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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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schützend über den Kopf werfen sollte.
    „Duncan Sinclair.“ Er streckte die Hand aus.
    Nur zögernd reichte Billie ihm ihre. Duncans stahlgraue Augen hatten eine schnelle, aber gründliche Musterung von ihr vorgenommen. „Ein Amerikaner?“, schloss sie aus seinem Akzent.
    „Genau. Und Schotte. Das Hotel gehört mir.“
    Floras Worte fielen ihr ein. Duncans Vater war der Wirt im Dorf . Sie sah zu Andrew. „Ist das der Duncan von den berühmten Mitternachtsmännern? Sind Sie deshalb aufgestanden, um ihn herzuholen? Und sind Sie jetzt der Andrew? Dieses Mal werden Sie sich nicht herauswinden. Sie schulden mir eine klare Antwort, weil Sie mich in Ihre kleine Fehde mit Jeremy Fletcher hineingezogen haben.“
    Duncan nahm am Tisch Platz. „Wir sind also zur gleichen Zeit geboren worden. Na und? Das hat nichts zu bedeuten.“
    „Duncan sagt immer, dass die Dorfbewohner nur deshalb so viel Aufhebens darum machen, weil sie sonst nichts Besseres zu tun haben“, kam es von Andrew.
    „Und wie denken Sie darüber?“
    „Ich denke, Iain ist gerade hereingekommen.“
    Duncan murmelte etwas mit angehaltenem Atem, als Billie sich prompt zur Tür drehte. Iain stand beim Eingang, und ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer. Er ließ den Blick durch den Pub schweifen, bis seine Augen auf ihr zu liegen kamen. Sie lächelte nicht, sie atmete nicht einmal.
    „Verdammt, er kommt her“, murmelte Duncan.
    Sie wandte die Augen nicht von Iain. „Ich dachte, Sie drei seien Freunde? Sagen Sie jetzt nicht, dass Sie Streit miteinander haben und ich schon wieder mitten im schönsten Krach gelandet bin.“
    „Nein.“
    „Dunc hat seinen Platz in dem Bild hier nie wirklich verstanden“, sagte Andrew.
    „Welcher Platz? Und was für ein Bild?“, fragte sie.
    „Sie tun es“, kam es von Duncan.
    „Was?“ Nur unwillig riss Billie den Blick von Iain und schaute sich um. „Wer tut was?“
    „Billie, wieso sind Sie hier?“, fragte Iain.
    Sie sah zu ihm auf und brachte keinen Ton zu ihrer Verteidigung hervor.
    Mit gerunzelter Stirn starrte er auf sie herab. „Sie sollen sich doch ausruhen.“
    „Das tue ich auch, abgesehen davon vielleicht, dass ich Prügeleien provoziere.“
    „Nimm dir einen Stuhl, Lord Ross“, warf Duncan ein. „Ich gebe eine Runde aus.“
    Iain zog einen Stuhl zu Billie heran. Ihr fiel auf, dass er aus ungewöhnlich vielen freien Stühlen wählen konnte. Jeder in der Nähe schien plötzlich verschwunden zu sein. „Wo sind sie denn alle? Läuft jetzt etwa die Lieblingssendung des Dorfs im Fernsehen?“
    Duncan murmelte nur wieder etwas und bestellte mit einem Wink die Drinks.
    Iain lehnte sich in dem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir sind nun mal ein abergläubisches Völkchen.“
    „Und?“
    „Und manchmal holt uns das eben ein.“
    Sie spürte seinen prüfenden Blick über sich wandern und wünschte, sie hätte sich noch schnell einer Schönheitskur unterzogen, um heute Abend attraktiver zu sein. „Würde irgendjemand vielleicht die Güte haben, mir zu erklären, was hier vor sich geht?“
    „Es gibt Leute, die glauben fest daran, dass wir, wenn alle drei von uns zusammen sind, gewisse … Kräfte besitzen“, setzte Andrew an. „Und sie sind dann lieber nicht in unserer Nähe, nur für den Fall, dass wir uns entscheiden sollten, die Kräfte auch zu nutzen.“
    Billie musste das erst einmal verdauen. „Kräfte? Etwa übernatürliche Kräfte?“
    „So genau lässt sich das nicht bestimmen“, erwiderte Iain. „Sagen wir schlicht, das Unbekannte besitzt eine eigene Macht.“
    „Mittelalterliche Flüche und mysteriöse Geburten und schwarze Wolken.“ Sie stieß einen leisen Pfiff aus. „Seeungeheuer. Und erst gestern hat mir jemand von dem Geist erzählt, der die Leute vor Gefahren warnt – Mylady Soundso.“
    „Glauben Sie diesen Unsinn nicht“, tat Duncan ab.
    „Duncan ist unser hiesiger Skeptiker“, mischte Andrew sich ein. „Und empfindlich, was Geister betrifft, denn seine wahre Liebe …“ Er lachte auf, als Duncan warnend die Augen zusammenkniff. „Ich sag ja schon nichts mehr.“
    Billie beschloss, dem Sinn dieses Austauschs später nachzugehen. „Was für ein seltsamer und wunderbarer Ort das hier doch ist.“
    „Dann halten Sie uns also nicht für albern?“, fragte Iain.
    Sie spürte, dass sich hinter dieser Frage sehr viel mehr versteckte. „Albern wäre mit Sicherheit das letzte Wort, das mir dazu einfiele.“
    Er setzte sich um, und plötzlich

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