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In den Armen des Playboys

In den Armen des Playboys

Titel: In den Armen des Playboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Miranda
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haben, jetzt hasste er sie. Es wäre sinnlos, sich zu entschuldigen oder ihm zu erklären zu versuchen, warum sie so gehandelt hatte.
    Es war vorbei. Ihre Ehe war am Ende.
    „Worauf wartest du noch?“, höhnte James. „Nimm dir ein Zimmer im Hotel und lass dich mit dem Morgenhubschrauber zum Festland bringen. Von Cairns gehen täglich Flüge nach Sydney, du bekommst sicher einen Platz. Der Schlüssel für den Beach Buggy liegt auf der Anrichte. Jeder Dummkopf kann ihn fahren. Also setz dich ans Lenkrad, und fahr los!“
    Megan konnte sich immer noch nicht rühren, sie zitterte am ganzen Körper.
    „James, ich …“
    „Nein!“, schrie er sie an. „Ich will nichts mehr hören, dich nie mehr sehen! Wenn ich in die Villa zurückkomme, bist du verschwunden. Mein Anwalt meldet sich bei dir.“ Er warf ihr einen letzten zornigen Blick zu und watete ins Meer hinaus.
    Sie wollte ihm nachlaufen, ihn anflehen, sie anzuhören – doch sie wusste, dass alles vergebens gewesen wäre. James hasste sie nicht nur, er glaubte, sie würde ihn auch hassen. Sein idiotischer Vorwurf, sie wäre aus Rache mit ihm auf die Insel geflogen, war verständlich. Fast wünschte sie, sie könnte ihn hassen.
    Am Boden zerstört, kehrte Megan in die Villa zurück. Mit bebenden Händen kleidete sie sich an und begann zu packen. Die Vorstellung, mit dem Buggy allein zum Hotel zu fahren, war schrecklich.
    Als sie es schließlich tat, war sie hoffnungslos und verzweifelt. Sie bekam ein Zimmer in der obersten Etage, wo sie sich aufs Bett warf und sich in den Schlaf weinte.
    Mitten in der Nacht weckte sie beharrlicher, tosender Lärm. War das einer der berüchtigten Tropengüsse? Benommen stand sie auf und trat an die Balkontüren. Doch es war nur ein orkanartiger Sturm, der das Gebäude umbrauste.
    Beunruhigt rief Megan den Empfang an. Dort versicherte man ihr, sie brauche sich nicht zu sorgen, das Hotel sei solide gebaut und gegen Herbststürme gefeit, die zu dieser Jahreszeit häufig seien und sich in ein, zwei Tagen ausgetobt hätten.
    Megan war entsetzt. Das bedeutete, dass Hubschrauber fürs Erste nicht aufsteigen konnten und die Gäste hier festsaßen. Dabei musste sie so schnell wie möglich weg von der Insel, um sich wenigstens ein Rezept für die Pille danach zu besorgen.
    Ihr kam ein Gedanke. „Gibt es hier einen Arzt?“, erkundigte sie sich aufgeregt.
    „Sicher. Aber Dr. Wilkinson ist gestern zu einer Hochzeit aufs Festland geflogen und kommt erst morgen zurück. Bei dem Sturm könnte es jedoch sein, dass er nicht fliegen kann. Sind Sie krank, Madam? Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
    „Nein, nein. Krank bin ich nicht. Ich werde warten.“
    Bei der Pille danach blieben einer Frau zweiundsiebzig Stunden Zeit, hatte ihr Arzt erwähnt. Alles in Megan sträubte sich gegen diese Pille, doch jetzt konnte sie sich eine Schwangerschaft auf keinen Fall leisten.
    „Meine Güte!“ Gedanken stürmten auf sie ein.
    „Kann ich Ihnen etwas bringen, Madam?“, erbot der Empfangsangestellte sich freundlich. „Vielleicht etwas Heißes? Oder einen Cognac?“
    „Ein Cognac wäre gut.“
    Fünf Minuten später saß Megan in einem Sessel am sturmgepeitschten Fenster und trank Cognac. An ihrer Misere war sie selbst schuld. Sie hätte James ehrlich sagen müssen, dass sie für ein Kind noch nicht bereit war.
    Aber letztlich hätte Offenheit ihr auch nicht genützt. Sie wisse, dass er sie nicht liebe, hätte sie ihm sagen müssen. Doch auch das wäre das Ende ihrer Ehe gewesen.
    Trotz allem hatte James unrecht. Sie hatte ihn nicht verletzen wollen und hasste ihn nicht. Sie liebte ihn. Seltsamerweise war ihre Liebe zu ihm nur noch stärker geworden.
    Tränen rannen Megan über die Wangen, als sie an sein Geständnis dachte, er hätte mir ihr ein harmonisches, verantwortungsvolles Leben führen wollen. Damit war es nun aus und vorbei.
    Ein anderer schrecklicher Gedanke drängte sich ihr auf. Nun hatte sie kein Zuhause mehr und würde zu ihren Eltern zurückkehren müssen. Wohin sollte sie sonst gehen? Bis auf Nicole hatte sie niemanden – keine Freunde, keine Arbeit, kein eigenes Geld.
    Der Gedanke, ihrer Mutter gegenübertreten zu müssen, war niederschmetternd.
    Erst nach einiger Zeit schlief Megan wieder ein.
    Am Morgen hatte der Sturm sich glücklicherweise gelegt. Um zehn Uhr saß Megan im Hubschrauber nach Cairns. Kurz vor drei landete sie in Sydney am Flughafen Mascot. Das Wetter war kühl und regnerisch und passte zu Megans Stimmung. Während

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