Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
Winter verkaufen zu können.« Sie nahm den Mietvertrag und zerriss ihn lachend. »Sie werden es hier lieben, Megan. Die Sonnenaufgänge sind herrlich.«
    Plötzlich hallte das gedämpfte Dröhnen eines starken Motors von den nackten Wänden wider, und die vier Frauen gingen mit Joel zu den Fenstern, von denen aus man auf den See schauen konnte. Ein Schneemobil raste um die Landspitze herum und brauste in einer Schneewolke am Haus vorbei.
    »Das muss unser neuer Polizeichef sein«, meinte Joan. »Er ist vor ungefähr einer Woche in das Haus der Watsons eingezogen. Ich habe ihn auf einem schicken neuen Schneemobil sitzen sehen, als er kurz vor dem Dunkelwerden nach Hause kam.«
    »Snee-bil!«, rief Joel und hüpfte auf und ab.
    Chelsea stieß Megan mit dem Ellbogen an. »Vielleicht nimmt er dich ja mal mit, wenn du ihn ganz lieb darum bittest.«
    Megan ging zum Küchenblock zurück und suchte in ihrer Handtasche nach dem Scheckbuch. »Sie können ihn morgen einreichen«, sagte sie zu Joan, während sie damit begann, ihn auszufüllen. »Er ist von meinem Geldmarktkonto. Äh … wie viel?«
    Joan wurde etwas rot und nannte eine Summe, bei der Megan heftig einatmen musste. »Ich habe dem Immobilienmarkt in letzter Zeit nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Äh, wie wäre es, wenn ich den Scheck ausfülle, Sie mir aber drei oder vier Tage geben, um die Summe auf das Konto zu transferieren?«
    »Gütiger Himmel, Meg, das ist etwas anderes, als wenn man einen Toaster kauft«, sagte Chelsea und trat neben Megan. »Stell den Scheck auf meine Anwaltskanzlei in Bangor aus, und wir verwalten es auf einem Anderkonto, bis die Formalitäten erledigt sind. Es muss ein Vertrag aufgesetzt werden, und die Grundbucheintragungen müssen überprüft werden.« Sie sah Joan an. »Haben Sie und Bob einen Anwalt?«
    »Nein. Wir wollten das Ganze an einen Makler übergeben, damit der sich um alles kümmert.«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, könnte meine Anwaltskanzlei sowohl für Megan also auch für Sie tätig werden.«
    »Ist das legal?«, fragte Beth, während sie sich nach vorn beugte, um Joel hochzuheben.
    »Das ist so eine gewisse Grauzone«, meinte Chelsea. »Aber hier geht es um eine einfache Transaktion, weil Megan sich nicht um die Finanzierung zu kümmern braucht. Kommen Sie und Bob doch morgen in meiner Kanzlei vorbei, wenn Sie durch Bangor kommen, Joan. Ich werde morgen früh dort anrufen und jemanden beauftragen, sich um die Formalitäten zu kümmern.« Chelsea nahm Megan den Scheck ab und reichte ihn Joan. »Geben Sie das dort ab, und dann ist der Hausverkauf so gut wie erledigt.«
    »Wann kann ich einziehen?«, fragte Megan.
    »Du solltest wahrscheinlich warten, bis der Vertrag unterzeichnet ist«, meinte Chelsea. »Aber das müssen Joan und Bob selbst entscheiden.«
    Joan nahm die Schlüssel von der Arbeitsfläche und reichte sie Megan. »Nach achtundzwanzig Ehejahren weiß ich, was Bob sagen wird. Willkommen zuhause, Megan samt Baby«, sagte sie und strich sanft über Megans Bauch. »Hier kann man wunderbar Kinder aufziehen.«

5
    E s hatte zwar einige Nachteile, eine große, überfürsorgliche Familie zu haben, aber es gab auch ein paar sehr nette Vorzüge, wenn man im fünften Monat schwanger war und gerade in ein neues Haus zog. Wohl hatte jeder eine feste Meinung darüber, was sie tun und wie sie es tun sollte, gleichzeitig aber wurde mit Argusaugen darüber gewacht, dass sie nichts Schwereres als ihren Laptop hob. Ihre einzige Aufgabe bestand darin, den Weg zu weisen, als sie mit vier großen MacBain- und MacKeage-Cousins nach Boston fuhr. Sie räumten ihre Wohnung leer, und sie brauchte nur danebenzustehen und zuzuschauen, wie sie den Laster in Maine dann wieder entleerten.
    Camry war zu der Einsicht gelangt, dass das, was gerade in Frog Cove ablief, weitaus interessanter als ihre Arbeit in Florida war, wenn man bedachte, dass ihr letzter Versuch, einen Ionenantrieb zu testen, fehlgeschlagen war. Sie genoss bei ihrer Arbeit eine gewisse Unabhängigkeit: Die NASA stellte das Labor zur Verfügung, und Camry leistete die Kopfarbeit. Also hatte Camry angerufen und Bescheid gegeben, dass sie ihren Urlaub um eine Woche verlängern würde.
    Es waren zwar erst drei Tage vergangen, seitdem Megan ihr gemütliches kleines Häuschen gekauft hatte, und doch stand sie schon kurz davor, ihre Schwester zu erwürgen. Camry beharrte darauf, sie müsse gleich wieder auf das Pferd steigen, von dem sie heruntergefallen war, nachdem

Weitere Kostenlose Bücher