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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich eine Decke um den Körper und ging zum Fenster, um die schweren Vorhänge beiseitezuziehen, und fand sofort den Grund heraus, warum sie zugezogen waren. Kalte Luft strömte durch Risse und Ritzen in den alten Fenstern. Die Vorhänge dienten als notdürftige Isolation.
    Vor Kälte erschauernd, rieb sie sich die Arme. Letzte Nacht hatte sie nicht gemerkt, wie kalt es im Raum war, weil Iain sie in seinen Armen warm gehalten hatte. Sie fragte sich, wo er jetzt wohl sein mochte. Sie stellte sich vor, wie er allein frühstückte, in Fearnshaders riesigem Esszimmer, am Kopf eines Tisches, der lang genug war, dass sich das halbe Dorf an ihn setzen könnte.
    Sie sah seinen Schrank durch, auf der Suche nach etwas, das sie anziehen könnte, als es zaghaft an der Tür klopfte. Die junge Frau mit den Pausbacken, die ihr gestern den Weg zum Wintergarten gewiesen hatte, stand auf der Schwelle. „Entschuldigen Sie, Miss Harper, störe ich?“
    Billie balancierte auf einem Bein, nur eingewickelt in eine Decke in einem fremden Schlafzimmer, und das junge Mädchen trat unaufgefordert ein. Es schien ihr die Störung per Definition. „Äh … nein.“
    „Die wurden heute Morgen für Sie abgegeben.“ Sie hielt ein Paar abgenutzter Krücken in der ausgestreckten Hand. „Von Dr. Sutherland. Und ich habe Ihre Sachen mitgebracht. Sie sind gewaschen und gebügelt und riechen auch wieder ganz frisch.“
    „Mist. Und ich wollte sie in Manhattan einem schicken Grillrestaurant verkaufen. Wissen Sie, Heidekrautrauch könnte durchaus der neueste Trend werden.“
    „Aye, Miss Harper. Entschuldigung.“
    Billie hatte Mitleid mit dem Mädchen. „Sollte nur ein Scherz sein. Danke, dass Sie sich meiner Sachen angenommen haben. Ich wollte gerade duschen und habe mich schon gefragt, was ich anziehen soll.“
    „Soll ich Ihnen das Frühstück nach oben bringen?“
    „Nein, ich werde mich auf die Suche nach Iain machen. Es wird lustiger sein, mit ihm zusammen zu frühstücken.“
    Die junge Frau sah unendlich verlegen aus. „Pardon, Miss Harper, aber Lord Ross ist abgefahren. Vor gut einer Stunde. Er hat gesagt, er habe Ihnen eine Nachricht hinterlassen. Ich werde Sie mit dem Wagen nach Hause bringen, wenn Sie so weit sind.“
    Billie starrte sie an. „Abgefahren?“
    „Aye. Haben Sie seine Nachricht nicht gefunden?“
    „Nein. Ich habe aber auch noch nicht danach gesucht.“
    „Ich helfe Ihnen …“
    „Nein, danke.“ Billie musste erst verarbeiten, dass Iain weg war, ohne ein persönliches Wort für sie. „Ich finde sie schon allein.“
    „Und was ist mit dem Frühstück?“
    „Nur Kaffee. Und bitte hier oben, wenn es nicht zu viel Mühe macht.“
    Billie wartete, bis sie wieder allein war, bevor sie mit ihrer Suche begann. Sie ließ Krücken Krücken sein, humpelte durchs ganze Schlafzimmer und suchte ergebnislos nach der Nachricht. Sie fand sie schließlich auf dem Waschbeckenrand im Bad. Iain war zu Martin Carlton-Jones gegangen. Sie solle zu Floras Cottage zurück und sich keine Sorgen machen. Er sei sicher, dass ihr nichts zustoßen werde.
    Sie hatte Einkaufslisten gelesen, die mit mehr Liebe geschrieben worden waren.
    Sie ermahnte sich, in der Notiz nicht mehr und nicht weniger zu sehen, als sie war. Iain versuchte, sie zu beschützen.
    Wie Ruaridh versucht hatte, Christina zu beschützen.
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. Die letzte Nacht war eine wunderbare Erinnerung, dennoch gab es da Teile und Szenen, wenn auch flüchtig nur wie ein Hauch, die keinen Sinn für sie ergaben. Sie und Iain hatten sich auf dem Sofa vor einem brennenden Kamin geliebt.
    Und er hatte ihr leidenschaftliche Worte in Gälisch zugeflüstert. Einer Sprache, die er weder verstand noch sprach.
    Etwas, das sie verdächtig an Angst erinnerte, kroch über ihren Rücken. Und sie … sie hatte im Moment der größten Ekstase Ruaridhs Namen ausgerufen.
    Die Legende von den tragischen Liebenden und dem Fluch hatte sich so tief in ihr Unterbewusstsein gebrannt, dass sie beide, Iain und sie, im Moment der höchsten Erfüllung die Grenze zwischen Realität und Fantasie überschritten hatten.
    Es konnte keine andere Erklärung geben.
    Billie umklammerte Iains Nachricht und sandte ein Stoßgebet zum Himmel, dass die Geschichte sich nicht noch mehr wiederholen würde, als sie es schon tat.
    Nach der Nacht auf Fearnshader wirkte Floras Cottage wie ein Puppenhaus, wie ein warmes und willkommen heißendes Puppenhaus. Flora warf nur einen kritischen Blick auf

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