In den Armen des Spions
Ruhm und die Ehre der Schwarzen Kobra verlangen.«
Allgemeiner Beifall wurde laut. Er winkte, und es wurde leise.
Ehe er weiterreden konnte, trat Akbar vor, der bis dahin auf der Seite in den Schatten gewartet hatte.
»Was ist mit den Kutschern? Sie haben unseren Tauben bei der Flucht vor uns geholfen - ihre Familien haben unseren Feinden Unterstützung gewährt.« Die versammelten Männer begannen zu murren. Akbar blickte weiterhin Onkel ins Gesicht. »Wir sollten den Kutschern die Rache der Schwarzen Kobra vor Augen führen und sie zwingen, den Preis für ihr Tun zu zahlen.«
Es gab allgemein zustimmendes Nicken und Gemurmel, als die Männer wieder erwartungsvoll Onkel ansahen und sich darauf freuten, losgeschickt zu werden.
Onkel lächelte begütigend. Großmütig winkte er ab.
»Wir haben Besseres - Wichtigeres zu tun, als uns mit einfachen Kutschern zu befassen, die keinen weiteren Part zu spielen haben. Die Schwarze Kobra verlangt von ihren Dienern nur das Beste, und es ist unabdingbar, dass man sich nicht von dem Wunsch nach persönlichem Ruhm vom Weg abbringen lässt.«
Onkel lächelte Akbar direkt an. Sollte sein ehrgeiziger Stellvertreter daran knabbern.
Wenig überraschend sorgten seine Worte dafür, dass die Männer wieder auf ihn achteten. Er hob wie segnend eine Hand und gab ihnen ihre Anweisungen.
»Ihr müsst ausschwärmen und das Gelände um die Stadt auskundschaften. Wir müssen den perfekten Ort finden, an dem wir den Major und seine Frau gefangen halten und ihnen Gehorsam beibringen können.«
Zu Gareths Überraschung verging der Rest des Tages rasch. Mit jeder Stunde verbreitete sich die Nachricht weiter, und mehr und mehr Stadtbewohner - vor allem natürlich Männer - fanden einen Vorwand, in der Schankstube der Auberge Perrot einzukehren. Manche kamen, um zu berichten, dass sie in der letzten Woche Sektenanhänger in der Stadt und im Hafen gesichtet hatten, die »Heiden« aber seitdem verschwunden waren.
Zwei Gendarmen schauten herein, um sich ihre Geschichte anzuhören, die ihnen prompt voller Begeisterung von einem der Söhne der Wirtsleute erzählt wurde. Die Gendarmen nickten und wünschten ihnen Glück, dann gingen sie wieder. Heidnische Sektenanhänger und Engländer fielen, nahm Gareth an, nicht in ihren Zuständigkeitsbereich.
Den ganzen Vormittag über kamen stramme junge Männer in den Gasthof, um ihre Dienste bei der Abwehr der heidnischen Horden anzubieten. Da Gareth genug Münzen hatte, dass der Alefluss nicht versiegte, und er, Bister, Mullins und Mooktu jede Menge Geschichten erzählen konnten, war es nicht schwer, die neu gewonnenen Rekruten bei Laune zu halten.
Ein paar brachten rostige Musketen mit. Nach einer raschen Begutachtung und aus dem Wissen heraus, dass die Sekte nie zu Schusswaffen greifen würde und dass es der Schwarzen Kobra, nachdem sie selbst die Leute der Gegend für ihre Sache gewonnen hatten, dieses Mal unmöglich sein würde, Männer von hier anzuheuern, entschied er, dass es das Risiko nicht wert war.
Gleich nach dem Mittagessen, bevor die muskelbepackte Truppe in der Schankstube unruhig wurde, stand er auf und klopfte mit einem leeren Bierkrug auf den Tisch. Als er die Aufmerksamkeit aller hatte, erklärte er mit einer Stimme, die im ganzen Raum zu hören war:
»Alle, die gegen die Heiden kämpfen wollen, kommen jetzt in den Hof hinter dem Haus. Waffenübungen beginnen in fünf Minuten.«
Während die Männer voller Eifer aus dem Raum strömten, nahm er Mooktu, Bister und Mullins beiseite.
»Messer - alle Sorten, aber nur die Grundlagen. Sobald wir sehen, wie sie sind, teilen wir sie in zwei Gruppe auf.«
Die anderen - alle ehemalige Soldaten - nickten und folgten ihm auf den Hof.
Sie ließen die Rekruten sehr zur Erheiterung der Zuschauer, die sich eingefunden hatten, alle möglichen Übungen ausführen.
Innerhalb kürzester Zeit wurde aus dem Treiben ein echtes Ereignis mit Darstellern und begeistertem Publikum, von denen viele weiblichen Geschlechts waren. Anfangs störten Gareth das Geflüster und die verstohlenen Blicke, aber dann, als er an einer Gruppe Mädchen vorbeiging, hörte er zufällig:
»Ich muss rasch nach Hause laufen und Hilda hiervon erzählen.«
Danach beobachtete er die Menge genauer und sah, dass ein ständiges Kommen und Gehen unter den jungen Mädchen herrschte. Sie konnten nicht lange bleiben, weil sie zu Hause erwartet wurden - aber wenn sie dort waren, würden sie reden.
Er konnte sich keinen sichereren Weg
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