In Den Armen Des Normannen
mir Eure Gunst erweist, und das, meine Liebe, würde Euch zerstören«, drohte er.
Lillyth lächelte, um die Angst zu verbergen, die sie bei seinen Worten fühlte. Er war sehr gefährlich, sie würde ihn loswerden müssen!
»Ich werde versuchen, das zu tun, was Ihr wollt. Wenn Robert heute Abend kommt, dann werde ich mit ihm darüber reden, nach London zu gehen.«
»Aber seid vorsichtig! Und jetzt, fürchte ich, habe ich Roberts Gör William versprochen, mit ihm auszureiten. Der Junge hängt sich ständig an mich. Ich wünschte bei Gott, ich hätte den gleichen Einfluss auf seinen Vater wie auf ihn.«
Lillyth setzte sich hin und überlegte kühl, was sie Robert sagen wollte. Sie dachte darüber nach, ob sie ihm erst etwas von dem Kind sagen sollte, das sie erwartete, doch dann entschied sie, dass es wohl besser wäre, nichts davon zu verraten. Viele Männer würden bei dem Gedanken, Vater eines Bastards zu werden, nicht erfreut sein, und Robert könnte einer von ihnen sein. Sie wiederholte die Dinge, die sie ihm sagen wollte, wieder und wieder. Sie musste de Courcey loswerden und zwar schnell.
Robert kam allein, und nachdem Bette ihn freundlich begrüßt und ihm ein Gericht aus Mandelpastete gebracht hatte, das er so gern aß, ließ sie Lillyth allein mit ihm. Lillyth brachte ein paar weiche Hausschuhe, die sie für ihn bestickt hatte, und er entspannte sich vor dem Feuer und nippte nachdenklich an seinem Wein.
»Ich sehe, dass Ancelin in letzter Zeit sehr oft in Eurer Gesellschaft ist, süße Lady«, begann er.
Ihr ganzer Körper spannte sich an. Mein Gott, was kam jetzt?
»Er ist ein äußerst attraktiver Mann, findet Ihr nicht, meine Liebste?«
»Das ist mir noch gar nicht aufgefallen«, erklärte sie leichthin.
»Mein Gott, Lillyth, wenn Ihr ihn mir vorzieht, dann braucht Ihr das nur zu sagen, aber ich werde Euch nicht mit ihm teilen«, erklärte er verzweifelt.
Sie sank vor ihm auf die Knie. »Mein süßer Lord, wer hat Euch diese bösen Gedanken nur in die Ohren geflüstert. Da gibt es etwas, über das ich mit Euch sprechen muss, selbst wenn es Euch schockiert und Ihr mich danach vielleicht verabscheut.«
»Sprecht«, forderte er sie kühl auf.
Sie senkte den Blick. »Ihr wisst, dass ich mit einem Angelsachsen verheiratet war?«
Er nickte.
»Nun, er war ein Mann, der es vorzog, mit Männern ins Bett zu gehen und nicht mit Frauen.«
Seine Augen weiteten sich. »Also deshalb wart Ihr noch eine Jungfrau!«
Sie ließ diese Bemerkung unbeantwortet. »Ich glaube, Ancelin de Courcey ist auch ein solcher Mann. Mir sind viele Dinge an ihm aufgefallen, und, mein Lord, das ist der Teil, der mir wirklich Kummer macht. Er ist viel zu oft in der Gesellschaft Eures Sohnes!«
Robert sprang auf. »Gütiger Gott!« Er ballte die Hände zu Fäusten. »Die Augen einer Unschuldigen, wie Ihr es seid, waren nötig, um solch einen elenden Schmutz zu entdecken!«
Sie zitterte vor Angst.
»Ich werde ihn zurück in die Normandie schicken, aber natürlich wird er dort nicht bleiben. William kehrt schon bald mit Matilda und seiner Familie zurück. Sie werden sich natürlich in London einquartieren. Er soll doch versuchen, Williams Söhne zu verderben, wenn er das wagt.«
»Mein Lord, wenn er erfährt, dass diese Information von mir kommt, dann fürchte ich um mein Leben!«
»Macht Euch keine Sorgen, meine Liebste. Ich werde ihn unter einem Vorwand loswerden. Er wird glauben, dass ich ihn auf eine wichtige diplomatische Mission schicke. Ich weiß doch, wie ehrgeizig er ist. Er wird mit Freuden die Möglichkeit ergreifen, von hier zu verschwinden. Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigen würdet, ich werde mich sofort darum kümmern.«
Lillyth sah Ancelin de Courcey niemals wieder.
Ihre Schwangerschaft machte sich bemerkbar, deshalb wusste Lillyth, dass sie Robert davon erzählen musste. Als er ein paar Tage später eines Abends zu ihr kam, wartete sie, bis er entspannt war und lachte, dann schnitt sie das Thema an.
»Robert, ich habe Neuigkeiten, die Euch nicht gefallen werden.«
»Unsinn, was könntet Ihr schon tun, was mir nicht gefallen würde?« Er lächelte.
»Ich bin schwanger«, sagte sie leise, und Tränen traten in ihre Augen.
»Liebling, weint nicht. Das ist für einen Mann in meinem Alter eine herrliche Neuigkeit. Jeder Mann wäre glücklich darüber und nicht böse. Seid Ihr sicher?«
»Oh ja, sehr sicher.« Sie lächelte unter Tränen.
»Ich werde Euch nicht anlügen, Lillyth. Als Mann bin ich
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