In den Armen des Spions
kamen, und daher den Gasthof in den nächsten Tage bevölkern könnten.
Er stand auf und schlüpfte aus seinem Rock.
»Sie werden den Perrots im Wege sein, und auch wenn ich ihnen gerne Ale spendiere, so nützen sie uns betrunken nur wenig.«
Sie runzelte die Stirn. Nach einem Moment sagte sie:
»Sie sind doch alle Seemänner, oder?« Als er sich von seinem Hemd befreit hatte, nickte er. Sie atmete tief durch und hob den Blick zu seinem Gesicht, starrte ihn einen Augenblick lang an, ohne zu blinzeln, und sagte dann: »Sie werden Drill nicht gewohnt sein. Oder mit Musketen zu schießen. Oder ... irgendetwas anderes von den Dingen, in denen deine Feldwebel gewöhnlich die Männer unterweisen.«
Die Hände an seinem Hosenbund hielt er inne, zog die Brauen hoch und dachte nach.
»Du hast Mooktu, Bister und Mullins - sie könnten dir helfen ...« Ihre Worte verklangen, als er sich seine Hosen abstreifte, über einen Stuhl warf und mit einer Hand nach der Decke griff.
Emily rutschte zur Seite, schluckte und flüsterte, als sie die Arme nach ihm ausstreckte:
»Aber das ist erst morgen.«
In dieser Nacht gehörte er ihr.
Er kam zu ihr, in ihre Arme, und etwas in ihr jubilierte.
Seine Lippen fanden ihre, und sie küsste ihn, ließ alle Sorgen des Tages von sich abfallen. Ließ sie einfach los.
Überließ sich dem Hier und Jetzt, genoss die Sicherheit, die Wärme und Kraft in ihm, mit der er sie umgab, sie streichelte und liebkoste, und sie vergalt ihm das Entzücken mit gleicher Münze.
Ihre Erregung steigerte sich, Verlangen blühte auf und wuchs.
Das Feuer, das sich entzündet hatte, die Flammen, die aufloderten, das alles war nun vertraut und willkommen.
Sie öffnete die Arme und nahm ihn in sich auf, ließ sich von ihm ausfüllen, bis der Rhythmus sich steigerte und die Leidenschaft sie mit sich nahm.
Bis sie sich beide bebend aneinanderklammerten und sie seinen Namen rief.
Entzücken erfasste sie wie eine gewaltige Welle, spülte sie erneut an das ferne Ufer, wo die Seligkeit sie von allen Seiten umfing.
Egal, welche Herausforderungen sich ihnen stellten, egal, was noch kam, das hier hatten sie - dies hier gehörte ihnen bereits.
Befriedigung füllte sie aus, zog sie hinab, und sie schlief ein, in Frieden mit dem Hier und Jetzt.
Gleichgültig, welche Gefahren, welche Wagnisse sie meistern mussten, er würde immer noch ihr gehören und sie auf immer ihm.
15
10. Dezember 1822
Morgens
In unserem Zimmer in der Auberge Perrot in Boulogne
Liebes Tagebuch,
ich bin zu zwei Erkenntnissen gekommen. Eine ist, dass ich mich tatsächlich zutiefst und unwiderruflich in Gareth verliebt habe, und trotz der Empfehlungen meiner Schwester finde ich die Erfahrung zutiefst unangenehm. All dieses Gerede von den Sektenanhängern, und dass sie einen schlimmen Hinterhalt legen, der am Ende tödlich enden könnte, zehrt furchtbar an meinen Nerven. Ich kann kaum mit der Vorstellung klarkommen, dass Gareth ernsthaft verwundet werden könnte, ganz zu schweigen, dass ihm dasselbe Schicksal droht, das dem armen MacFarlane beschieden war.
Mir wäre es lieber, sie töteten mich statt ihn.
Mir wäre es lieber, sie würden mich gefangen nehmen als ihn - und nach dem, was ich über die Praktiken der Sekte weiß, muss man davon ausgehen, dass der Tod einer Gefangenschaft vorzuziehen ist.
Ich habe nie zuvor so eine allumfassende Sorge gekannt, solche Sorge für einen anderen wie jetzt für ihn. Ich habe mich bemüht, es vor ihm zu verbergen und werde das auch weiterhin tun - kein Gentleman mag eine furchtsame Frau, die sich an ihn klammert -, aber der Kampf wird mit jedem Tag schwieriger.
Ich hatte keine Ahnung, dass Liebe so sein würde. Ich habe mir immer etwas darauf eingebildet, pragmatisch und praktisch zu sein, und während ich hoffe, es äußerlich auch weiterhin zu sein, innerlich ... wie tief bin ich gefallen.
Was mich zu meiner zweiten Erkenntnis bringt: Gareth muss mich lieben.
Warum ich mir da so sicher bin? Weil ich die Angst in seinen Augen erkenne, wann immer ich in irgendeiner Form möglicher Gefahr ausgesetzt bin. Es ist dasselbe, nährt sich aus demselben Gefühl. Nichts könnte klarer sein.
Er muss mich lieben, ist aber nicht willens, das einzugestehen, selbst mir gegenüber nicht, wenn wir allein sind. Berücksichtigt man, was für ein Mann er ist, ein Krieger bis ins Mark, kann ich seine Einstellung vielleicht verstehen, aber es geht trotzdem nicht.
Aufgrund dieser Erkenntnisse bin ich entschlossen,
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