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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Umarmung eines Mannes. Und Emily ahnte, wie wundervoll Lord Dravens Kuss sein musste.
    »Was hat Euch heute Morgen auf den Turnierplatz geführt?«, fragte er.
    Emily mischte ihre Kräuter mit dem Wein. »Als ich in die Halle hinunterging, habe ich mich gewundert, weil niemand beim Frühstück saß.«
    »Meistens frühstücke ich erst am späteren Vormittag.« Jetzt schaute er weg, und sie seufzte erleichtert. Wenigstens ein paar Sekunden lang würde ihr sein forschender Blick erspart bleiben. »Ich werde Druce sagen, er soll die
    Köchin anweisen, in Zukunft früher aufzustehen und Euch zu verköstigen.«
    »Wer ist Druce?« Vorsichtig legte sie den Umschlag auf seine Stirn. Seine Haut unterschied sich deutlich von ihrer eigenen - glatt, aber nicht zart, einfach nur maskulin. Und so warm. Viel zu warm - und sehr gefährlich für die Tugend eines Mädchens.
    »Mein Knappe.«
    »Ah ...«, murmelte sie. Nachdem der Umschlag lange genug eingewirkt hatte, entfernte sie ihn wieder von Lord Dravens Stirn. Dann bückte sie sich, um das Handtuch aufzuheben. Versehentlich streifte sie mit ihrer Hüfte die Innenseite seines Schenkels.
    Er sog scharf die Luft ein und sprang so plötzlich auf, dass sie unwillkürlich aufschrie.
    Ehe sie sich entschuldigen konnte, war er aus ihrer Hörweite geflohen.
     
    Mit langen tiefen Atemzügen bekämpfte er das heiße Verlangen, das seinen ganzen Körper durchströmte. Sein Schenkel schmerzte, als wäre ein glühendes Eisen dagegen gepresst worden. Und in seinen Lenden schien Höllenfeuer zu lodern.
    Wäre er nur einen Augenblick länger in Lady Emilys Nähe geblieben, hätte er ihre und seine Ehre unwiderruflich verletzt.
    Um sich möglichst weit von ihr zu entfernen, eilte er in den Stall, wo er unglücklicherweise seinen Bruder antraf.
    »Was hast du hier zu suchen?«, fauchte er. »Eigentlich dachte ich, du wärst im Hauptturm.«
    Simon stand mit einer voll gepackten Satteltasche neben dem provisorischen Lager, auf dem Draven die Nacht verbracht hatte. »Druce hat vorhin behauptet, du seist hierher übersiedelt, und ich wollte sehen, ob es stimmt.«
    Ohne auf diese Worte einzugehen, nahm Draven seinen Überwurf ab. »Wo ist mein Knappe?«
    »Zuletzt sah ich ihn im Hof sitzen und essen«, erwiderte Simon. »Lass dir helfen.«
    Draven drehte ihm den Rücken zu, und Simon löste die Verschlüsse der Rüstung.
    »Warum hast du die Lady in deinem Zimmer unterge bracht?«
    »Das geht dich nichts an.« Erbost spürte Draven, wie ein Muskel an seinem Kinn zuckte.
    »Mag sein. Aber du hast dich noch nie so seltsam benommen.«
    Sekundenlang schloss Draven die Augen und wünschte, Simon würde verschwinden. Doch er kannte seinen Bruder gut genug und wusste, der Junge würde ihm keine Ruhe lassen, bis er alle gewünschten Antworten erhalten hatte. Das war die unangenehmste Eigenschaft dieses Quälgeistes, der viel zu viele unangenehme Eigenschaften hatte. »Falls es dich so brennend interessiert - ich habe der Lady mein Zimmer überlassen, weil es der sauberste Raum im Hauptturm ist. Während sie gestern Abend ihre Zofe gesucht hat, habe ich die Gelegenheit genutzt, um ein paar Sachen aus meinen Truhen zu holen. Und im Übrigen bin ich in den Stall gezogen, damit ich nicht in Versuchung gerate und ihr was antue.«
    »Wie oft muss ich dir das noch sagen?«, stieß Simon hervor. Mit einer bebenden Faust umklammerte er die Halsberge seines Bruders. »Du bist nicht dein Vater.«
    Ungeduldig riss sich Draven los und zerrte die schwere Halsberge über seinen Kopf. »So gut, wie du glaubst, kennst du mich nicht.«
    Simon starrte ihn wütend an. »Kein einziges Mal habe ich dich in wilder Wut auf irgendjemanden losgehen sehen. Warum ...?«
    »Und dein Arm?«, fiel Draven ihm ins Wort.
    Sofort verflog Simons Zorn, und er wurde bleich. »Was in unserer Kindheit geschehen ist, ist längst nicht mehr wichtig. Außerdem war das ein Unfall.«
    »Das spielt keine Rolle«, stieß Draven hervor und versuchte, das Fantasiebild des Jungen zu verdrängen, der am Boden lag, von seinem Bruder verwundet. »Beinahe hätte ich dich an jenem Tag getötet.«
    »Seither hast du nie wieder deine Hand gegen mich erhoben.«
    »Weil du mich nicht mehr geärgert hast.«
    Simon grinste ironisch. »Was wohl kaum an meiner mangelnden Bemühung gelegen hat.«
    »Falls du versuchst, mich aufzuheitern - das schaffst du nicht.«
    »Da siehst du’s!«, rief Simon triumphierend. »Jetzt bist du mir böse und verabreichst mir trotzdem

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