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In den Armen des Playboys

In den Armen des Playboys

Titel: In den Armen des Playboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Miranda
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reagierte Janet verlegen, doch nicht lange. Schnell verlor sich die Scham, in ihren Augen erschien wieder der harte Ausdruck.
    „Hätte Megan eine traurige Kindheit wie ich gehabt, wüsste sie Geld besser zu würdigen. Aber sie war nie arm, musste nicht einmal arbeiten! Auch du, Henry, wurdest mit dem sprichwörtlichen Silberlöffel im Mund geboren. Ihr habt die besten Schulen besucht, die teuerste Erziehung genossen. Ihr musstet nicht mit vierzehn die Schule verlassen, um in einer Fabrik zu arbeiten. Mit zwanzig wäre ich zu allem bereit gewesen, um nicht arm zu sein.“
    „Sogar einen Mann zu heiraten, den du nicht liebtest“, hielt Henry ihr vor.
    Nun wirkte Janet verunsichert. „Das ist nicht wahr! Ich habe dich geliebt, Henry! Für mich warst du der tollste, netteste, wunderbarste Mann der Welt. Aber dann hast du alles Geld verloren und ich … war wütend auf dich.“ Ihr kamen die Tränen.
    Megan war betroffen. Noch nie hatte sie ihre Mutter weinen sehen.
    Doch, einmal … nach dem Tod ihrer Großmutter. Damals war Megan zwölf gewesen. Ihre Mutter war aus der Aussegnungshalle gekommen und in ihren Wagen gestiegen. Stumm hatte sie sich hinters Lenkrad gesetzt und kein Wort gesprochen. Schließlich hatte sie geflüstert, für eine Frau von fünfundfünfzig sähe ihre Mutter alt aus. Alt und abgearbeitet.
    In diesem Moment hatte Janet Donnelly zu weinen begonnen, schluchzend die Hände vors Gesicht geschlagen und den Tränen freien Lauf gelassen. Megan war völlig durcheinander gewesen und hatte nicht gewusst, was sie sagen sollte. Die Beherrschung zu verlieren passte einfach nicht zu ihrer Mutter.
    Jetzt ging Megan zu ihr und nahm sie in die Arme. „Schon gut, Mum“, sprach sie beruhigend auf sie ein. „Ich weiß, dass du Vater liebst.“
    Ihre Mutter hob den Kopf und sah sie mit tränennassen Augen an. „Du hast mich Mum genannt.“
    Megan lächelte. „Hast du etwas dagegen?“
    „Aber nein! Ich finde es wunderschön.“
    „Und was ist mit dir, Dad? Darf ich dich so nennen … statt Vater?“
    „Natürlich, mein Kind.“
    „Jedenfalls wirst du dir einen Anwalt nehmen müssen, Megan.“ Ihre praktisch denkende Mutter hatte sich schnell wieder gefasst. „Scheidungen können hässlich werden.“
    „Unsere nicht“, erklärte Megan. „Ich will nicht das Geringste von James.“
    „Du verzichtest auf alles?“ Ihre Mutter war entsetzt. „Aber er soll zahlen. Er kann es sich leisten. Schließlich besitzt er Millionen und Abermillionen.“
    „Ich auch“, erklärte ihr Vater ruhig.
    Megan traute ihren Ohren nicht.
    „Was sagst du da, Henry?“, fragte ihre Mutter zweifelnd.
    „Auch ich besitze Millionen und Abermillionen“, versicherte er ihr. „Im Moment etwa zweihundertachtzig.“
    Ungläubig sahen die beiden Frauen ihn an.
    Ihr Vater lächelte auf eine Art, die Megan an ihm nicht kannte … fast selbstgefällig.
    „Beim Börsenkrach der achtziger Jahre habe ich letztlich nur Papiergeld verloren. Da die Aktien im Keller und so gut wie wertlos waren, habe ich sie behalten. Danach habe ich den Wertpapiermarkt genau im Auge behalten, um Überhitzungsanzeichen rechtzeitig zu erkennen. Ein zweites Mal sollte mir so etwas nicht passieren. Bis zum Jahr zweitausend wollte ich aussteigen – sobald ich meine Verluste wettgemacht und einen hübschen Gewinn eingefahren hätte, den ich wieder in Immobilien anlegen würde. Das habe ich getan und bin so dem Börsenkrach von zweitausendeins zuvorgekommen. Einige dieser Immobilien liegen am Stadtrand. Nach dem Börsensturz von zweitausend habe ich zugegriffen und erstklassige Aktien zu weitgehend unterbewerteten Kursen gekauft. Danach bin ich bis Anfang zweitausendsieben auf der Erfolgswelle mitgeschwommen und rechtzeitig wieder ausgestiegen. Kurz darauf setzte die weltweite Finanzkrise ein. Mich hat sie nicht getroffen. Im Gegenteil, durch den steilen Anstieg der Mieten habe ich viel Geld verdient.“
    Megan war beeindruckt.
    „Meine Tochter braucht kein Geld von Logan“, erklärte ihr Vater stolz. „Ich habe mehr als genug für sie. Und sogar für dich, meine liebe Frau“, setzte er mit einem ironischen Blick zu Janet hinzu.
    „Henry Donnelly“, sie eilte zu ihm und umarmte ihn überschwänglich, „du bist ein verteufelt schlauer Mann. Jetzt können wir ein größeres Anwesen kaufen.“
    „Kommt nicht infrage, Schatz“, wehrte er ab. „Dieses Haus ist groß genug. Aber wir könnten eine Kreuzfahrt um die Welt machen. Luxusklasse, versteht sich.

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