas Unerhörtes bei Jack O’Connor, der die Schiffe, auf denen er das Kommando hatte, immer mit großer Disziplin führte, aber als schwerste Strafen Grogentzug, Ketten und doppelte Arbeitsschichten verhängte. Und dieses Mal hatten gleich vier Matrosen die Katze zu spüren bekommen.
    Danach war die Stimmung auf dem Schiff mehr als bedrückt gewesen. Kaum jemand hatte ein lautes Wort riskiert, alle waren wie auf rohen Eiern herumgeschlichen, und die Männer hatten sich vor Diensteifer überschlagen, wenn der Captain auch nur den Mund aufmachte, um einen Befehl zu erteilen.
    Jack hatte beim Einlaufen in den Hugli River schon gesehen, dass die Charleston in der Bucht von Bengalen vor Anker lag. Er hatte es kaum erwarten können, bis seine Barkasse die etwa einhundertzwanzig Kilometer bis Kalkutta hinter sich brachte. Seine Leute hatten sich jedoch ordentlich ins Zeug gelegt, und Jack bedachte verärgert, dass die Wetten, sobald er das Schiff verließ, in die Höhe schnellen würden. Er hatte sie zwar verboten, aber er wusste, dass auf dem Vordeck immer noch heimlich gewettet worden war. Das Getuschel und Gemurmel war an

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