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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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erste.“ Ihre Stimme klang belegt und heiser, und sie lächelte auch nicht.
    „Sie haben wunderschöne Augen.“
    Sie hatte gerade das Gleiche über seine Augen gedacht. Sie waren von einem tiefen Blau, nichts ließ sich mit ihnen vergleichen. „Ich sollte jetzt nach Hause gehen, und Sie sollten sich vornehmen, einen meilenweiten Bogen um mich zu machen. Ich habe Ihnen nichts als Unannehmlichkeiten bereitet.“
    Er steckte ihr eine Strähne hinters Ohr. „Das hat nur wenig mit Ihnen zu tun, Billie. Hätte Fletcher Sie nicht mit mir zusammen gesehen, wäre er Ihnen nicht nachgegangen.“
    Er ließ seine Finger an ihrem Ohrläppchen liegen. Wärme sammelte sich in ihr, an sehr spezifischen und sehr intimen Stellen. „Sie werden mir nicht verraten, warum er Sie hasst, oder?“
    „Es gibt viele Dinge, die ich Ihnen nicht verraten werde.“ Er ließ die Finger langsam an ihrem Hals hinab bis zum Kragen ihres Pullovers gleiten.
    „Zum Beispiel?“
    „Netter Versuch.“
    „Iain.“
    Iain wandte sich zu Duncan um, doch seine Hand blieb dort, wo sie war. „Können wir etwas tun, Dunc?“
    „Das hängt ganz von euch ab.“
    Billie wurde sofort hellhörig. „Soll ich besser gehen?“
    „Nein“, kam es von Mara. „Es sei denn, Sie möchten gehen.“
    Mit gerunzelter Stirn sah Billie zu Iain. „Iain?“
    „Ich weiß nicht“, erwiderte er.
    „Ich denke, du kannst es dir denken“, sagte Duncan. „Auch wenn es bisher noch nie dir gegolten hat.“
    „Mir?“
    „Genau. Und Billie, scheinbar.“
    „Ich stehe komplett auf dem Schlauch“, sagte Billie. „Aber daran gewöhne ich mich langsam.“
    Iain sah sie nicht an. „Mara verfügt über einige … außergewöhnliche Fähigkeiten. Ich denke, um eine davon geht es hier.“
    „Mara hat das Zweite Gesicht“, sagte Duncan offen heraus. „Sie sieht oft die Zukunft voraus, weniger häufig in die Vergangenheit. Zuerst war ich auch äußerst skeptisch, aber jetzt wäre ich ein Idiot, würde ich nicht daran glauben.“
    „Daher wussten Sie also, dass ich Brüder habe“, wandte Billie sich an Mara. „Darauf wäre ich nie gekommen.“
    „Dann glauben Sie also an das Zweite Gesicht?“
    Billie zögerte. Glaubte sie daran? Sie war sich nicht sicher, aber anders als die meisten ihrer akademischen Mitstreiter schloss sie nicht von vornherein alles aus, was sich nicht im Labor beweisen ließ. „Nun, ich konnte es schon vorher miterleben.“
    „Dann ist Ihr Geist also offen?“
    „Manche würden behaupten, mein Geist ist so offen, dass sich nichts darin hält.“
    „Das behaupten nur Narren“, sagte Iain.
    Überrascht sah sie zu ihm hin. Sein Blick war warm und herzlich. Und darin war noch etwas anderes zu erkennen. Beschützerinstinkt? Alarmsirenen schlugen in ihr an. Iain nahm Maras Behauptung absolut ernst. Und er schien auch nichts Gutes zu erwarten.
    Mara schloss die Augen und lehnte sich in den Sessel zurück.
    Iain rückte von Billie ab, so, als wolle er sich damit auch von seinen Gefühlen distanzieren. Sie beobachtete ihn aus den Augenwinkeln und hätte schwören mögen, dass er hinund hergerissen war zwischen dem Wunsch zu bleiben, und zu hören, was Mara zu sagen hatte, und sich so schnell wie möglich zu verabschieden. Sie ging zu Mara und kniete sich neben sie. „Gibt es etwas, das Sie mir sagen möchten?“
    „Ihre Zukunft ist mir verschlossen. Ich kann nicht das Geringste sehen.“
    „Was dann? Meine Vergangenheit?“
    „Nein, nicht Ihre. Die Ihrer Familie.“
    Billie hörte Iain leise nach Luft schnappen. Mara schlug die Augen auf und zeigte mit dem Finger auf ihn. „Und die deiner Familie, Iain. Es ist das erste Mal.“
    „Du siehst nicht gut aus, Mara. Bist du sicher, dass du weitermachen willst?“
    „Ich habe keine Wahl.“ Sie winkte ihn zu sich herüber.
    Billie erkannte die Unentschlossenheit in seinen Zügen. Schließlich trat er vor. Mara streckte ihre Hand aus, und nur zögernd ergriff er sie.
    Mara schloss die Augen wieder und hielt Billie ihre andere Hand hin.
    Auch Billie war zerrissen. Ein Teil von ihr sträubte sich gegen eine Begegnung mit dem Übernatürlichen. Der Tag hatte mehr als genug Aufregung gebracht. Sie war nach Schottland gekommen, um ihre Wunden zu lecken, nicht, um sich neue schlagen zu lassen.
    „Billie?“
    Mara war Billie vom ersten Augenblick an sympathisch gewesen. Jetzt brachte sie es nicht über sich, sich einer Frau zu verweigern, die ihr bereits wie eine Freundin vorkam. Nach nur wenigen Tagen in der

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