In den Armen des Playboys
besserer Vater zu sein als sein eigener. Falls sie ein Kind bekam, würde er mit allen Mitteln um das Sorgerecht kämpfen …
Megan stand auf und ging zum Schreibtisch, auf dem ihre Handtasche lag. Zögernd nahm sie die Pille heraus und ging nach nebenan ins Bad. Dort suchte sie nach einem Wasserglas.
Es gab keins.
Sie schob sich die Tablette in den Mund, drehte den Hahn auf und hielt die Hände wie eine Auffangschale unter den Wasserstrahl.
Es war so einfach, die Pille zu schlucken. Doch sie konnte es nicht. Schließlich spuckte Megan sie in die Toilette und spülte sie hinunter.
Sie würde das Schicksal entscheiden lassen. Oder Gott? Was auch immer kam, sie würde sich ihr Kind nicht wegnehmen lassen und es lieben …
Während Megan die Pille die Toilette hinunterspülte, erwachte James aus einem bleiernen Schlaf, der ihn den ganzen Sonntag über außer Gefecht gesetzt hatte. Am Abend zuvor hatte er in der Küche in einem Erste-Hilfe-Kasten endlich Schmerztabletten gefunden. Das pausenlose Wüten des Sturms hatte ihn fast so verrückt gemacht wie das Dröhnen in seinem Kopf. Nachdem er gleich zwei Tabletten genommen hatte, war er endlich eingeschlafen.
Aufstöhnend rollte er sich herum, als sein Handy klingelte. Er tastete danach, aber das verflixte Ding landete krachend auf dem Boden. Beim Versuch, es aufzuheben, fiel James fast aus dem Bett.
„Logan“, meldete er sich brummig.
„Meine Güte!“, begrüßte ihn eine vertraute Männerstimme. „Hast du einen Kater? Oder … rufe ich im falschen Moment an?“
Es war Russell.
Seufzend ließ James sich aufs Bett zurücksinken. „Ich habe heute nur falsche Momente“, erwiderte er mürrisch.
„Tut mir leid, alter Knabe. Ich wollte nicht stören. Soll ich später anrufen?“
„Nein, nein. So meinte ich es nicht. Tja, warum sollte ich dir nicht erzählen, was passiert ist?“
„Das … klingt nicht sehr gut.“
„Ist es auch nicht.“
„Möchtest du’s loswerden?“
„Megan ist nach Hause geflogen.“
„So? Warum denn das?“
„Ich habe sie gebeten zu gehen.“ Eine böse Untertreibung! Beim Gedanken an seinen Wutausbruch schämte James sich. Außer sich war er gewesen, hatte nicht mehr klar denken können und Megan in Grund und Boden verdammt. Seine Frau liebte ihn nicht. Sie hasste ihn. Aber war das nicht verständlich?
„Und warum hast du so etwas Idiotisches getan?“, fragte Russell.
„Megan weiß, warum ich sie geheiratet habe. Nach der Fehlgeburt hat sie im Krankenhaus mit angehört, wie du mit Hugh darüber gesprochen hast, als ihr dachtet, sie schliefe.“
„Meine Güte, James! Das dachten wir wirklich.“
„Schon gut, Russell. Es ist nicht eure Schuld. Ich habe alles falsch gemacht.“
„Aber wenn sie es schon so lange weiß – warum hat sie bis jetzt gewartet?“
„Es kam heraus, als ich hier entdeckte, dass sie die Pille nimmt. Da bin ich explodiert. Megan hatte mich glauben lassen, wie ich wieder ein Baby zu wollen. Dabei wollte sie sich nur an mir rächen, um mich dann in die Wüste zu schicken.“
„Rächen? Wie wollte Megan sich rächen?“
„Das ist schwer zu erklären. Rückblickend würde ich sagen, sie wollte, dass ich sie begehre, mich in sie verliebe. Sie hat sich völlig anders verhalten, anders gekleidet … unglaublich aufreizend und sexy.“
„Um dir einzuheizen?“
„Genau. Seit der Unizeit war ich nicht mehr pausenlos erregt.“
„Auch nicht bei Jackie? Du warst doch verrückt nach ihr.“
„Stimmt. Aber mit Megan war alles ganz anders. Gleich auf dem Herflug hat sie mir erklärt, Megan, die graue Maus, gäbe es nicht mehr. Bereits da hätte ich aufhorchen müssen. Das Mädchen, das ich geheiratet hatte, glich in nichts der Sexbombe, mit der ich nach Dream Island flog. Ich hätte merken müssen, dass sie etwas im Schilde führte.“
„Tja, weißt du, die neue Frau war nicht allein Megans Idee. Nicole hatte auch etwas damit zu tun. Sie hat Megan geraten, sich ein neues Image zuzulegen, sich aufreizend zu kleiden, na, du weißt schon.“
„Jedenfalls hat Megan erreicht, was sie wollte: Ich habe mich rettungslos in sie verliebt.“
„Was? Ich dachte, du hängst immer noch an Jackie.“
„Ach was! Mit der selbstbezogenen Person bin ich fertig!“
„Aber du hast dich vor der Hochzeit doch mit ihr getroffen.“
„Ich bin ihr zufällig in New York begegnet, das ist alles. Wir haben uns nur kurz unterhalten.“
„Sonst war nichts?“
„Teufel noch mal, nein, Russell! Du denkst
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