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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zusammenstanden, ließ die Anspannung, die ihn in ihrem Griff gehalten hatte, allmählich nach. Aber nicht um viel.
    Er ging übers Deck, schwang die Lattentür zur Kajütentreppe auf und bedeutete den Frauen, hinunterzugehen.
    Emily sah ihn an, ging aber. Durch die Maske der Burka spürte er ihren missbilligenden Blick.
    Aber schließlich waren von der kleinen Reisegruppe nur noch er, Mooktu und Bister an Deck übrig. Der Kapitän gab seiner Mannschaft Anweisungen, in See zu stechen.
    Das Heben und Senken der Wellen im Roten Meer unter dem Schiffsrumpf war tröstend. Beruhigend. Vom Heck aus sah Gareth zu, wie Mokka in immer weitere Ferne rückte.
    Er sah auch die Anhänger der Schwarzen Kobra, wie sie sich auf dem Kai versammelten, sah, wie sie auf den Schoner zeigen.
    Sie waren ohne den Kampf entkommen, den er insgeheim befürchtet hatte, aber nur knapp. Niemand bestellte so viele Beobachter in eine so kleine Stadt, ohne eine bestimmte Absicht zu verfolgen, ohne einen Plan im Sinn.
    Sie waren entkommen, aber jemand war klug genug gewesen, zwei und zwei zusammenzuzählen - die Mitglieder ihrer Gruppe zu zählen, drei Frauen, sechs Männer. Da die Anhänger im Hafen standen und auf den Schoner zeigten, war er sich ziemlich sicher, dass von allen Schiffen, die heute ausliefen, nur auf diesem die passende Anzahl Passagiere in der richtigen Zusammensetzung war.
    Sie waren entkommen, bevor sie in einen Kampf verwickelt werden konnten, aber sie waren bemerkt worden.
    Die Helfershelfer der Schwarzen Kobra wussten nun, wo sie waren.
    7. Oktober 1822 
    Sehr spät am Tag
    In einer Kabine auf einem Schoner auf dem Roten Meer
    Liebes Tagebuch,
    in Mokka ist es uns gelungen, den Handlangern des Schurken zu entkommen. Allerdings hat die Anspannung - die fast greifbar war während der letzten Augenblicke im Hafen und solange wir darauf warteten, dass der Schoner auslief - nicht wesentlich nachgelassen. Ich weiß nicht, warum, aber es ist klar, dass Gareth - und die anderen auch - die Befürchtung hegen, dass die Schwarze Kobra uns aufspüren wird, dass wir noch nicht in Sicherheit sind.
    Ich muss zugeben, dass, als ich Gareth nachgereist bin, ich diese Gefahren und die ständige Spannung in der Luft nicht vorhergesehen habe. Es ist sehr störend. Sicher, auf diese Weise erhalte ich die Gelegenheit, seinen Charakter unter Druck zu studieren, was zweifellos wesentlich erhellender sein wird, als wenn wir uns unter gewöhnlichen Umständen in ungefährlicher Umgebung träfen. Aber dieser ständige Druck hat Nebenwirkungen und lässt auch mich nicht unberührt.
    Ich habe entdeckt, dass es mir gar nicht zusagt, unter der Bedrohung zu leben, in Kürze einen grässlichen Tod zu sterben; unter den gegebenen Umständen bin ich jedoch fest entschlossen, das Beste daraus zu machen.
    E.
    Wieder gesellte sie sich zu ihm, als das Morgengrau den Himmel heller färbte.
    Das Deck des Schoners war verlassen bis auf den Matrosen, der Nachtwache hatte und gähnend am Steuerruder stand. Sie stellte sich am Bug an die Reling neben ihn, schüttelte ihr Haar, das sich gelöst hatte, nach hinten und hob ihr Gesicht mit geschlossenen Augen in die Morgenbrise.
    Gareth nutzte den Moment, um ihr Gesicht zu betrachten. Nicht absichtlich. Er konnte es nur einfach nicht verhindern, konnte seinen Blick nicht losreißen von den sanften Rundungen, den feinen Zügen.
    Er spürte den Zephyr, den Westwind der alten Sagen, über ihre zarte Haut streichen - der Kuss der Natur, den nachzuahmen er sich sehnte. Der Gedanke an seine Lippen,
    wie sie über diese rosig angehauchten Kurven glitten, die Wölbungen und Senken erkundeten ...
    Er räusperte sich leise, stellte sich gerader hin und richtete seinen Blick wieder auf die Wellen vor ihnen. Er schloss eine Hand um die obere Reling und fasste fest zu. Er wünschte, sie würde ihre Burka tragen ... allerdings hätte er dann nicht ihr Gesicht mustern können. Trotzdem ...
    »Hier ist eine erstaunliche Anzahl von Schiffen unterwegs - ich hätte nicht gedacht, dass hier so viel Verkehr sein würde.«
    Er schaute sie an.
    »Entlang des Roten Meeres wird reger Handel getrieben. Mit Waren aus dem südlichen Afrika und Indien - sogar aus China die für den Markt in Kairo und darüber hinaus bestimmt sind.«
    Sie rümpfte die Nase, die Augen auf eine Dschunke gerichtet, die auf einem parallel verlaufenden Kurs in etwa hundert Metern Entfernung fuhr.

»Ich nehme an, in dem Fall sollten wir besser auch an Deck unsere Burkas

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