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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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bilden.
    Wenn ich zurückdenke, muss ich zugeben, ich hätte es nicht besser planen können. Wie ironisch es doch ist, dass ich diese Chance, den einen Mann für mich in Ruhe zu studieren und mir hoffentlich am Ende zu sichern, diesem furchtbaren Schurken der Schwarzen Kobra verdanke.
    E.
    Sie kehrten am nächsten Tag in den Hafen zurück, als die Sonne wie ein glühender Feuerball über dem Meer stand. Die schrägen Strahlen, die sich auf der Wasserfläche spiegelten, machten es schwer, die Menschen zu erkennen. Gareth hoffte nur, dass die Sektenanhänger ihren schwarzen Seidenschals um den Kopf treu geblieben waren, das einzige Zeichen, an dem sie gut zu erkennen waren.
    Er schaute zu Emily, die forsch neben ihm ausschritt. Auf seinen Vorschlag hin trug sie ein Kleid mit gedeckten Farben, und ihr Sonnenschirm war sicher im Gepäck verstaut. Zu dieser Stunde war jedermann auf den Kais zielstrebig unterwegs, denn alle Schiffe wollten mit der Abendflut auslaufen, sodass ihr schneller Gang nicht weiter auffiel.
    Was einen aufmerksamen Beobachter hätte alarmieren können, war die Art und Weise wie er und die anderen Männer in ihrer kleinen Gruppe immer wieder mit den Blicken die Menge absuchten, aber das ließ sich nun einmal nicht vermeiden. Die Sektenanhänger würden sich gewiss hier im Hafen herumtreiben.
    Es war ihm gelungen, nicht zu viel über Emily nachzudenken, wenigstens nicht auf persönlicher Ebene. Er versuchte, sich im Geiste dazu zu zwingen, von ihr als Miss Elphinstone zu denken, vorzugsweise mit dem Nachsatz Nichte des Gouverneurs , aber sein Verstand hatte andere Vorstellungen. Wenn er so über den Kai ging, wo er sie erst vor wenigen Tagen vor der Klinge eines Attentäters gerettet hatte, konnte er nicht abstreiten, dass er sich ihrer auf besondere Weise bewusst war - ihres Körpers, schlank, warm und mit weiblichen Rundungen versehen, der sich anmutig an seiner Seite bewegte.
    Er wollte sie viel näher bei sich haben - wenigstens ging das seinem Verstand und seinem Körper so. Beide konnten sich an die Gefühle erinnern - konnten sie erneut erwecken -, die auf ihn eingedrungen waren, als er sie schützend an sich gedrückt hatte.
    In dem Moment, als etwas, das tief in ihm verborgen lag, sich an die Oberfläche gedrängt hatte und »mein« geknurrt hatte.
    Er schüttelte den Kopf in dem vergeblichen Versuch, die ablenkenden Gedanken abzuschütteln.
    Sie bemerkte es und schaute ihn an.
    »Was ist?«
    Ihre Vorsicht war angebracht. Ihre Augen waren weit aufgerissen, wachsam. Er blickte zu den Schiffen.
    »Ich habe mich nur gerade gefragt, wo die Anhänger der Schwarzen Kobra sind. Ich habe keine gesehen.« Er deutete auf einen Lastkahn zwei Schiffe weiter. »Das da ist unser Transportmittel.«
    Sie nickte knapp und schlug die Richtung zu der entsprechenden Gangway ein.
    Er fasste sie am Arm, hielt sie zurück.
    »Warten Sie!« Er gab Bister ein Zeichen, der zusammen mit Jimmy, Watsons siebzehnjährigem Neffen, über die Planke an Bord lief.
    Zwei Minuten später tauchte Bister wieder auf.
    »Alles in Ordnung.«
    Die Frauen, ihr Gepäck und dann auch noch die Männer an Bord zu bringen, dauerte zehn Minuten. Der Kapitän nickte gütig, seine Mannschaft lächelte.
    Rufe ertönten, Seile wurden eingeholt, und schließlich waren sie unterwegs.
    Der Kahn kam nur langsam vorwärts, er ließ sich gemächlich von der immer schneller steigenden Flut davontragen. Da sie eines unter vielen Wassergefährten waren, die das taten, fanden sie in der Menge zusätzliche Deckung. Zu Gareths Erleichterung hatten sich alle drei Frauen unverzüglich, nachdem sie an Bord gekommen waren, und unaufgefordert in ihre Kabinen zurückgezogen. Watson war ebenfalls unter Deck gegangen und hatte Jimmy mitgenommen. Gareth, Mooktu, Bister und Mullins blieben an Deck, um Wache zu halten.
    Sie fanden wenig Deckung, denn der Kahn hatte außer den Passagieren nur wenig Ladung.
    Gareth hatte gehofft, dass durch das Auslaufen in letzter Minute mit der Flut die Sektenanhänger, wenn sie sie entdeckten - wovon als sicher auszugehen war -, ihnen nicht früher als in zwölf Stunden würden folgen können, vielleicht sogar erst noch später.
    Zu diesem Zeitpunkt war ein Tag Vorsprung alles, was er sich erhoffen konnte.
    Sie verließen den Hafen und gelangten aufs offene Meer, wandten sich dann der Meeresenge zu und fuhren unbehelligt immer in Sichtweite der Küste. Aber als sie die letzte Landzunge umrundeten, bemerkte Jimmy in den letzten

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