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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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die wir hinter uns gelassen haben, werden irgendjemandem Bericht erstatten müssen. Gewöhnlich arbeiten die Anhänger auf Order von älteren Mitgliedern des Kultes, und ich bezweifle, dass davon viele auf dem Schiff waren. Daher denke ich, dass wir uns keine Sorgen machen müssen, dass sie uns folgen. Allerdings ...« Nach einem Augenblick sprach er weiter. »Wir müssen annehmen, dass in Suez weitere Anhänger der Schwarzen Kobra auf der Lauer liegen werden und Ausschau halten - nicht notwendigerweise nach uns, aber nach dem von uns vier Männern, der diese Route für die Heimreise gewählt haben könnte. Es ist die Station, über die viele verschiedene Reisewege nach England führen.«
    Sie nickte.
    »Sobald wir also Suez erreicht haben, werden wir wieder auf der Hut sein müssen.« Sie sah ihn an. »Wie wollen Sie von dort aus Weiterreisen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Das weiß ich noch nicht ganz genau.«
    Gareth sah keinen Grund, ihr zu erklären, dass, bevor er sie und ihre kleine Reisegesellschaft unter seine Fittiche hatte nehmen müssen, seine ganze Mission unter einem anderen Gesichtspunkt gestanden hatte. Zuvor hatte er eigentlich vorgehabt, unverhohlen als Lockvogel aufzutreten, um so viele Sektenanhänger wie möglich auf sich zu lenken. Mit Mooktu, Bister und Arnia, die alle miteinander imstande waren, auf sich selbst aufzupassen, hätte er sich wegen der damit verbundenen Gefahren nicht viele Sorgen machen müssen.
    Sie dabeizuhaben änderte alles.
    Er stieß sich von der Reling ab.
    »Ich muss ein paar Gefallen einfordern und werde die beste Route herausfinden müssen, dann werde ich entscheiden, welches Transportmittel am günstigsten ist, um der Aufmerksamkeit der Männer der Schwarzen Kobra zu entgehen. Suez ist zudem die letzte Stadt, bevor wir Marseille erreichen, in der wir sicher sein können, alle notwendigen Vorräte und Sonstiges zu erhalten. Daher müssen wir uns darum ebenfalls kümmern.«
    »Alles, ohne von den Sektenanhängern bemerkt zu werden?«
    »Genau. Und da wir gerade von der Schwarzen Kobra sprechen ...« Er sah ihr in die Augen und verzog das Gesicht. »Eigentlich müsste ich Ihnen Vorhaltungen machen, dass Sie mitten in einem Kampf an Deck kommen, aber so ein Heuchler kann ich nicht sein.«
    Sie erwiderte seinen Blick einen Moment lang, dann verzogen ihre Lippen sich. Sie schaute wieder übers Wasser.
    »Arnia hat etwas darüber gesagt, wie dumm es wäre, wenn wir Frauen uns feige unter Deck verstecken und hoffen, dass die Männer gewinnen, wenn doch die Anwesenheit der Frauen oben die Waagschale zu unseren Gunsten neigen könnte. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich ihr recht geben muss. Ihre Philosophie mag nicht auf Schlachtfelder und echte Kriegshandlungen zutreffen, aber was die Scharmützel angeht, mit denen wir es zu tun haben, liegt sie richtig.«
    Egal, wie sehr er davor zurückscheute; die Sache nicht anzusprechen konnte am Ende schlimmer sein. Heute hatte sie sich tapfer geschlagen und ein paar Tage vorher auch, aber sich darauf zu verlassen, etwas zur Hand zu haben, was sich notfalls als Waffe einsetzen ließ, hieß, sich auf ihr Glück zu verlassen - was sie beim nächsten Mal am Ende im Stich ließ.
    Er unterdrückte seine unwillkürliche Reaktion und fragte:
    »Sie wissen nicht viel über Waffen, oder?«
    Ihr Lächeln wurde breiter; sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu.
    »Ich weiß, dass ein Schwert eine Spitze hat und meist mindestens eine scharfe Seite.«
    Er überlegte einen Augenblick, dann sagte er:
    »Bister ist sehr geschickt mit Messern, und Arnia ebenfalls. Ich werde die beiden bitten, es Ihnen beizubringen. Ich werde Ihnen ein eigenes Messer besorgen, oder vielleicht auch zwei. Wie Sie schon sagen, berücksichtigt man, womit wir es zu tun haben, ist es besser, wenn Sie sich zu wehren wissen.«
    Sie hatte sich zu ihm umgedreht, während er redete. Jetzt stieß sie sich von der Reling ab. Selbst in dem nur schwachen Mondlicht konnte er ihre Miene erkennen; sie enthielt mehr als dankbare Freude.
    »Danke.« Ihre Lippen waren einladend geschwungen, ihre Augen schimmerten weich.
    Durch ihre Bewegung stand sie dichter vor ihm, keinen Schritt weit von ihm entfernt.
    Einen Moment standen sie so, in die Blicke des anderen versunken. Er hätte schwören können, dass der Mond, die Erde und der Himmel stillstanden. Es gab keine andere Wirklichkeit jenseits von ihnen beiden, wie sie in der samtigen Dunkelheit standen und eine leise Brise sie

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