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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fast gewinnt man den Eindruck, der Rest Schottlands hat seine Geschichte durchlaufen, während Druidheachd völlig aus den Augen verloren wurde. Natürlich ist es abgelegen und war auch nie von strategischer Bedeutung für Kriege oder Schlachten, dennoch hat es mich überrascht, so wenig zu finden.“
    „Siehst du die Steinhaufen dort drüben?“ Iain deutete auf eine nur wenige Meter entfernte Stelle. „Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das der Rest des Fußwegs, der über den Graben führte. Auf halber Strecke muss es eine Lücke gegeben haben, die dann von einer Zugbrücke überbrückt wurde. Die Steine dort sind alle zerbrochen und nicht mehr zu verwenden, nur deshalb liegen sie überhaupt noch dort. Die, die noch gut waren, wurden abtransportiert und in den hiesigen Gebäuden verbaut.“
    „Das ist jammerschade.“
    „Ich vermute, dass das Fundament von Fearnshader ebenfalls zu einem nicht geringen Anteil aus diesen Steinen besteht.“
    „Noch ein Strich auf der Liste deiner Vorfahren, Iain.“
    „Erspare mir einen weiteren MacFarlane-Fluch.“ Er deutete nach vorn, während sie weitergingen. „Der Wall endete wohl dort. Die niedrigste Mauer, die du dort siehst, muss das Wachhaus gewesen sein. Man geht davon aus, dass es zu seiner Blütezeit immerhin drei Stockwerke hatte, mit Unterkünften für die Wachen und einem zusätzlichen Raum, von dem aus das Fallgitter bedient werden konnte. Wahrscheinlich gab es hier auch einige Kerkerzellen und vermutlich einen Getreidespeicher, aber so genau ist das nicht bekannt. Ab und zu finden hier archäologische Ausgrabungen statt, sicherlich folgen davon noch mehr.“
    „Du hast deine Erlaubnis dazu gegeben?“
    „Natürlich. Wenn es entsprechend gut gemacht wird. Ceo Castle gehört ganz Schottland.“
    „Und doch ist es noch immer in deinem Privatbesitz, obwohl der größte Teil der historischen Gebäude längst Organisationen überlassen wurde, die sich um die Erhaltung und Pflege kümmern.“
    „Irgendwann werde ich das ebenfalls tun. Wenn die Zeit dafür reif ist.“
    Sie wollte nachfragen, was er damit meinte, fand aber, dass es ihr nicht zustand. „Was ist mit den hohen Mauern dort? Und dem Turm?“
    „Laufen wir den Rundgang ab. Komm.“
    Bis sie bei ihrem Ziel, dem besser erhaltenen der beiden Rundtürme, angekommen waren, arbeitete Billies Fantasie auf Hochtouren. Sie studierte die Außenmauern und Wehre, untersuchte den inneren Burgring und lief durch die großen Säle. So wenig war von dem einst stolzen Schloss übrig geblieben, doch aus den alten Steinen hallte das Echo einer Geschichte von Jahrhunderten mit seinen alten Mythen wider.
    Sie wollte alles in Erfahrung bringen, jede einzelne von den Geschichten, jede einzelne Träne, die hier vergossen worden war, jedes einzelne Lachen, das durch die Räume geschwebt war. „Es ist so wunderbar, so absolut überwältigend. Ist dir eigentlich klar, dass wir hier durch Räume wandern, die um Jahrhunderte älter sind als die europäische Zivilisation in den Staaten? Hier ist alles angefüllt mit Geschichte!“
    „Es sind Räume ohne Wände und ohne Dach, zumindest die meisten. Und der größte Teil der Geschichte ist verloren gegangen.“
    „Dann muss man sie eben wiederentdecken. Irgendjemand muss das unbedingt übernehmen. Du musst jemanden dafür finden.“
    „Weißt du, dass deine Augen Funken sprühen, wenn dich die Begeisterung packt? Ich habe diese Redewendung schon oft gehört, aber ich habe es noch nie miterlebt.“
    Seine Worte rührten etwas tief in ihr an, sie lächelte. „Fühlst du es denn nicht, Iain? Das ist ein ganz außergewöhnlicher Ort. Fast kann ich die Geister deiner Ahnen hier wandeln sehen, wie sie ihren täglichen Aufgaben nachgehen. Ruaridh wurde hier geboren, und wie viele andere wohl vor und nach ihm?“
    „Das werden wir wahrscheinlich nie genau wissen.“
    „Lass uns in den Turm steigen.“
    Er hielt sie zurück. „Nicht heute, Billie.“
    „Aber warum denn nicht? Es ist doch ein so schöner Tag. Ich wette, von da oben kann man den ganzen See überblicken. Und das Städtchen und die Berge sehen. Und danach bin ich auch ein braves Mädchen und komme ohne Murren mit dir nach Fearnshader.“
    „Die Stufen werden vereist sein.“
    Sie blickte an dem Turm empor. „Wieso? Er hat doch ein Dach.“
    „Ein altes, leckes Dach. Die Stufen sind selbst bei trockenem Wetter glatt.“
    „Können wir es nicht wenigstens versuchen? Ich verspreche auch, dass ich ohne ein einziges

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