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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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dich zu uns setzen, Draven?«, rief Simon.
    Sein Bruder blieb stehen, schaute Emily an und schüttelte den Kopf. »Sicher legt deine so genannte Schutzbefohlene keinen Wert auf meine Gesellschaft, während sie ihre Mahlzeit einnimmt.«
    Lächelnd beteuerte sie: »Ich hege keinen Groll gegen Euch, Sir.« Den konnte sie sich auch gar nicht leisten, wenn sie ihren Plan erfolgreich verwirklichen wollte.
    »Mein Proviant ist reichlich bemessen. Es ist genug für alle da.«
    »Da hörst du’s«, fügte Simon hinzu. »Komm her und iss was, bevor du vom Fleisch fällst.«
    Emily hob die Brauen. Da Lord Draven äußerst kräftig gebaut war, würde es eine ganze Weile dauern, ehe er »vom Fleisch fallen« und Simons durchschnittliche Größe erreichen würde.
    Als er zu dem schattigen Rastplatz herkam, schlug ihr Herz aus unerfindlichen Gründen viel schneller.
    Da er keine Helmkappe trug, sah Emily eine lange, gezackte Narbe, die sich unterhalb seines linken Ohrs hinabzog und im Kettenhemd verschwand. Offenbar hatte einmal jemand versucht, ihm die Kehle durchzuschneiden.
    Auf einem Schlachtfeld?
    Sti rn runzelnd sah er auf das Gras an Simons Seite hinab. Nach kurzem Zögern kniete er langsam nieder, dann setzte er sich.
    Voller Sorge beobachtete Simon seinen Bruder, was Emily nicht entging. »Fühlt sich dein Bein wieder steif an?«
    »Mit meinem Bein ist alles in Ordnung!«, stieß Lord Draven so heftig hervor, dass sie erschrak.
    Doch sein Groll schien Simon nicht im mindesten zu stören.
    Etwas unsicher erwiderte Emily den Blick des Earl. Darin sah sie nur sekundenlang einen warmen, herausfordernden Glanz, bevor ein Schleier herabzusinken schien und die hellblauen Augen wieder in Eis verwandelte.
    Ihre Lippen öffneten sich unwillkürlich ein wenig, als ein eigenartiger Schauer ihren Körper durchströmte. Nie zuvor hatte die Nähe eines Man nes eine so beunruhi gende Wirkung auf sie ausgeübt. Unglaublich, ihre Hände zitterten sogar, als sie ihm ein Stück Brot, einen gebratenen Hühner schenkel und eine Scheibe Hack fleischpastete servierte.
    Wie gern hätte sie etwas Geistreiches, Witziges gesagt, etwas, das vielleicht ei n Lächeln auf diese wohlgeform ten Lippen zaubern würde ... Bedauerlicherweise fiel ihr rein gar nichts ein. Und so sah sie nur zu, wie seine starke, maskuline Hand nach dem Weinkelch griff und ihn zum Mund führte.
    Warum hatte er niemals um eine Braut geworben? Das verstand sie nicht. Sie schätzte sein Alter auf fünfundzwanzig. Soviel sie wusste, hatte er seinen Adelstitel und die Ländereien schon lange vor seinem zwanzigsten Geburtstag erhalten. Normalerweise suchten solche Männer ihren Besitz zu sichern, indem sie Vernunftehen eingingen und Erben zeugten.
    Emily konnte sich nur einen einzigen Grund vorstellen, der den Earl an einer Heirat hatte hindern können.
    Kokett lächelte sie ihn an. »Sagt mir doch, Lord Draven - gibt es irgendwo eine Lady, die Euer Herz erobert hat?«
    »Wieso interessiert Euch das?« Sein Tonfall ließ die Kälte in seinem Blick wie die Hitze eines Sommertags erscheinen.
    Offensichtlich war es unklug, dieses Thema anzuschneiden, erkannte Emily etwas zu spät. Aber sie hatte keine Ahnung, warum ihn ihre harmlose Frage dermaßen erzürnte.
    Wie auch immer, er wollte nicht darüber sprechen. Hastig bemühte sie sich, ihn zu besänftigen. »Oh, ich habe nur Konversation gemacht, Sir, und keineswegs beabsichtigt, Euch zu ärgern.«
    Doch sie las jetzt kein Missfallen in seinen Augen, sondern etwas anderes, das sie sich nicht erklären konnte.
    Eine Zeit lang aßen sie schweigend. Jeder schien in seine eigenen Gedanken versunken. Schließlich meinte Simon: »Lady Emily ist sehr tapfer. Nicht wahr, Draven?«
    Unbehaglich überlegte sie, ob Simon vielleicht irgendwie erraten hatte, dass sie seinen Bruder vor den Traualtar locken wollte.
    Wenn der Earl den Eindruck gewann, sie würde ihm eine Falle stellen, wäre es nicht vorauszusehen, wie er sich verhalten würde - insbesondere, nachdem er vorhin so übertrieben auf ihre Frage reagiert hatte. »Tapfer?«, wiederholte sie und merkte, wie unnatürlich hoch ihre Stimme klang.
    »Allerdings!«, bekräftigte Simon. »Ohne eine Träne zu vergießen, habt Ihr Euer Heim verlassen und seid dem Feind Eures Vaters gefolgt. So viel Mut würde keine der Frauen aufbringen, die ich kenne.«
    Emily verbarg ihre Erleichterung, brauchte aber eine Weile, um über eine passende Antwort nachzudenken. »Nun, es wäre eine Lüge, würde ich

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