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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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oder?«
    Sie schaute ihn an, sah ihm in die Augen.
    Dagegen konnte er nichts sagen, daher lehnte er sich wieder gegen die Reling.
    »Konnten Sie nicht schlafen?«
    Er versuchte absichtlich ablehnend zu sein. Sie einfach in der Nähe zu haben ... aber je mehr er ihre frühere Unterhaltung im Geiste durchging, je mehr er über das sanfte Leuchten in ihren Augen nachdachte, das er dort bemerkt hatte, desto sicherer war er sich, dass sie insgeheim eine Schwäche für MacFarlane hatte, dass sie um ihn trauerte. Jedenfalls hatte er nicht vor, damit zu konkurrieren. Mit dem Geist seines verstorbenen Freundes.
    »Um ehrlich zu sein, es scheint viel eher, als hätte ich zu lange geschlafen. Und es ist ein so wunderschöner Morgen.«
    Sie stellte sich neben ihn an die Reling.
    Ihr warmer weicher Körper lockte ihn, ein Sirenengesang, der seine Verteidigungswälle schwächte. Er sagte sich, er sollte sich zurücklehnen, sich von ihr entfernen - unter dem Verweis darauf, dass er Wache halten müsse oder einen Rundgang über das Schiff machen.
    Stattdessen blieb er genau dort, wo er war, und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie der leichte Wind mit ihrem Haar spielte, Strähnchen aus der Frisur löste und ihr über die zartrosa Wangen wehte.
    Nach einem Augenblick zwang er sich, wieder auf das Meer zu schauen.
    »Ich ... soweit ich es verstanden habe, kommen Sie aus einer großen Familie.«
    Emily lachte.
    »Das ist untertrieben. Ich habe drei Schwestern und vier Brüder. Ich bin die zweitjüngste - nur Rufus ist noch jünger als ich.«
    »Also sind Sie das Nesthäkchen unter den Töchtern?«
    »Ja, aber das ist insgesamt ein Vorteil. Wir stehen uns alle sehr nahe, obwohl meine drei älteren Schwestern bereits verheiratet sind und ihre eigenen Familien haben. Trotzdem sehen wir einander oft genug.« Sie war gern dazu bereit, mit ihm über ihre Familie zu sprechen, bot es ihr doch im Gegenzug die Möglichkeit, sich zu ihm umzudrehen und ihn zu fragen:
    »Was ist mit Ihnen? Haben Sie Geschwister?«
    Er versteifte sich und richtete sich auf.
    »Nein.« Er blickte sie an, dann nahm er der Antwort ihre Einsilbigkeit, indem er hinzufügte: »Ich war immer ein Einzelkind.«
    Ihr entging nicht, dass er in der Vergangenheit sprach.
    »Ihre Eltern ... leben sie noch?«
    Den Blick auf die Wellen gerichtet schüttelte er den Kopf.
    »Auf mich wartet niemand in England.« Er warf ihr einen weiteren flüchtigen Blick zu. Lächelte leise. »Anders als bei Ihnen.«
    »Ja, ja - es wird ein gemästetes Kalb geschlachtet, wenn ich heimkehre, und lauter Freudenfeste werden veranstaltet.« Und wenn sich alles so entwickelte, wie sie es sich erhoffte, würde er bei ihr sein, um sie mit ihr zu erleben. Ihr entzücktes Lächeln, als sie aufs Meer schaute, war durch und durch echt. Sie hatte plötzlich den beunruhigenden Gedanken gehabt, dass vielleicht jemand in England auf ihn wartete - irgendeine Frau, vielleicht sogar eine Verlobte -aber seine Antwort hatte keine Zweifel in der Hinsicht gelassen. Eine gewisse Erleichterung breitete sich in ihr aus und machte sie fast übermütig.
    Er war abweisend und steif, aber sie war entschlossen, sich davon nicht abweisen zu lassen. Den Aussagen ihrer Schwestern nach waren Männer - ganz generell seltsame Geschöpfe - das oft Frauen gegenüber, wenn sie sich zu ihnen hingezogen fühlten, das aber verbergen wollten. Was den Rest betraf, hatte sie erkannt, dass »Beschützer« sein zweiter Vorname war, wenigstens wenn es um Frauen ging. Allerdings musste sie erst noch einen Hinweis darauf finden, dass in Bezug auf sie hinter seinem Wunsch, sie zu beschützen, mehr stand als das allgemeine Bedürfnis ihrem Geschlecht gegenüber.
    Aber ihre gemeinsame Reise würde noch lange genug dauern und ihr damit ausreichend Zeit bleiben, ihn zu beobachten.
    Sie war im Geiste noch in dem Stadium, die Liste der Eigenschaften abzuhaken, die der Mann für sie haben sollte. Ihr Bild des idealen Mannes stand ihr klar vor Augen, aber das mit der Realität in Einklang zu bringen, erwies sich als schwieriger, als sie vorhergesehen hatte. Es gab alle möglichen Punkte, die berücksichtigt werden wollten.
    Aber in diesem Augenblick war sie zufrieden. Sie war entschlossen, ihn zu bearbeiten, ihn dazu zu ermutigen, dass seine Haltung ihr gegenüber weniger steif wurde. Ihr kam eine Idee.
    »Ich glaube, ich unternehme jetzt einen Spaziergang übers Deck.«
    Das führte sogleich zu einer gerunzelten Stirn bei ihm -wie sie es erwartet

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