In den Armen des Schotten
Quittung.
»Das kommt darauf an, ob ich einen Lederanzug habe, der Ihnen passt«, meinte Paul und musterte ihn mit einem abschätzenden Blick. Er ging zu einem Kleiderständer, an dem schwarze Lederjacken hingen. »Welche Größe haben Sie? L?«
»Ja, und M bei Hosen.« Jack schlüpfte in die Jacke, die Paul ihm hinhielt und beugte die Arme. »Fühlt sich gut an.«
»Vielleicht möchten Sie lieber eine Nummer größer, damit die Pistole bedeckt ist?«
Jack schaute nach unten, wo der Revolver in seinem Gürtel steckte. »Irgendwas muss ich mit dem verdammten Ding machen. Es macht mich schon die ganze Woche verrückt.« Er zog die Jacke wieder aus. »Die ist gut. Beim Helm auch M.« Er ging wieder zum Tresen zurück, legte die Jacke hin und spazierte dann zu dem Schneemobil, das er gerade gekauft hatte, und setzte sich drauf.
Wenn ihn dieses Baby nicht zu einem Einheimischen machte, dann würde er es nie schaffen.
Megan kam ins Wohnzimmer und ließ sich ihrer Mutter gegenüber in einen dick gepolsterten Sessel neben dem Kamin fallen. »Du siehst eine Frau vor dir, die wieder unter die Erwerbstätigen gegangen ist.«
»So schnell?«, fragte Grace ganz überrascht. »Hast du den Job wegen deiner guten Arbeitszeugnisse bekommen, oder war Mark Collins von deinem Lächeln völlig überwältigt?«
Megan lachte. »Es müssen wohl meine Arbeitszeugnisse gewesen sein, weil Mark gar nicht da war. Eine Sekretärin faxte ihm meinen Lebenslauf, zwanzig Minuten später rief er an, und wir führten ein Bewerbungsgespräch am Telefon.«
»Dann ist die Stelle so, wie du sie dir vorgestellt hast?«, fragte Camry, die auf der Couch saß und mit Elizabeths knapp dreijährigem Sohn Joel malte.
»Sie ist sogar noch besser. Ich werde mein eigener Chef sein. Mark sagte, er würde wohl nur ein paarmal im Frühling und Sommer mit rauskommen. Ich soll anhand der behördlichen Richtlinien einen Entwurf erstellen, der von Mark genehmigt werden muss. Dann mache ich die Arbeit und reiche die Ergebnisse im September ein.«
»An welche Universität ist er angeschlossen?«, fragte Grace.
»An keine. Er hat eine eigene Umweltberatungsgesellschaft, die für große Unternehmen weltweit Gutachten erstellt. Dazu gehören Papierfabriken, Chemiefirmen, Ölgesellschaften, Erzminen und so was. Wenn eine Firma sich vergrößern möchte, beauftragen sie Mark damit, ein Gutachten zu erstellen, um die staatlichen Voraussetzungen zu erfüllen. Er rief aus seinem brasilianischen Büro in Rio de Janeiro an.«
»Und er hat auch ein Büro in Maine?«, fragte Cam.
»Nein. Es stellte sich heraus, dass die Adresse, die in der Stellenausschreibung stand, zu einer Firma in Augusta gehört, die Erholungsgebiete baut. Es war deren Sekretärin, die mich mit Mark verband.«
»Und er hat dich eingestellt, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, deine Referenzen zu überprüfen?«, fragte Grace.
»Er erinnerte sich daran, meinen Namen vor vier Jahren im Zusammenhang mit einer Ölkatastrophe aufgrund einer geborstenen Pipeline oben in Alaska gelesen zu haben«, erklärte Megan. »Und ich konnte ihn übers Telefon tippen hören … also hat er wahrscheinlich eine Internetrecherche über mich durchgeführt, während wir miteinander sprachen. Mark sagte, er würde es vorziehen, Ingenieure und Biologen aus der Region einzustellen, weil die mit den örtlichen Vorschriften vertraut sind.«
»Aber du warst zehn Jahre lang nicht mehr in Maine«, stellte Grace fest.
Megan zuckte die Achseln. »Ich habe Maine als meinen derzeitigen Wohnort aufgeführt.«
»Wo wir gerade davon reden«, meinte Cam und setzte Joel auf die Couch, sodass sie aufstehen konnte. »Beth und ich haben heute etwas für dich gefunden, wo du einziehen könntest. Ein Ehepaar, mit dem sie zusammen unterrichtet, zieht um, und sie wollen ihr Haus in Frog Cove vermieten. Es bestünde auch die Möglichkeit, es später zu kaufen. Beth und Chelsea sind gerade drüben und besprechen den Mietvertrag.«
Megan setzte sich auf. »Wo ist Frog Cove? Liegt das am See?«
Cam nickte. »Ganz an der Spitze. Wenn du dir ein Boot kaufst, kannst du normalerweise über den See zur Arbeit fahren. Es ist perfekt, Meg. Es hat unten zwei Schlafzimmer und zwei weitere oben, einen wunderschönen Holzofen im Wohnzimmer und einen herrlichen Blick auf Bear Mountain. Man kann sogar Winters und Matts Häuschen auf der anderen Seite der Bucht sehen.« Cam klimperte mit den Wimpern. »Und Jack Stone wohnt nur drei Häuser
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