In den Armen des Spions
von ihm das Wort »Liebe« zu hören, bevor ich vor den Altar trete.
E.
Am nächsten Morgen in dem eisigen Nieseln, das den Eisregen der Nacht abgelöst hatte, versammelten sie sich im Hof vor den Ställen, um sich von Gustave und Pierre Juneaux zu verabschieden.
Trotz ihrer verhältnismäßig kurzen Zeit zusammen waren die Umarmungen und das Lebewohl herzlich und aufrichtig, die Ermahnungen, vorsichtig zu sein, zutiefst ehrlich gemeint.
Gareth reichte ihnen einen Beutel mit dem Rest ihres Lohnes, zusammen mit einem schönen Trinkgeld. Er schlug Pierre auf die Schulter.
»Ohne Sie beide wäre es uns nicht so gut ergangen.«
»Genau.« Emily schenkte Gustave ein strahlendes Lächeln. »Wir wären immer noch auf dem Weg hierher unterwegs, hätten wir unser Schicksal in andere Hände gelegt. Wir stehen zutiefst in Ihrer Schuld.«
Beide Juneaux machten abwehrende Mienen und taten alles als selbstverständlich ab, dann schüttelten sie ihnen die Hände und kletterten auf ihre Kutschen.
Gareth befand sich neben der ersten Kutsche; plötzlich ernst geworden blickte er Gustave an.
»Seien Sie weiterhin wachsam - wenigstens bis Sie im Süden sind. Ich bezweifle zwar, dass noch irgendwelche Sektenanhänger entlang der Straße postiert sind, aber bis Sie die Gegend verlassen haben, halten Sie bitte die Augen auf. Dass wir nicht länger bei Ihnen sind, wird die Männer nicht weiter interessieren - die Sekte ist bekannt für ihre Rachsucht. «
Gustave tippte sich an den Kutscherhut. Er sah zu Pierre, der nickte als Zeichen, dass er es gehört hatte, dann sah Gustave Gareth an.
»Das werden wir nicht vergessen - und in der Zwischenzeit achten Sie auch auf sich.« Sein Blick umfasste die anderen, die hinter Gareth standen. »Ihnen allen - alles Gute, und wenn Sie nach England kommen, stellen Sie sicher, dass die Welt von diesen vipères befreit wird. «
Das wurde gerne versichert, dann ließ Gustave die Zügel schnalzen, und die beiden Kutschen holperten vom Hof.
Emily seufzte; sie hakte sich bei Gareth unter und ließ sich von ihm zur Tür der Auberge führen.
»Sie werden uns fehlen, aber sie gehen zu lassen ist ein Zeichen. Wir sind am Ende unserer Reise durch Länder, in denen wir nicht zu Hause sind - sobald wir den Ärmelkanal überquert haben, werden wir wieder zu Hause sein.«
Gareth wünschte, er könnte ihr den Glauben lassen, dass sie dicht davorstanden, sicher und frei zu sein, aber ...
»Auch in Dover werden Sektenanhänger sein und auf uns warten.«
Sie runzelte die Stirn.
»Aber sicherlich nicht so viele wie hier.«
»Ich weiß nicht, wie viele, aber sie werden dort sein. Die Schwarze Kobra ist Ferrar. England ist zwar unser Zuhause, aber das ist es auch für ihn.«
»Also müssen wir auch noch auf der Hut sein, wenn wir Dover wieder verlassen haben?«
Er nickte.
Sie fluchte tonlos.
In einem verlassenen Stall östlich von Boulogne musterte Onkel seine Truppen. Sobald es klar geworden war, dass der Major sich in Boulogne aufhielt, hatte er Reiter ausgesandt, die alle Männer der Schwarzen Kobra, die zwischen hier und Calais stationiert waren, zusammenriefen.
Es gab vier Kuriere auf dem Weg nach England, das wusste Onkel, aber nur der Major war hier entlanggekommen. Die Nachrichten, die ihn erreicht hatten, besagten, dass der eine weit östlich von hier war und die anderen beiden übers Meer kamen, auf der Route um das Kap der Guten Hoffnung herum, und noch nicht gelandet waren.
Seine Anweisung lautete, den Major zu ergreifen und vor allem des Schriftrollenhalters habhaft zu werden, den der bei sich trug. Es hatte keine Gelegenheit gegeben, das Reisegepäck zu durchsuchen, aber unabhängig davon wollte Onkel den Major. Nichts anderes würde gehen - nichts anderes würde den Tod seines Sohnes rächen.
»Es ist, wie ich es prophezeit habe.« Onkel lächelte gütig auf seine Werkzeuge, seine Waffen. »Unsere Tauben sitzen fest, ihre Flügel sind durch den Sturm gestutzt. Sie haben in der Stadt Zuflucht gesucht und hocken dort eng beieinander und warten darauf, geschlachtet zu werden.« Langsam lief er vor seinen Männern auf und ab, sah ihnen in die Augen und ließ sie die Brillanz seines Planes erkennen. »Während der Sturm tobt, ist das Meer unpassierbar. Es gibt nichts, das sie noch tun können - kein Weg, auf dem sie uns entkommen können. Jetzt müssen wir uns der Aufgabe widmen, diese unverschämten Störenfriede zu bestrafen, wie unser verehrter Anführer es anordnen würde - wie es der
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