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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Nähe reagierte. Er suchte verzweifelt nach etwas, was seine barsche Ablehnung erklären würde. »Es wird immer heller, und Sie tragen keine Verkleidung. Und außerdem ...« Er deutete auf eine Gruppe langsamerer Schiffe, denen sie sich immer weiter näherten - »werden wir die dort bald einholen. Es lässt sich nicht sagen, wie weit der Einfluss der Sektenleute reicht.«
    Sie blickte - nein, starrte fast - auf die Schiffe voraus. Dann presste sie die Lippen aufeinander ... beinahe zu einem Schmollmund.
    Sein irregeleiteter Verstand schlug vor, ihr den Ausdruck vom Gesicht zu küssen ...
    »Oh, na gut.«
    Dem Himmel sei Dank.
    Sie drehte sich zur Kajütentreppe um, bedachte ihn aber noch mit einem scharfen Blick.
    »Wir sehen uns später.«
    Er neigte unverbindlich den Kopf. Sobald ihre Füße die Stufen unter Deck berührten, begann er seinen Kontrollgang über Deck, dankbar für die Tarnung, die seine neuen Kleider boten. Ein Punkt, um den er sich derzeit keine Sorgen machen musste.
    Aber er konnte weitere Probleme auf sich zukommen sehen.
    Sie befanden sich auf einer Reise, die mit Gefahrensituationen durchsetzt sein würde, die höchstwahrscheinlich immer bedrohlicher wurden, je näher sie England kamen. Dennoch war ihm keine andere Wahl geblieben, als sie mitzunehmen, sie in seiner Nähe zu behalten. Einmal abgesehen von seiner wachsenden Faszination von ihr, war es ihm ganz unerträglich, ihre Sicherheit einer Gefahr auszusetzen. Unseligerweise hatte es ganz den Anschein, als sei besagte Faszination entschlossen, bei ihren Zusammentreffen Unruhe zu stiften - Zusammentreffen, bei denen er in jedem Fall sich mühsam würde zurechtfinden müssen.
    Er hatte über zehn Jahre Männer befehligt. Frauen waren leider etwas völlig anderes.

4
    8. Oktober 1822  
    Nachmittag
    An Deck des Schoners auf dem Roten Meer
    Liebes Tagebuch,
    ich beginne mich zu fragen, wie viel man tatsächlich über einen anderen lernen kann, wenn ständig Spannung herrscht. Wenn alle stets auf der Hut sind. Wenn man unablässig über die Schulter hinter sich blickt - ich schwöre, ich habe bereits einen steifen Nacken davon. Bedauerlicherweise sind irgendwo dort draußen die Anhänger dieser elenden Schwarzen Kobra, das wissen wir. Bister und später auch Mullins haben ihre schwarzen Schals, ihr Erkennungszeichen, gesichtet.
    Abgesehen von der ständigen Angst vor einem Angriff geht es uns verhältnismäßig gut. Dorcas hat daran gedacht, mit Moskitonetzen einen Bereich am Heck des Schiffes abzuhängen, sodass ich, sie und Arnia uns geschützt, aber ohne die schweren Burkas an Deck aufhalten können. Ich sitze derzeit in unserem behelfsmäßigen Zelt und beobachte die Schiffe, die wir passieren. Wir kommen rasch voran, wenigstens hat man mir das mitgeteilt. Die Landschaft ist nicht merklich malerischer geworden, aber das Wetter ist nicht ganz so unerträglich, jedenfalls auf dem Wasser ... einmal mehr ertappe ich mich dabei,  wie ich mit den Augen das Schiff absuche, an dem unser schnittiger Segler vorbeifährt.
    Die Männer unserer Reisegesellschaft wechseln sich bei der Wache ab, was störend ist und es für mich schwierig macht, Gareth in tiefschürfende Unterhaltungen zu verwickeln, denn er ist von ihnen allen am häufigsten an der Reihe, bereit, auf jeden Alarm zu reagieren.
    Beinahe wünsche ich mir einen Überfall auf uns, damit diese unablässige Anspannung endlich ein Ventil findet.
    E.
    Am Abend desselben Tages trat Emily mit einem leichten Schal in der Hand aus dem Kajütengang auf das Achterdeck. Sie richtete sich auf, blieb stehen und schüttelte die Seide aus, bevor sie sich den Schal um die Schultern legte. Nachdem sie sich umgesehen hatte - ihre unmittelbare Umgebung war verlassen - schickte sie sich an, einen späten Spaziergang zu genießen.
    Und wenn sie zufällig Gareth Hamilton begegnen sollte, war sie entschlossen, ihn zu ermutigen, den Schutz der Nacht auszunutzen und sich bei ihr Freiheiten herauszunehmen. Mindestens ihre Hand zu nehmen, ihr die Fingerspitzen zu küssen - oder auch die Lippen, wenn er wollte. Sie hatte mehr als ausreichend Zeit mit Beobachten, Nachdenken und Überlegen verbracht, ohne irgendeinen Hinweis auf Wesenseigenschaften oder Verhalten zu entdecken, die der Annahme entgegenstanden, dass er der Eine für sie war.
    Körperliche Anziehung und echter Kontakt waren offensichtlich der nächste Schritt. Fast wie ein Werben, wenn auch noch unerklärt. Wie sollte sie einschätzen können, ob sie auf

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