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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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des Tages in Worte fasste.
    Mit einem Seufzer blickte sie nach unten und setzte den Stift auf das Papier.
    » Hola!«
    Sie schaute auf, als aus Richtung Deck ein Schrei erklang.
    Eine Sekunde lang war alles still, dann waren von überall her Rufe und Flüche zu hören - und ein immer lauter werdendes Getöse, durchsetzt mit dem Stampfen vieler Füße.
    Sie schleuderte ihr Tagebuch beiseite und rannte zur Tür. Als sie sie aufriss, vernahm sie auch die Geräusche, die sie gefürchtet hatte: das metallische Klirren beim Aufeinanderprallen von Waffen.
    Sie schaute den Flur entlang und sah Mullins über die Treppe nach oben verschwinden, Watson dicht auf den Fersen. Arnia und Dorcas standen am Fuß der Treppe und schauten ihnen nach. Als Emily sich neben sie stellte, brummte Arnia etwas Unverständliches, dann drückte sie Dorcas ein Küchenmesser in die Hand.
    »Dumm, hier unten eingesperrt zu bleiben, wo es die Waagschale zu unseren Gunsten neigen könnte, wenn wir an Deck mithelfen.«
    Mit einem weiteren gefährlich wirkenden Messer in der Hand kletterte Arnia die Stiege hoch.
    Dorcas schaute zu Emily.
    »Sie bleiben besser hier.« Mit diesem Rat folgte sie der anderen Frau.
    Einen Augenblick später stand Emily am Fuß der Treppe und blickte in ein Stück strahlend blauen Himmels, das immer wieder flüchtig durch eine vorbeieilende Gestalt versperrt wurde.
    Sie konnte anhand der Rufe, dem Grunzen und dem Fußgetrappel nichts erkennen, konnte nicht sagen, wie viele dort in einem Kampf verwickelt waren, wer gerade die Oberhand hatte.
    Dorcas hatte recht. Sie hatte keine Waffe, mit der sie helfen konnte, aber ...
    Sie kroch vorsichtig die Stufen hoch. Auf der vorletzten hielt sie inne und spähte aufs Deck. Alles, was sie sehen konnte, war ein wogendes Meer aus Leibern auf dem Achterdeck. Mit dem letzten Schritt trat sie aus dem Niedergang, drückte sich mit dem Rücken gegen die Verkleidung und schaute sich um. Wo auch immer sie hinsah, bot sich das gleiche Bild.
    Dann entdeckte sie, dass ein Schiff beigedreht hatte und sich nun dicht neben ihnen befand. Wann immer die Dünung die Schiffe dichter zueinander trieb, sprangen mehr Angreifer an Deck des Schoners.
    Sie riss ihren Blick davon los und konzentrierte sich auf das, was in ihrer unmittelbaren Nähe geschah, und begriff, dass Arnia mit ihrer Einschätzung recht hatte. Sie würden jede Hand brauchen, um dieses Mal zu gewinnen.
    Da sie damit rechnen musste, dass einer der Sektenanhänger sie jede Minute bemerken würde, suchte sie verzweifelt nach etwas, das sie als Waffe nutzen konnte ... und sah den Eimer, der ihr unlängst schon gute Dienste geleistet hatte. Zwei miteinander ringenden Männern ausweichend bewegte sie sich zu der Stelle, beugte sich vor und bekam den Griff zu fassen, genau in dem Moment, als einer der Sektenanhänger sie entdeckte.
    Die Lippen zu einem bösartigen Grinsen verzogen und ein schreckliches Geheul ausstoßend, stürzte er zu ihr.
    Ihr blieb gerade genug Zeit, auszuholen und den Eimer wieder nach vorne schwingen zu lassen - dieses Mal nach oben. Damit traf sie ihren Angreifer unter dem Kinn; die Wucht des Schlages warf ihn nach hinten, gegen zwei weitere Mitstreiter. Alle drei landeten in einem sich windenden Knäuel auf dem Boden. Die beiden Matrosen, die mit den anderen beiden gekämpft hatten, sprangen auf sie.
    Emily überließ sie ihrem Schicksal, wandte sich ab und holte erneut mit dem Eimer aus.
    Sie schlug einen weiteren Sektenanhänger bewusstlos, aber dann ...
    »O nein!«
    Der Griff des Eimers entglitt ihren Fingern, und ihre behelfsmäßige Waffe flog durch die Luft, mitten ins Kampfgetümmel.
    Sie musste Ersatz finden. Vorsichtig umrundete sie den Schiffsaufbau. Als sie sich um die Ecke getastet hatte, stieß sie mit den Absätzen gegen etwas. Als sie nach unten schaute, sah sie eine lange Holzstange.
    Sie bückte sich, fasste danach und zog sie zu sich.
    Und stellte fest, dass die Stange gewöhnlich dazu diente, Segel einzuholen - sie besaß einen gefährlich aussehenden Haken am anderen Ende.
    Die Stange mit beiden Händen haltend richtete sie sich auf, so wie sie es bei ihren Brüdern gesehen hatte, wenn sie mit Stöcken kämpften. Der Haken war schwer und zog das Stangenende nach unten. Sie probierte Verschiedenes aus, bis sie die Stelle gefunden hatte, an der die Stange ausbalanciert war - genau in dem Augenblick, als einer der Angreifer sich aus einem Knoten ineinander verschlungener Leiber löste und grinsend auf sie

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