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In den Armen des Playboys

In den Armen des Playboys

Titel: In den Armen des Playboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Miranda
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Verpackungsmaschine ein Vermögen verdient. Sein Sohn, Megans Großvater, hatte den Reichtum der Familie in den fünfziger Jahren mit klugen Investitionen in Grundstücke am Stadtrand gemehrt und dabei auch dieses Anwesen für einen Pappenstiel erworben. Megans Vater hatte weniger Geschäftssinn bewiesen. Das Familienerbe war stark zusammengeschmolzen, nachdem er einen Großteil der Immobilien verkauft und das Geld kurz vor dem Börsenkrach der achtziger Jahre in Aktien angelegt hatte.
    Megan hatte die Geschichte seiner katastrophalen Entscheidungen schon unzählige Male von ihrer Mutter gehört, die keine Gelegenheit ausließ, ihren Mann als Versager dastehen zu lassen. Für Janet Donnelly war es die größte Sünde, Geld zu verlieren. So konnte Megan sich ausrechnen, was für ein Empfang sie erwartete, wenn sie gestand, ihren milliardenschweren Mann nach sechs Ehemonaten verlassen zu haben.
    Glücklicherweise war ihre Mutter noch nicht von ihrer sonntäglichen Bridgerunde zurück, als Megan ankam. So konnte sie ihre Sachen ungestört in ihr altes Zimmer räumen und sich auf das unerfreuliche Wiedersehen vorbereiten.
    Ihr Vater, ein herzensguter, einfühlsamer Mann, nahm sie liebevoll auf und kochte ihr Tee. Gefasst, mit knappen Worten berichtete Megan ihm, was vorgefallen war, und er verstand und tröstete sie. Von ihrer Mutter konnte sie weniger Verständnis erwarten.
    Megan hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen, als unten Stimmen Janet Donnellys Rückkehr ankündigten.
    Ohne anzuklopfen, stürmte sie in Megans Zimmer. „Dein Vater sagt, du hättest deinen Mann verlassen“, schleuderte sie ihrer Tochter anklagend entgegen.
    Diesmal geriet Megan nicht in Panik. Kerzengerade stand sie da und sah ihre Mutter kühl an.
    „Das stimmt nicht ganz“, erwiderte sie ruhig. „Ich habe James nicht verlassen. Er hat mich weggeschickt und gefordert, dass ich aus Belleview Hill verschwinde.“
    „Meine Güte!“ Janet Donnelly war entsetzt. „Warum sollte er das tun?“
    „Er hat herausgefunden, dass ich die Pille nehme.“
    „Die Pille!“ Ihre Mutter schrie jetzt fast. „In den Flitterwochen hast du die Pille genommen? Etwas Dümmeres konntest du kaum tun!“
    Genau diese Reaktion hatte Megan erwartet. Doch die beleidigenden Worte prallten glatt an ihr ab.
    „Aber noch ist nicht alles verloren“, tobte Janet weiter und ging hektisch im Zimmer auf und ab. „Vermutlich ist James einfach nur wütend auf dich.“
    Fast hätte Megan laut gelacht. „Wütend“ war die Untertreibung des Jahres.
    Unvermittelt blieb ihre Mutter vor ihr stehen. „Du hättest nicht ausziehen dürfen!“ Mit bebendem Finger fuchtelte sie vor Megan herum. „Die eheliche Wohnung verlässt man nicht freiwillig. Ich sage dir, was du tust. Du fährst auf der Stelle wieder nach Hause. Wenn James kommt, entschuldigst du dich überschwänglich …“
    „Nein, Mutter“, unterbrach Megan den Redestrom. „Ich gehe nicht zurück. Und ich denke nicht daran, mich zu entschuldigen. Für nichts. James liebt mich nicht und hat mich nie geliebt. Alles, was er wollte, war ein Kind. Vor unserer Heirat hat er bewusst dafür gesorgt, dass ich schwanger wurde, um sicherzugehen, dass ich Kinder haben kann. Von seiner ersten Frau hatte er sich scheiden lassen, weil sie unfruchtbar war.“
    „So? Da habe ich etwas anderes gehört. Sie soll sich geweigert haben, Kinder zu haben. Aber bei einer Ehe geht es letztlich nicht um Liebe, mein Kind, sondern um Sicherheit und gesellschaftliches Ansehen. James Logan ist ein brillanter, schwerreicher Mann. Ihn zu heiraten, war das Klügste, was du tun konntest. Du wärst verrückt, dich von ihm scheiden zu lassen.“
    „Mit einem Mann, der mich nicht liebt, will ich nicht verheiratet sein“, beharrte Megan.
    „Meine Güte!“
    „Ja, etwas Güte wäre hier angebracht“, mischte ihr Vater sich ein, der seiner Frau gefolgt war.
    Erstaunt sah Megan ihn an. Sonst schwieg er, wenn seine Frau laut wurde.
    „Wenn du ein bisschen Verständnis für deine Tochter hättest, Janet“, fuhr er fort und legte Megan liebevoll den Arm um die Schultern, „würdest du versuchen, sie zu trösten, statt sie zu einem Mann zurückzuschicken, der sie nicht liebt. Ich weiß, wie es ist, mit jemandem verheiratet zu sein, der es an Liebe und Achtung fehlen lässt. Meine Tochter, eine intelligente, warmherzige junge Frau, hat etwas Besseres verdient als einen verlogenen Ehemann – und eine Mutter, die nur an Geld denkt.“
    Immerhin

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