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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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stießen ihre Nasenspitzen fast aneinander. „Vielleicht sollten Sie auch besser wegrennen, Billie. Vielleicht tun die anderen ja das einzig Vernünftige. Sie sitzen hier mit den drei Mitternachtsmännern zusammen und können nicht einmal ahnen, wohin Sie das führt. Wenn Sie in Druidheachd bleiben, finden Sie es möglicherweise heraus.“
    „Warum bekomme ich langsam den Eindruck, dass Sie sich wünschen, ich würde abfahren? Liegt es daran, weil ich Ihnen gesagt habe, dass kein Geheimnis vor mir sicher ist? Nicht Ihres, nicht die der anderen?“
    „Und was ist mit Ihren Geheimnissen, Billie? Wir alle haben unsere Geheimnisse, Sie bilden da keine Ausnahme.“
    Die anderen beiden Männer beobachteten sie schweigend, doch Billie konnte den Blick nicht von Iains Augen losreißen. „Doch, ich schon. Ich bin ein offenes Buch.“
    Er fasste nach ihrer Hand. Sie hatte nicht gewusst, wie kalt ihre Finger waren, bis er sie mit seinen umschloss. „Wirklich? Oder geben Sie nur deshalb so viel von sich preis, um jeden davon abzuhalten, unter die Oberfläche schauen zu wollen?“
    Sie konnte nichts darauf erwidern. Ein einziges Mal in ihrem Leben fand sie keine Antwort.
    Andrew übernahm das für sie. „Die hier ist anders, Iain“, sagte er, und in seiner Stimme lag weder Lachen noch Freundlichkeit. „Sie hat Besseres verdient als das, was du ihr geben willst.“
    „Soll das eine gut gemeinte Warnung an mich sein?“, fragte Iain, ohne den Blick von Billie zu wenden. „Oder erklärst du hier etwa deine Absichten?“
    „Momentchen mal!“ Billie zog ihre Hand aus Iains zurück. „Scheinbar bin ich doch mitgenommener, als ich dachte, denn so schnell komme ich nicht mit. Aber langsam verstehe ich. Streiten Sie sich etwa meinetwegen? Denn falls ja, sind Sie etwas übers Ziel hinausgeschossen. Ich komme mit Kalibern wie Ihnen bestens klar, glauben Sie mir.“
    Als niemand etwas erwiderte, stand Billie auf. „Ich denke, ich gehe jetzt nach Hause, bevor noch mehr schiefläuft.“ Sie umrundete den Tisch und hielt auf den Ausgang zu. Doch bei der Tür spürte sie plötzlich, wie sich von hinten eine Hand auf ihre Schulter legte. Ohne sich umzudrehen, wusste sie, dass es Iain war.
    „Es ist spät, und es ist dunkel. Ich fahre Sie nach Hause.“
    „Danke, ich laufe lieber. Bleiben Sie ruhig hier und streiten sich weiter mit Andrew.“
    „Wir haben nicht gestritten.“ Seine Lippen lagen nahe an ihrem Ohr. Mitten in dem lauten Pub sollte nur sie seine Worte hören. „Er hat eigentlich Sie gewarnt, Billie. Ihm gefällt mein Ruf bei Frauen nicht.“
    Sie wandte ihm das Gesicht zu. „Ihr Ruf betrifft mich nicht. Sie haben mich aus dem See gezogen. Sie haben mich nicht um meine Hand gebeten und mir keinen Antrag gemacht. Obwohl … wenn ich es recht bedenke – Sie haben mich ausgezogen. Aber Sie schulden mir sicher nichts, Iain. Wenn wir uns auf der Straße begegnen, können Sie mir zuwinken, und das war’s auch schon.“
    Seine Miene war nicht zu entziffern, seine Worte ebenso wenig. „Ich beginne langsam, die Vergangenheit zu verstehen.“
    „Wovon reden Sie überhaupt?“
    „Von einem Mann und einer Frau und achthundert Jahren Hölle.“
    „Wenn ich heute Abend nur eine einzige klare Antwort bekommen könnte, wäre ich eine glückliche Frau.“
    Er ließ seine Hand sinken.
    Sie wartete darauf, dass er etwas sagen würde, doch ganz offensichtlich glaubte er, schon zu viel gesagt zu haben. „Gute Nacht, Iain.“
    Als Billie sich an der Tür noch einmal umdrehte, saß Iain bereits wieder bei seinen Freunden am Tisch. Keiner der Männer lächelte.

4. KAPITEL
    S ie ist nichts für dich.“ Andrew stürzte seinen Schnaps hinunter, bevor er sich an Iain wandte. „Sie hat nicht die geringste Ahnung, oder, Iain, wie unwiderstehlich du sein kannst?“
    Iain wollte eigentlich gar nicht antworten, aber irgendetwas ritt ihn. „Ich kann mich nicht entsinnen, dich nach deiner Meinung über meine Wirkung auf Frauen gefragt zu haben.“
    „Nicht auf Frauen, sondern auf eine Frau. Ich mag Billie. Sie ist erfrischend natürlich und humorvoll, und da gibt es kein Quäntchen Tücke oder Hinterlist an ihr. Ich verstehe nicht ganz, was dich an ihr reizt, verkörpert sie doch alles, von dem du dich immer ferngehalten hast.“
    „Versuchst du, mich zu provozieren?“
    „Nein, ich kann dich provozieren, ohne dass ich es versuchen müsste.“
    Duncan schlug mit der Faust auf den Tisch, gerade laut genug, dass ihm die Aufmerksamkeit der

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