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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich nur nicht mehr daran. Vielleicht wiederholt sie nur, was schon seit Langem im Umlauf ist.“
    „Sie glauben also, sie lügt?“
    Einen Moment lang war Billie so empört, dass es ihr die Sprache verschlug, aber dann sprudelten die Worte nur so hervor. „Auf gar keinen Fall! Ich laufe nicht herum und beschuldige Menschen, die ich mag, der Lügen! Ich rede hier von der Macht der Suggestion, mehr nicht. Und ich mag es nicht, wenn Sie sofort auf das Schlimmste schließen!“
    „Sie haben Temperament. Warum überrascht mich das nicht?“
    „Weil nichts Sie überraschen kann. Dazu sind Sie zu gleichgültig und zu arrogant und zu elitär!“
    Er bedachte sie mit einem Lächeln, das einen mittelalterlichen Drachen zur Strecke gebracht hätte. „Und Sie sind ganz offensichtlich komplett unfähig, auch nur einen einzelnen Gedanken für sich zu behalten.“
    „Sie würden sich wundern!“
    „Soll das heißen, Sie haben viele düstere Geheimnisse, Billie? Verbirgt sich hinter diesem hinreißenden Äußeren eine ganz und gar schwarze Seele?“
    „Wieso? Haben Sie vor, den Markt auszuloten?“
    Er lachte. Einen Moment lang bemühte sie sich, an ihrer Rage festzuhalten, doch das Lächeln kam wie von allein. „Nun, ich kann nie lange wütend bleiben.“
    „Und ich bleibe nicht lange gleichgültig, arrogant und … was war das Letzte noch?“
    „Elitär.“
    „Richtig, elitär. Ehrlich gesagt, für elitär habe ich mich nie gehalten.“
    „Iain, jeder, der Sie sieht, weiß sofort, dass Ihnen alles einfach zufällt.“
    „Dann irrt sich jeder.“
    Sie lehnte sich wieder in den Sitz zurück. „Was halten Sie von Maras Geschichte? Sie haben mich geschickt in ein kleines Wortgefecht gezogen, um nicht antworten zu müssen. Haben Sie diese Geschichte schon vorher gehört? Hat sie mit dem Fluch zu tun?“
    „Es ist eine Geschichte. Mehr nicht.“
    „Eine wahre Geschichte?“
    Er schwieg.
    „Sie glauben, dass sie wahr ist, oder?“
    „Wie sollte ich das beantworten können? Vor achthundert Jahren habe ich noch nicht gelebt. Ich konnte diesen Tag leider nicht miterleben, oder irgendeinen anderen Tag.“
    „Aber Sie vertrauen Maras Gabe.“
    „Sagen wir, ich habe da ein paar erstaunliche Resultate gesehen.“
    „Iain, was wissen Sie?“
    „Ich weiß, dass wir bei Floras Haus angekommen sind.“ Iain hielt vor dem kleinen Steincottage. „Sehen Sie, sie hat das Licht für Sie angelassen.“ Er stieg aus, bevor sie irgendetwas erwidern konnte, kam um den Wagen herum und hielt ihr die Tür auf.
    Billie blieb nichts anderes, als auszusteigen. Unentschlossen blieb sie stehen und schaute Iain an. „Mein Visum ist längst abgelaufen, bevor ich noch irgendetwas herausfinde, nicht wahr?“
    „Das kann ich nicht sagen.“
    Fasziniert betrachtete sie sein Gesicht im Schein des Mondes. Er hatte markante und gleichzeitig feine Gesichtszüge, Züge, die von tausend Jahren Highland-Generationen geprägt worden waren, abgerundet mit dem zynischen Anflug eines Regency-Lebemannes. Doch es waren seine Augen, die sie fesselten. Augen, die alles sahen, aber nichts preisgaben.
    Hatte einst eine Ahnin von ihr einen Ahnen von ihm so angeschaut? Hatte die Lady im Mittelalter in ähnlich blaue Augen geschaut und gewusst, dass ihrer beider Schicksale auf immer verschlungen sein würden?
    Hier und jetzt, in diesem Moment, schien nichts unmöglich.
    „Ich gehe wohl besser hinein.“ Sie rührte sich nicht.
    „Ich bringe Sie zur Tür.“
    „Das ist nicht …“
    „Ich bringe Sie hin“, entschied er.
    Leise gingen sie den Pfad durch Floras Vorgarten entlang. Die blütenleeren Stiele von Fingerhut und Rittersporn warfen gespenstische Schatten auf die helle Gartenmauer. Vor der Haustür blieb Billie stehen. „Wenn ich jetzt Danke sage, werden Sie wahrscheinlich nicht einmal wissen, wofür ich mich bedanke, oder?“
    Er lächelte. „Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.“
    „Es gibt so vieles, für das ich mich bei Ihnen bedanken muss.“
    „Sagen Sie nichts, dann verwirren Sie mich auch nicht.“
    Sie wusste, sie müsste jetzt ins Haus gehen. Sie blieb reglos stehen. „Es tut mir leid, dass ich Sie so angefahren habe.“
    „Billie.“ Seufzend streichelte er ihre Wange. Sie fühlte die sanfte Berührung in ihrem ganzen Körper. „Sie sind eine unvorhergesehene Komplikation in einem sehr schlichten Leben.“
    „An mir ist nichts Kompliziertes und an Ihnen nichts Schlichtes.“
    „Mein Leben ist schlicht. Weder verlange noch erwarte ich

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