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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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gegen die Kirchenobrigkeit und sämtliche Traditionen verstieß. Und Christina ging allein, um es ihrem Vater zu berichten, in der Überzeugung, dass seine Liebe für sie groß genug sei, um sie nicht für ihren Ungehorsam zu bestrafen. Ruaridh hatte sie aufhalten wollen, doch sie war sicher, sie wisse, was das Beste sei. Sie glaubte fest daran, die beiden Familien versöhnen zu können, und dass sie mit Ruaridh glücklich bis ans Ende ihrer Tage würde leben können. So schlich sie sich davon, während er schlief …“
    „Aye.“ Mara strich Billie übers Haar.
    Iain hatte ihr den Rest erzählt, doch jetzt war es viel klarer, wie ein Film lief es vor ihrem inneren Auge ab. Sie erschauerte, setzte sich auf, obwohl ihr noch schwindlig war. „Ihre Geister irren noch immer über Cumhann Moor.“
    „Sie müssen endlich ihre Ruhe finden“, wisperte Mara.
    „Wie?“
    „Die Legende wiederholt sich. Siehst du es denn nicht?“
    Billie wusste nicht zu sagen, was sie sah. Alles, was sie dachte und fühlte, konnte genauso gut einer überaktiven Fantasie zugeschrieben werden. Und doch … „Es hat zwei Anschläge auf Iains Leben gegeben. Oder möglicherweise auf meines. Dennoch kann ich die Verbindung zu Christinas und Ruaridhs Story nicht wirklich erkennen. Wir haben das Feuer auf Cumhann Moor überlebt. Wir waren an der Stelle, wo Christina und Ruaridh gestorben sind, aber wir haben überlebt.“
    „Der letzte Test steht euch noch bevor“, sagte Flora.
    „Meinten Sie das vorhin, als Sie sagten, es sei das nächste Mal, um das ich mir Sorgen machen müsse?“
    „Deine Liebe muss stark sein.“
    „Und wie soll ich das für uns beide erreichen? Ich liebe Iain, und ich glaube … ich weiß, dass er mich liebt. Aber er macht sich solche Gedanken, dass ich verletzt werden könnte. Auf seiner Familie liegt tatsächlich ein Fluch, und ob es nun mit dem Mittelalter und meiner Familie zu tun hat, bleibt dahingestellt, dennoch ist es sehr real. Er will mir den Schmerz ersparen.“ Eine Träne rann über ihre Wange, trotz des Ärgers, sie nicht aufhalten zu können.
    Flora versuchte nicht, sie zu trösten. „Deine Liebe muss stark sein.“
    „Wie lautet der letzte Zusatz zum MacFarlane-Fluch? Ihr beide wisst doch mehr, als ihr zugeben wollt.“
    „Er besagt, wie der Fluch ein für alle Mal aufgehoben werden kann“, erwiderte Mara.
    „Wie?“
    Flora schüttelte den Kopf. „Deine Liebe muss stark sein.“
    „Meine Liebe ist stark.“ Billie sah von einer Frau zur anderen. Ihre Mienen wirkten bedrückt und freudlos, so wie ihre eigene Miene aussehen musste. „Nur befürchte ich, dass Iains Ängste stärker sind.“

14. KAPITEL
    M artin Carlton-Jones und Nigel Surrey gehörte ein Bürogebäude im noblen Londoner West End. Gebaut noch in der vorviktorianischen Zeit aus wuchtigen Granitquadern, erinnerte es an eine würdige Matrone.
    Bei seinem ersten Besuch hier war Iain überrascht gewesen. Er hatte etwas Modernes erwartet, oder zumindest etwas übertrieben Pompöses. Stattdessen vermittelte allein das Gebäude Honorigkeit und Vertrauenswürdigkeit, noch bevor die beiden Männer überhaupt die Hand des potenziellen Kunden geschüttelt hatten.
    Nun, Iain hatte kein Vertrauen zu den beiden, auch keinen Respekt für das, was sie taten. Sowohl Martin wie auch Nigel hielten sich für Zauberkünstler, die jede beliebige Gegend auf diesem Globus in einen Tummelplatz für die Reichen und Schönen verwandeln konnten. Man musste ihnen zugestehen, dass sie auf gewisse Erfolge zurückblicken konnten. Ihnen gehörte ein Maharadscha-Palast in Jaipur, eine Rinderfarm in Queensland und ein großes Château samt Weinbergen bei Bordeaux. Jetzt suchten sie etwas, das nicht so weit von zu Hause weg lag, etwas Britisches, dennoch nicht alltäglich, sondern ausgefallen. Es war inzwischen ein Jahr her, seit die beiden sich mit Iain in Verbindung gesetzt hatten, und Schritt für Schritt hatten sie ihm über die Monate das gesamte Ausmaß ihres Vorhabens erklärt, wie die Zukunft für Druidheachd ihrer Meinung nach aussehen sollte. Iain hatte sich liebenswürdig und zuvorkommend gegeben. Es war immer besser, seine Gegner so genau wie möglich zu kennen.
    Deshalb waren die beiden nicht weniger gefährlich.
    Am späten Nachmittag schritt Iain durch die Tür zu Martins privaten Büroräumen. Er war nach Prestwick gefahren, hatte den Flug nach Heathrow genommen und war mit einem Mietwagen ins West End gefahren. Martin hätte ihn sicherlich mit einer

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