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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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manchen Tagen bis zum Achterdeck zu hören gewesen.
    Er wollte es vor sich selbst nicht zugeben, wie nervös er diesem Treffen entgegensah. Die erste, fast blinde Wut war im Laufe der langen Reise verflogen, aber der Gedanke an Jessica hatte ihn die ganze Zeit über nicht losgelassen, und er war permanent zwischen Sehnsucht und Ärger geschwankt. Es war zum einen mörderischer Zorn auf diesen Charles, der ihm zu schaffen machte, dann heißer Ärger auf Jessica, die zu einem Wildfremden auf und davon lief, kaum dass er ihr den Rücken gekehrt hatte. Aber das Schlimmste war immer noch das unerträgliche Verlangen gewesen, sie endlich wieder in seinen Armen zu halten. Er war der Erste gewesen, der sie besessen hatte, und er würde auch der Letzte sein. Das hatte er sich auf dem Weg hierher geschworen. Und wenn sie das anders sah, dann war das ihr Problem. Schlimmstenfalls musste sie eben mit Gewalt dazu gebracht werden, Vernunft anzunehmen. Einen Sack über den Kopf, rauf aufs Schiff und dann in der Koje festgebunden, bis sie wieder abfuhren. Der Gedanke hatte einen gewissen Reiz, der Jack sogar ein schwaches Lächeln entlockte, obwohl ihm seit Monaten wahrlich nicht zum Grinsen zumute gewesen war.
    Jack war auf der Reise dankbar für jede noch so kleine Ablenkung gewesen. Dankbar, wenn er eingeschlafen war und ausnahmsweise einmal nicht von ihr geträumt hatte. Fast ständig hatte ihn ihr Bild verfolgt. Die Erinnerung an ihren Körper, ihr Gesicht, die grünbraunen Augen, ihre Arme, ihre zitternden, von seinen Küssen geschwollenen Lippen, ihre Hände, die zuerst getastet und dann immer selbstbewusster, neugierig suchend über ihn und seine intimsten Stellen gewandert waren.
    Was hatte diese eine Nacht mit Jessica zu so etwas Besonderem gemacht? War es die innige Zuneigung, die er für sie empfand? Wann immer er davor bei einer anderen Frau gelegen, sie umarmt hatte, war er dabei innerlich allein gewesen. Er hatte sich selbst befriedigt, darauf geachtet, dass auch die Frau auf ihre Kosten kam, aber noch nie davor hatte er dieses überwältigende Gefühl gehabt, mit einem anderen Menschen zu verschmelzen. Im Gegenteil, wäre ihm jemals der Gedanke gekommen, diesen Ausdruck überhaupt zu gebrauchen, hätte er spöttisch gelacht. Jetzt grinste er nur schief und konnte es kaum erwarten, diese Erfahrung zu wiederholen.
    Und ausgerechnet jetzt wagte es ein anderer, seine dreckigen Finger nach seiner Jessica auszustrecken.
    Wenn sie Wasser gebunkert und Vorräte an Bord genommen hatten, hatte er gleichzeitig Erkundigungen eingezogen. Das Schiff mit Jessica an Bord hatte keinen allzu großen Vorsprung. Sie kamen langsamer voran als Jack, waren einmal sogar über eine Woche in einem Hafen gelegen, weil der Hauptmast in einem Sturm beschädigt worden war.
    Als sie schließlich mit der Barkasse im Hafen von Kalkutta anlegten, war Jack kaum imstande, den Blick auf die prächtige Stadt, die weißen Paläste, Palmen und das die anderen Gebäude überragende und neu erbaute Fort William zu genießen. Er sprang an Land und zog nervös seine blaue Jacke zurecht. Er hatte lange geschwankt, ob er Kniehosen, Strümpfe und Schuhe tragen sollte, wie die Engländer sie bevorzugten, aber dann hatte er sich für lockere Hosen und Stiefel entschieden. Dazu der gute blaue Rock. Er strich sich nochmals über das Haar, das im Nacken mit einem schwarzen Band zusammengehalten wurde. Sein Bootsführer reichte ihm seinen Hut. Er hasste Hüte, sofern sie nicht als Sonnenschutz dienten, aber ohne war die Aufmachung nicht korrekt. Eine letzte Musterung, ein Blick auf seine Hände. Alles sauber, manierlich. An seinem Aussehen konnte selbst Vanessa nichts auszusetzen haben.
    Beim Hafenmeister hörte er zu seiner Genugtuung, dass sich Sir Percival in der Stadt befand. Ja, und zwei Ladys aus Amerika wären ebenfalls in seiner Gesellschaft. Er erfuhr auch, dass der Fluss tief genug für die Tuesday war, um hinauf bis nach Kalkutta zu fahren. Jack war nur ein einziges Mal hier gewesen, aber damals hatten nicht so viele Schiffe den Fluss hinauf- und in den Hafen einfahren können. Dieses Mal war er überrascht, so viele hochmastige Schiffe vorzufinden. Auch Hardings Schiff lag vor Anker. Jack hatte nicht mehr vor, auf die Tuesday zurückzukehren, sondern würde seinen Bootsführer mit der Nachricht zurückschicken, dass Jenkins das Schiff nach Kalkutta bringen sollte.
    Seine Unruhe vor dem Wiedersehen mit Jessica wuchs ebenso wie seine Ungeduld. Als er bei

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