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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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vielleicht auf Eure Liste setzen.«
    »Ehrlich gesagt...« Er zögerte. »Ich halte das nicht für empfehlenswert.«
    »Warum nicht?«
    »Weil Draven nichts von den pompösen Sitten der Aristokratie hält«, ertönte Simons Stimme hinter ihr.
    Emily sah über ihre Schulter und sah ihn, die Hände auf dem Rücken, hinter ihrem Stuhl stehen.
    Wie lange war er schon hier?
    »So etwas ist nicht pompös, Simon«, protestierte sie, »das wird einfach erwartet.«
    »Vielleicht in anderen Hallen. Hier nicht.« Mit hochgezogenen Brauen beobachtete er die Aktivitäten ringsum. »Wie üblich, Denys, bin ich von Eurem Verantwortungsbewusstsein beeindruckt.«
    »Mylord, es ist mir ein Vergnügen, Euch zu erfreuen.«
    »Gewiss, das gelingt Euch immer wieder.« Simon lachte laut auf. »Andererseits, was Draven angeht ...«
    »Das alles hat er mir befohlen«, verteidigte sich der Verwalter.
    »Aye, aber ich kann es kaum erwarten, sein Gesicht zu sehen, wenn er mit diesem Trubel konfrontiert wird.«
    Denys nickte, als verstünde er, was Simon meinte, während Emily nicht die leiseste Ahnung davon hatte.
    »Also dann ...«, fügte Denys hinzu. »Wenn nichts weiter zu besprechen ist, mache ich mich wieder ans Werk. Natürlich muss ich die Leute ständig beaufsichtigen, damit sie alles richtig machen.«
    »Gewiss.« Simon neigte den Kopf, um ihn zu entlassen. Dann holte er seine Arme hinter dem Rücken hervor und zeigte Emily einen frischen Brotlaib. »Diese Köstlichkeit habe ich vom Karren des Bäckers entwendet. Vorhin brachte er das Brot aus dem Dorf mit, und ich dachte, das esst Ihr vielleicht lieber als das altbackene Zeug, das man Euch hier vorgesetzt hat.«
    Entzückt dankte sie ihm, und er legte das Brot auf ein Holzbrett. Dann schnitt er eine Scheibe für Emily ab.
    »Oh, es duftet himmlisch«, meinte sie und schob sich ein kleines Stück in den Mund.
    Mit Honigbutter bestrichen, schmeckte es sogar noch besser. Während sie ihr Frühstück genoss, beobachtete sie Simon, der sich in der Halle umsah.
    »Warum glaubt Ihr, die Neuerungen würden Eurem Bruder nicht gefallen?«, fragte sie.
    »Nun, er würde es lieber sehen, wenn diese Festung in sich zusammenbricht ...« Erschrocken zuckte er zusammen und unterbrach sich. »Habe ich das laut gesagt?«
    »Aye.«
    Simon legte den Kopf schief. »Dann hat Draven Recht, ich muss meine Zunge besser hüten.«
    »Keineswegs, denn ich weiß Euer Mitteilungsbedürfnis sehr zu schätzen«, hänselte sie ihn. »Ich möchte alles wissen.«
    »Und ich halte lieber den Mund. Wenn Draven herausfindet, dass ich seine geheimsten Gedanken ausplaudere, reißt er mir den Kopf ab.«
    Nur zu gut verstand sie seinen Wunsch, den Bruder nicht zu verärgern. Nach allem, was sie beobachtet hatte, konnte Lord Draven tatsächlich sehr gefährlich werden, wenn jemand seinen Zorn erregte.
    »Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet, Lady Emily ...«, bat Simon mit einer knappen Verbeugung. »Ich würde gern meine Rüstung ab legen, bevor sie mich an Körperteilen scheuert, die ich in weiblicher Gesellschaft nicht erwähnen darf.«
    Da sie nicht wusste, was sie darauf antworten sollte, folgte sie ihm schweigend mit ihren Blicken, während er sich zwischen den emsigen Dienstboten einen Weg bahnte.
    Inzwischen hatten einige Mägde damit begonnen, den Boden der Halle zu schrubben, während die Männer die Wände nach Ritzen und Löchern absuchten.
    »Was für eine merkwürdige Burg, Mylady ...«, bemerkte Alys, sobald sie wieder allein waren.«
    »Allerdings.« Emily teilte ihre Brotscheibe mit der Zofe. »Was glaubst du, warum sich Lord Draven weigert, eine Herrschaftstafel in seine Halle zu stellen?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht aus demselben Grund, der Euch veranlasst, mit Eurer Zofe zu frühstücken?«
    Emily lächelte sanft. »Genau genommen bist du mehr ein Familienmitglied als meine Dienerin. Das weißt du.«
    »Aye. Aber meint Ihr nicht, Lord Simon hat es seltsam gefunden, mich an Eurer Seite sitzen zu sehen?«
    »Doch, zweifellos. Ebenso eigenartig, wie mir Lord Dravens Lebensstil erscheint. Aber er wird seine Dienstboten wohl kaum wie Verwandte behandeln. Nach allem, was ich bisher festgestellt habe, fühlt er sich am wohlsten in seiner eigenen Gesellschaft.«
    Nein, überlegte Emily, das stimmt wohl so nicht. Seine Persönlichkeit ist so vielschichtig, dass ich nicht einmal die Oberfläche ergründet habe ...
    »Wisst Ihr was, Mylady?«, unterbrach Alys die Gedanken ihrer Herrin.

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