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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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der alte Seemann ihnen versichert, dann auslaufen können - aber eben nicht vorher.
    Als sie sich dem Gasthof näherten, betrachtete Mooktu das Gebäude kritisch und erklärte:
    »Es ist nur gut, dass wir so solide gebaute Mauern haben, hinter denen wir warten können.«
    Darauf gab es ebenfalls nichts zu erwidern. Jeder einzelne von ihnen verstand, dass sie für die nächsten drei Tage praktisch in der Falle saßen. An einem Ort festsaßen. Die Sektenanhänger würden bald schon wissen, wo sie sich befanden. Und dann ... dann durften sie damit rechnen, dass sich die ganze Macht der Schwarzen Kobra gegen sie entlud.
    An dem Abend, bevor sie sich zum Dinner niederließen -früh serviert, sodass die Perrots und ihre Söhne und Töchter Zeit hatten, sich um die Gäste im Schankraum zu kümmern - sprachen Emily und Gareth erneut mit den Wirtsleuten und ließen keinen Zweifel daran, dass ein Angriff sicher erfolgen würde.
    »Es gibt keine Chance«, warnte Gareth, »dass sie uns unbehelligt lassen. Es mag nicht gleich heute Nacht sein und vielleicht auch morgen noch nicht, aber es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass es einen schweren Übergriff geben wird.«
    Er begann allmählich zu begreifen, warum die Franzosen und die Engländer in den vergangenen Jahrhunderten so oft Krieg gegeneinander geführt hatten; die Franzosen waren, hatte es den Anschein, einem »guten Kampf« - also einem, an dem man sich im Namen der Gerechtigkeit beteiligte -ebenso zugeneigt wie jeder Engländer.
    Die Perrots waren ganz offensichtlich von der Vorstellung angetan und konnten es kaum erwarten, sich der Herausforderung zu stellen.
    »Ich werde mit unseren Freunden heute Abend noch reden«, erklärte Perrot. »Sie sind alle durch das Wetter gezwungen hierzubleiben und werden sich auf eine Gelegenheit freuen, endlich etwas tun zu können.«
    Obwohl er sich nicht sicher sein konnte, welche Hilfe das tatsächlich sein würde, nickte Gareth dankend.
    »Wir freuen uns über jede Unterstützung, die Ihre Gäste uns bieten.«
    Die Neuigkeiten verbreiteten sich. Zunächst nur allmählich, aber dann immer schneller. Jeder gesunde und beherzte Mann, der in jener Nacht über die Schwelle der Perrots trat, erfuhr die Geschichte. Die Version, die Gareth zufällig mit anhörte, als er mit den Alekrügen zur Theke ging, um sie erneut füllen zu lassen, war reichlich ausgeschmückt und wurde dramatisch ausgestaltet und fast leidenschaftlich vorgetragen, aber es war trotzdem nichts als die reine Wahrheit, nur eben auf typisch französische Weise geschildert.
    Als er zu ihrem Tisch in der Ecke zurückkehrte, sah er, dass Emily sich umgedreht hatte und sich angeregt mit zwei älteren Damen unterhielt.
    Watson befand sich ein Stück entfernt im Raum und war ins Gespräch mit einer Gruppe wettergegerbter Seeleute vertieft, die, so vermutete Gareth, ihn zu dem Feind befragten.
    Gareth stellte die wieder vollen Krüge vor Mooktu und Mullins ab und wollte gerade wieder Platz nehmen, als Jimmy neben ihm auftauchte.
    »Wenn es Ihnen recht ist, Major Hamilton, dort drüben sind ein paar Männer, die gerne mit Ihnen reden würden.«
    Gareth hob den Kopf und blickte quer durch den Raum in die Richtung, in die Jimmy zeigte, und sah eine Gruppe aus vier Männern, alle unverkennbar Seeleute, um einen Tisch auf der Rückseite der Stube sitzen. Einer von ihnen, seiner Mütze nach zu urteilen ein Kapitän, sah seinen Blick und hob zum Salut seinen Krug.
    Gareth schaute Jimmy an.
    »Wo ist Bister?«
    Jimmy zeigte mit dem Kinn zur Tür.
    »Dort drüben. Die Leute da können gut genug Englisch, sodass eine Unterhaltung möglich ist.«
    Gareth nickte.
    »Warum gehst du ihm nicht helfen?«
    Bereitwillig tat Jimmy das. Gareth nahm seinen Krug und begab sich nach einem Wort zu Mooktu und Mullins zu dem Tisch mit den vier Seemännern.
    Später war er überaus dankbar, dass er das getan hatte. Alle vier waren Kapitäne, und alle boten ihm die Mitglieder ihrer Besatzung, die sie nicht dringend selbst benötigten, als Unterstützung im Kampf gegen die »Heiden« an. Noch wichtiger war jedoch, dass einer der Männer, der, der ihm mit dem Krug zugeprostet hatte, eines der größeren Fangschiffe befehligte.
    »Sobald das Wetter aufklart, kann ich Sie, wenn Sie das wünschen, nach Dover bringen. Mein Schwager hat Weinfässer dorthin zu liefern, daher fahre ich auf jeden Fall. Mein Schiff ist groß genug, um Ihrer Reisegruppe Platz zu bieten - sie sind zu neunt, nicht

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