In den Armen des Playboys
„Ich hatte die Periode.“
Ihre Mutter ließ sich nicht beirren. „Manche Frauen bekommen ihre Periode, obwohl sie schwanger sind. Du hast die Minipille genommen, sagtest du?“
„Ja.“
„Dann könnte es eine Zwischenblutung sein. Mach den Test, dann weißt du, woran du bist.“
Megan traute ihren Augen nicht, als der Streifen sich blau färbte. Ihr wurde schwindlig vor Freude.
„Er hat sich blau verfärbt!“, rief sie und stürmte aus dem Bad. „James und ich bekommen ein Baby!“
Ihre Mutter umarmte sie. „Das Schicksal geht seltsame Wege.“
„Ich muss James sofort anrufen und es ihm sagen.“
James überlegte, was er anziehen sollte, als sein Handy klingelte. „Hallo?“
„James!“, begann Megan atemlos.
„Megan, Darling, was ist passiert?“
„Nichts ist passiert. Ich musste mich ständig übergeben und dachte, ich wäre krank, aber alles ist bestens. Ich bin schwanger, James! Wir bekommen ein Baby!“
Im ersten Moment war er so überrascht, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. „Bist du dir da sicher, Megan?“
„Absolut. Der Teststreifen war blau. Tiefblau.“
„Und … das findest du gut?“
„Gut? Ich bin außer mir vor Freude! Bist du es nicht auch, James? Ich dachte, du würdest einen riesigen Luftsprung machen!“
„Megan, ich bin so glücklich, dass ich platzen könnte. Unser Baby …“
„Ja, James! Nichts habe ich mir jetzt mehr gewünscht.“
„Aber wirst du heute Nachmittag fit sein, oder soll ich die Trauung abblasen?“
„Nur über meine Leiche.“ James lächelte triumphierend. „Braves Mädchen. Darf ich Roberta die gute Nachricht überbringen?“
„Alle sollen es wissen! Ich muss aufhören, mir wird übel. Bis nachher.“ Megan legte auf.
James war so überwältigt, dass ihm die Tränen kamen. Er wurde Vater. Und Megan Mutter. Das Leben war wunderbar! Er musste die freudige Nachricht loswerden. Aber nicht telefonisch. Spontan rannte er die Treppe hinunter und rief nach Roberta.
Sie kam in die Halle gerannt und wischte sich die mehligen Finger an der Schürze ab. „Was gibt’s? Ist etwas passiert?“
„Ich werde Vater. Megan ist schwanger!“
„Ach, Mr. Logan, das ist einfach wunderbar.“
Russell und Hugh rief er nicht an. Er würde es ihnen persönlich sagen. Nach der Trauung.
Während der Zeremonie fühlte Megan sich sehr viel besser. Lächelnd stand sie neben James, hielt seine Hand und wiederholte die Treueschwüre. Dann tat er es auch.
„Und jetzt dürfen Sie die Braut küssen“, erklärte der Geistliche endlich.
Das tat James dann auch – ausgiebig.
Als Erster gratulierte Hugh ihnen, den stadtbekannten Playboy gab es nicht mehr. „Ich freue mich so für euch“, sagte er bewegt und drückte James die Hände.
„Dem schließe ich mich voll an“, mischte Russell sich ein.
„Wir haben seit heute Morgen eine tolle Neuigkeit.“ Zärtlich legte James den Arm um Megan. „Wir werden Eltern.“
Alle jubelten.
Nicole stieß einen Freudenschrei aus. „Jetzt sollt ihr unsere gute Nachricht ebenfalls hören.“
„Du erwartest auch ein Baby?“ Megan war aufgefallen, dass Nicole die Hand auf ihren leicht gerundeten Bauch gelegt hatte.
„Ja. Es wird ein Junge. Er kommt im Oktober.“
„Das ist ja fantastisch! Gratuliere!“ Überschwänglich schüttelte James seinem Freund die Hand.
„Kathryn ist die Dritte im Bunde“, enthüllte Hugh stolz, ganz werdender Vater. „Sie war eine Woche zu spät dran, und ihr kennt ja unsere pünktliche Kathryn. Da waren wir beim Arzt. Wir sollten uns für Februar auf ein Baby vorbereiten, meinte er.“
„Meine Güte!“, rief James. „Jetzt werden wir alle drei Väter!“
„Und Mütter“, warf Kathryn fröhlich ein.
„Was höre ich da?“ Janet Donnelly hatte sich zu den Paaren gesellt. „Ihr erwartet alle Babys?“
„Ja!“, erscholl ein sechsstimmiger Chor.
„Ich werde verrückt! Henry, hast du das gehört?“
„Ja, Darling. Aber mach dir keine Hoffnung, dafür sind wir beide zu alt.“
„Ich bin erst achtundvierzig. Ein Baby würde unser Leben kräftig aufmischen.“
„Das wäre nichts für dich, Liebes. Dann wäre es vorbei mit deinem Bridge und Golf und ausgedehnten Mittagessen mit deinen Freundinnen.“
„Tja, da hast du wohl recht, Henry.“
„Und ich bin wirklich zu alt für ein Baby“, bemerkte Roberta trocken, die mit einem Tablett leckerer Horsd’œuvres herangekommen war. „Wie wär’s mit einem Schlemmerhappen? Ich möchte nicht umsonst
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