Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
Vom Netzwerk:
wäre, würde er Euch nicht dauernd aus dem Weg gehen.«
    »Seid Ihr sicher?«
    »Völlig sicher.«
    Während eines kurzen Schweigens überlegte sie, welche Maßnahmen sie jetzt ergreifen sollte. »Glaubt Ihr, Euer Bruder findet mich zu kühn, wenn ich so oft das Wort an ihn richte?«
    »Gehört Kühnheit zu Eurem Naturell?«
    »Aye, unglücklicherweise.«
    »Nun, dann würde ich Euch empfehlen, Eurer inneren Stimme zu folgen. Solange eine Lady ihrem Wesen treu bleibt, hat sie nichts zu befürchten.«
    Daran zweifelte Emily. »Nichts zu befürchten? Von einem Mann, der fast der halben Christenheit Angst und Schrecken einjagt? Behauptet Ihr das allen Ernstes?«
    Er nickte. »Vertraut mir, Lady. Wenn Ihr ihn in den Wahnsinn treibt, werdet Ihr’s rechtzeitig merken.«
    »Also gut ...«, stimmte sie zögernd zu. »Bitte, entschuldigt mich, ich möchte dem Earl wieder auf die Nerven fallen.«

Kapitel 12
     
    A ls Emily zu Draven hinüberging, stöhnte er unver blümt auf. Für einen Augenblick meldete sich ihr Gewissen.
    Aber nur für einen ganz kurzen Augenblick.
    »Wollt Ihr mir nicht ein bisschen Ruhe gönnen?«, fragte er und stellte einen Wassereimer vor seinem Pferd auf den Boden. »Ab und zu brauche auch ich etwas Zeit für mich selbst.«
    Ungerührt blieb sie bei ihm stehen. »Meiner Ansicht nach hattet Ihr in Eurem Leben bisher genug Zeit für Euch selbst.«
    Draven richtete sich auf. »Ist Euch nie der Gedanke gekommen, dass es mir so gefallen könnte?«
    »Eigentlich neige ich eher zu der Vermutung, Ihr könntet gar nicht erkennen, was Euch wirklich gefällt, weil Ihr nur ganz selten die Gesellschaft anderer Menschen sucht. Wenn es nichts gibt, womit Ihr die Einsamkeit vergleichen könnt - woher glaubt Ihr zu wissen, was Ihr bevorzugt?«
    »Obwohl mir noch nie ein Arm abgehackt wurde, weiß ich, wie ungern ich einen verlieren würde, Lady«, erwiderte er und tätschelte den Flals seines Schimmels. »Manche Dinge weiß man eben.«
    Emily nickte. »Da stimme ich Euch zu, Lord Draven. Allerdings muss ich gestehen, dass es mich kränkt, dass Ihr meine Anwesenheit ebenso bewertet wie eine Verstümmelung. Nie zuvor hat man mir den Eindruck vermittelt, ich wäre eine solch schreckliche Katastrophe. Irrigerweise hielt ich mich mein Leben lang für ein eher liebenswertes Mädchen.«
    Und da sah sie es, einen kaum erkennbaren, etwas sanfteren Zug um seinen Mund, ein verändertes Licht in den eisigen Tiefen seiner blauen Augen.
    »Ha!«, rief sie. »Es ist also möglich, Euch zu amüsieren, Sir.«
    Sofort verhärtete sich seine Miene wieder. »Ich amüsiere mich keineswegs.«
    Diesen Protest ignorierte Emily. »Wie rücksichtsvoll von Euch, nicht zu lächeln ...«
    »Warum?«
    »So attraktiv wie Ihr seid, würde eine Frau wahrscheinlich tot umfallen, wenn Ihr sie anlächelt.«
    Draven verdrehte die Augen. »Soll das ein Witz sein?«
    »O nein, ich meine es ernst.« Langsam trat sie näher zu ihm, bis sie so dicht voreinander standen, dass sie seinen Atem im Gesicht spürte. Wenn sie sich nur ein kleines bisschen vorbeugte, würde sie ihn berühren.
    Seine Nähe ließ ihren ganzen Körper erbeben. Viel zu deutlich erinnerte sie sich an das Gefühl seiner Hände auf ihrer Haut, an den Geschmack seiner Lippen.
    Sie rechnete damit, dass er zurückwich. Doch er bewegte sich nicht und schien irgendetwas zu erwarten.
    Während ihr Herz wie rasend schlug, zwang sie sich zu einem beiläufigen Tonfall. »Meine Mutter hat mir einmal eine interessante Geschichte erzählt. Als junges Mädchen verbrachte sie einige Zeit am königlichen Hof. Eines Tages kam ein stattlicher Adeliger vom Kontinent zu Besuch. Bei seinem Anblick verloren sechs Hofdamen das Bewusstsein. Genauso überwältigend würdet Ihr auf weibliche Sinne wirken, Sir. In der Tat, Ihr habt schneeweiße Zähne, keine dunkel verfärbten wie so viele Lords, die ich kenne. Eure Schultern sind breit, Eure Arme stark, Eure Züge makellos. Wirklich, man könnte Euch schön nennen. Wenn man es wagen würde ...«
    Sein Gesicht eine stoische Maske, musterte er Emily. »Ihr schmeichelt mir, Lady.«
    »O nein, ich spreche einfach nur aus, was ich denke.«
    »Dann sagt mir offen und ehrlich, was Ihr mit Euren Komplimenten zu erreichen hofft.«
    »Diese Frage habe ich bereits beantwortet. Das wisst Ihr.« Emily betrachtete seinen Mund. Wie gut hatte er sich auf ihrem angefühlt - und auf anderen Körperteilen noch viel besser ...
    »Lady ...«
    Blitzschnell legte sie einen Finger auf

Weitere Kostenlose Bücher