Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Abend geweint hatte, unterhielt sich fröhlich mit Aedward, doch anstatt eifersüchtig zu sein, beobachtete Nicholas das Benehmen des Angelsachsen dem Mädchen gegenüber und hoffte, etwas daraus zu lernen. Aedwards Blicke gingen immer wieder zu Lillyth, sie fragte sich schon, ob er wohl einen verzweifelten Plan gemacht hatte. Sie hoffte inständig, dass es nicht so war, er hatte unter den Normannen schon genug gelitten.
    Guy führte sie nach oben, und sie war überrascht, als er vor der Tür ihres Zimmers stehen blieb. Er zog ihre Hand an die Lippen, und ihr Herz wurde weich, als sie sah, wie die Müdigkeit tiefe Linien um seine Augen eingegraben hatte. Er hatte mindestens sechsunddreißig Stunden nicht mehr geschlafen.
    »Gute Nacht, Mademoiselle, angenehme Träume. Sorgt dafür, dass Eure Tür verschlossen ist«, riet er ihr, und dann verschwand er.
    Sie betrat ihr Schlafzimmer, und dort stand er lässig an dem Durchbruch in der Wand lehnend. Tränen des Zorns und der Frustration traten in ihre Augen. »Mein Gott, was habt Ihr nur getan?«, rief sie. »Wie konntet Ihr nur, wie konntet Ihr?« Er warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Kommt, cherie, das alles nützt Euch nichts. Kommt und wärmt Euch an meinem Feuer.«
    Sie war schrecklich wütend. Er war entschlossen, alle Barrieren niederzureißen, die es zwischen ihnen gab. Wenn Wände ihn nicht aufhalten konnten, welche Verteidigung blieb ihr dann noch gegen ihn? Es machte alles nur noch schlimmer, dass er so belustigt war.
    »Für Euch ist das nur ein Spiel, aber es ist mein Leben, mit dem Ihr spielt, Normanne! Ihr habt meinen Vater umgebracht, habt mir mein Zuhause genommen, und jetzt erlaubt Ihr mir noch nicht einmal meine Privatsphäre«, rief sie.
    »Kommt, Ihr macht viel mehr Aufhebens als nötig ist. Ich gebe zu, ich kann Euch das Leben Eures Vaters nicht zurückgeben, aber Ihr nehmt einen Ehrenplatz an meiner Seite ein. Eure Mutter und Euer Bruder Aedward haben volle Bewegungsfreiheit. Ich denke, Ihr seid viel zu sehr verwöhnt worden, Lillyth. Ihr könnt sehr gut nehmen, aber Ihr habt nicht gelernt, auch zu geben.«
    »Ihr wollt mich zu Eurer Dirne machen, um mir das Leben leichter zu machen, aber ich werde das nicht zulassen - Ihr könnt mich nicht dazu zwingen!«
    Schnell kam er auf sie zu und zog sie in seine Arme. »Ich könnte Euch zwingen, Frauenzimmer, daran solltet Ihr nicht zweifeln.«
    »Ja, holt Eure Peitsche, mein Lord! Schlagt einem weiteren Angelsachsen den Rücken blutig. Wir sind doch nicht besser als der Schmutz unter Euren Füßen. Nun, worauf wartet Ihr noch?«, forderte sie ihn heraus.
    »Ich habe andere Waffen«, meinte er lässig, er senkte den Kopf und legte schnell seine Lippen auf ihre. Sein Geschmack erfüllte ihre Sinne, sein männlicher Duft machte sie ganz schwindlig. Ein winziger Funke kommenden Verlangens erwachte, er wuchs und rann heiß durch ihre Adern. Ihre Schenkel wurden an seine gepresst, und sie fühlte sein Verlangen nach ihr. Mit all ihrer Willenskraft entzog sie sich ihm und schluchzte auf.
    Er war sehr enttäuscht, dass sie nicht die unterwürfige Witwe war, die er erwartet hatte. Sofort gab er sie frei.
    »Frauen - sie alle sind Luder!«, fuhr er sie an.
    Sie verließ ihn, ging durch die Öffnung in der Wand in ihr Zimmer, setzte sich auf ihr Bett und weinte leise. Als sie sich die Augen endlich getrocknet hatte, hörte sie seinen gleichmäßigen Atem aus dem Nebenzimmer und wusste, dass er bereits schlief.

8
    Beim ersten Tageslicht war Guy bereits bei den Angelsachsen. Seine Anwesenheit allein genügte, um Zucht und Ordnung zu garantieren.
    »Hugh und Roger«, befahl er, »holt Wasser und Rasiermesser, und rasiert sie alle. D'Arcy und Gilbert werden sich darum kümmern, dass allen die Haare geschnitten werden. Ich will, dass sie alle ganz kurze Haare haben. Wenn es mit den Scheren nicht klappt, dann werdet ihr sie kahl scheren. Die anderen Männer sorgen dafür, dass sich die Leute ordentlich in einer Reihe aufstellen.«
    Rolf stimmte ihm zu. »Das ist eine verdammt gute Idee. Ihre Haare und Bärte müssen voller Ungeziefer sein. Sie zu rasieren ist einfacher als sie zu entlausen.« Er lachte. »Wir werden hier draußen Feuer anzünden. Hugh, hol Töpfe von den Frauen, damit wir Wasser heiß machen können.«
    »Aedward, sag ihnen, dass alle Männer rasiert sein müssen, ehe sie heute Morgen zur Arbeit gehen«, befahl Guy. »Wo sind die Leute aus dem Dorf? Ich weiß, dass es auf diesem Lehngut viel mehr

Weitere Kostenlose Bücher