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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie.
    »Nein, nein, du musst deine Kleider zuerst ausziehen«, erklärte er ihr geduldig.
    »Ich kann nicht schwimmen. Ich fürchte mich vor Wasser«, erklärte sie erschrocken.
    »Es ist nicht tief genug, dass du darin ertrinken könntest. Komm, sei tapfer«, ermutigte er sie. »Ich drehe mich um. Beeil dich, solange niemand in der Nähe ist!«
    Als sie in das Wasser glitt, keuchte sie tief auf. Das veranlasste Aedward dazu, sich umzudrehen, und er sah gerade noch, dass Edwina wirklich Brüste hatte. Sie waren jung, zart und recht verlockend. Aedward nahm ein Leinenhandtuch aus dem Regal im Badehaus und ein Stück Seife, das mit Eisenkraut parfümiert war.
    »Nachdem du dein Haar eingeseift hast, musst du die Seife wieder auswaschen, dann trocknest du dich mit diesem Handtuch ab. Zieh dich schnell wieder an, ehe du dich erkältest. Ich werde mit dir zurück in die Hütte gehen und dort ein Feuer anzünden, damit wir dein Haar trocknen können.«
    Aedward bückte sich, um das Anmachholz anzuzünden. Er hielt den Feuerstein mit seinem kranken Arm fest und schlug dann mit seinem kleinen Dolch Funken. Er fachte das Feuer an, bis es hell brannte.
    »Komm, setz dich näher ans Feuer. Wenn dein Haar trocken ist, wird es wunderschön aussehen, Edwina. Jetzt, wo es sauber ist, kann man erkennen, dass es wunderschön flachsfarben ist, und es kräuselt sich weich um dein Gesicht. Eigentlich sieht es jetzt viel hübscher aus als vorher.«
    Edwina setzte sich schüchtern neben ihn und genoss seine Bewunderung schweigend.
    »Erzähl mir von dir«, drängte Aedward.
    »Da gibt es nichts zu erzählen«, erklärte sie schlicht.
    »Natürlich gibt es das! Was für eine Arbeit machst du?«
    »Ich kümmere mich um die Bienen und sammele den Honig.«
    »Bienen müssen faszinierend sein, erzähl mir von ihnen«, bat er.
    Sie lächelte. »Wusstet Ihr, dass die Bienen, die die ganze Arbeit machen und den Honig sammeln, weibliche Bienen sind?«
    Er lachte. »Nein, das habe ich nicht gewusst. Erzähle mir mehr davon.«
    »Wenn eine Biene eine Menge Blumen findet, fliegt sie zurück zum Bienenstock und vollführt einen kleinen gesummten Tanz. Sie berührt die anderen mit ihrem Körper und sagt ihnen so, wo die Blumen sind. Wenn die Blumen weit weg sind, dann summt die Biene ihren Tanz, dann geht sie eine gerade Strecke, summt noch einmal, dreht sich nach rechts, summt noch einmal, geht noch eine Strecke und dreht sich noch einmal, und wenn die anderen Bienen dann den Bienenstock verlassen, wissen sie ganz genau, wo sie die Blumen finden.«
    Er lachte erfreut.
    »Glaubt Ihr mir nicht?«, fragte sie.
    »Nun, ich denke nicht, dass du dir so etwas ausdenken würdest, also muss ich dir glauben. Sag mir, wie überleben die Bienen im Winter?«, wollte er wissen.
    Sie antwortete mit einer Weisheit, die weit über ihre Jahre hinausging. »Sie überleben nur, weil sie gelernt haben, zusammenzuarbeiten. Sie ballen sich alle zusammen, zu einer großen Traube, und sie bewegen sich ganz langsam. Wenn es denjenigen an der Außenseite kalt wird, dann gehen sie nach innen und die warmen Bienen aus der Mitte der Traube gehen nach außen.«
    »Edwina, genauso wird es auch hier sein. Wir werden alle überleben, und ja, wir werden sogar aufblühen, wenn die Angelsachsen und die Normannen lernen, miteinander zu leben und zusammenzuarbeiten.« Er zog einen kleinen Elfenbeinkamm aus seiner Tunika, dann fuhr er damit sanft durch ihre blonden Locken.
    »Ich möchte ihn dir schenken. Wahrscheinlich kann ich ihn nach dem heutigen Tag sowieso nicht mehr brauchen, wenn sie mir mein langes Haar abschneiden und meinen Bart abrasieren.«
    Sie nahm den Kamm verwundert in ihre Hand. Noch nie in ihrem Leben hatte ihr jemand etwas geschenkt. Das gefiel ihr.
    Sie streckte einen Finger aus, um seinen lockigen Schnurrbart zu berühren, und als sie das tat, legte Aedward einen Arm um sie, zog sie an sich und küsste sie. Sie war verzaubert von seiner Berührung. Ihr Duft erfüllte seine Sinne, als seine Hand ihre zarten Brüste suchte, die ihn zuvor erregt hatten. Er wusste, sie würde ihm erlauben, sie zu besitzen, aber etwas in ihrer Verletzlichkeit ließ ihn sich zurückhalten. Sie hatte so wenig Möglichkeiten im Leben, er konnte es nicht ertragen, ihr seinen Willen aufzuzwingen. Sanft zog er sich von ihr zurück. »Ich wage es nicht, noch länger zu bleiben«, gestand er ihr.
     
    An diesem Abend schüttelte May den Kopf, als sie versuchte, sich an das veränderte Aussehen

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