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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stelle, von der sie getrunken hatte. Der Wein wärmte sie schnell, sie spürte, wie er durch ihre Adern rann und ihre Knie weich machte. Sie fühlte seine Blicke auf sich und tat so, als sähe sie in das Feuer. Es war sicher und warm hier und sehr intim, mit ihm zusammen vor dem Feuer Wein zu trinken, während der Wind und der Regen auf das Dach peitschte.
    »Wir haben vor dem Essen noch eine Stunde Zeit. Holt Euer großes Buch, und bringt mir bei, diese heidnische angelsächsische Sprache zu lesen«, bat er.
    Lillyth war froh über die Ablenkung, sie holte das große Buch ans Feuer und setzte sich neben ihn. Sie öffnete das Buch und zeigte ihm die wundervoll illustrierten Seiten. »Das ist die Legende von Beowulf«, begann sie.
    Er unterbrach sie. »Kommt hier auf den Teppich vor dem Feuer, damit ich es besser sehen kann.«
    Zögernd setzte sie sich auf das Fell neben ihn und begann zu lesen. Er sah auf die Worte und protestierte, weil sie für ihn keinen Sinn ergaben. Schon bald wurde sein Interesse von dem Buch abgelenkt. Er betrachtete eingehend ihr Profil, während sie las, und obwohl sie so tat, als würde sie es nicht bemerken, so war sie sich doch seiner Anwesenheit überdeutlich bewusst. Seine Nähe wirkte eigenartig auf sie, oder war das vielleicht der Wein?
    Schließlich schloss er das Buch auf ihrem Schoß und zog sie an seine Brust. Seine Lippen pressten sich in einem verlangenden Kuss auf ihre. Sie hob die Hände, um ihn wegzustoßen und fühlte seine nackte Haut. Die Muskeln unter ihren Händen bewegten sich. Wie wundervoll er ist, dachte sie.
    Heftig entzog sie sich ihm, sie fürchtete sich vor ihrer eigenen Reaktion auf seine Männlichkeit. Er verfolgte sie nicht weiter, sondern betrachtete sie eingehend, während er seinen Wein trank. Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, deshalb sagte sie das Erste, was ihr einfiel.
    »Ihr werdet die angelsächsische Sprache nie lernen, wenn Ihr zulasst, dass Eure Aufmerksamkeit von anderen Dingen gefesselt wird«, ermahnte sie ihn, und zu ihrem Erschrecken hörte sie sich selbst kichern. Das muss der Wein sein, dachte sie schnell.
    »Ich kann Angelsächsisch in einer Stunde lernen, wenn ich das will«, prahlte er. Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte laut. »Lächerlich, ganz unmöglich für einen Dummkopf von Normannen, eine zivilisierte Sprache in einem Jahr zu lernen, geschweige denn in einer Stunde«, machte sie sich über ihn lustig.
    »Eine Wette! Heute Abend werde ich Euren Beowulf eine Stunde lang studieren. Wenn ich Euch dann perfekt vorlese, werdet Ihr eine Strafe bezahlen müssen.«
    »Einverstanden!«, rief Lillyth kühn, und plötzlich wusste sie, was er mit der »Strafe« meinte.
    Er zeigte die Zähne, als er lächelte. »Wer gegen mich wettet, der verliert.«
    Schnell stand sie auf und fragte sich, was sie da getan hatte.
    Er besaß eine Macht über sie, die ihr Angst machte. Sie zog sich auf ihre Seite des Zimmers zurück, um sich zum Abendessen umzuziehen und hoffte verzweifelt, dass er ihr nicht folgte, als er tatsächlich in seinem Zimmer blieb, fragte sie sich, warum er ihr nicht gefolgt war.
     
    Beim Abendessen hatte Nicholas wieder Rose als seine Tischpartnerin gewählt, während Andre neben Edyth saß. Lady Adela hatte an den letzten beiden Abenden Hugh Montrose von der anderen Seite der großen Halle angezogen. Heute Abend war er kühn genug, sich neben sie zu setzen.
    »Ich habe den Befehl, mit einer der Ladys zusammen zu essen, damit ich die angelsächsische Sprache lerne. Ich habe Euch ausgewählt«, erklärte er entschlossen und betrachtete offen ihre hübsche Gestalt und das helle, braune Haar.
    Sie senkte den Blick ihrer kornblumenblauen Augen. »Mein Lord, ich möchte keine Gesellschaft.«
    »Warum habt Ihr dann Euer Haar nicht bedeckt?«, wollte er wissen.
    Sie warf ihm einen schnellen Blick zu, sie überlegte, ob er noch fordernder wäre als Luke, ihr Ehemann. Sie musste langsam vorgehen, musste seine Gedanken mit unpersönlichen Dingen beschäftigen. Ihre Gedanken rasten, und sie suchte nach einem Thema, das passend war. »Ich werde versuchen, Euch die angelsächsische Sprache beizubringen, mein Lord. Es ist in der Tat ein Glücksfall, dass ich ein wenig Französisch spreche.«
    Auf Angelsächsisch sagte sie ihm, dass ihr Name Adela war.
    »Ihr braucht einen Beschützer, Adela«, erklärte er offen.
    Sie errötete. »Ich habe gerade erst meinen Ehemann verloren, Sir.«
    »Nennt mich Hugh. Eine junge Witwe braucht

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