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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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geöffnet hatte, und wartete, bis die drei Frauen, Jimmy, Bister, Watson und Mullins bei ihm ankamen und stehenblieben, dicht genug, dass sie ihn verstehen konnten.
    Er hatte ihnen nicht gesagt, wohin er sie brachte. Er wollte keine Fragen beantworten oder lange Erklärungen abgeben, kurz alles, was das Bild beschädigen würde, das sie abgeben wollten. Seht euch nicht offen um, als suchtet ihr nach etwas, hatte er alle ermahnt, bevor sie über die Gangway von Bord gegangen waren. Die Sektenanhänger würden auf jeden Fall in Suez sein; und sie mussten es auf jeden Fall vermeiden, auf sich aufmerksam zu machen.
    Leise sagte er:
    »Wir können es nicht riskieren, zum Konsulat zu gehen.« Er sah Emily an. »Ferrar hat auch Verbindungen in diplomatische Kreise - er kann die Bediensteten gebeten haben, ihn oder seine Handlanger davon zu unterrichten, falls sich jemand im Konsulat blicken lässt.«
    »Wo gehen wir dann hin?« Emily blickte ihn durch das Fenster in ihrer Burka an.
    Er sah ihr in die Augen.
    »Zu einem alten Freund.«
    Damit ging er wieder voraus, in die ruhige, elegante Wohnstraße.
    Er wusste, Cathcart würde ihm alle Hilfe gewähren, zu der er imstande war. Was Gareth nicht wusste, war, ob die Fähigkeiten seines alten Freundes auch einschlossen, den Transport zu organisieren, den sie brauchten. Aber Cathcart war immer schon erfinderisch gewesen.
    Die Straßen, die sie entlanggingen, waren schmal, teilweise gepflastert und staubig. Gesäumt von hohen Mauern, hinter denen sich diskret Wohnhäuser in verschiedenen Größen verbargen, konnte man zu dieser frühen Stunde ungehindert hier entlanggehen; später würden die Menschen zu zweit und dritt aus den massiven Holztüren in eben diesen Mauern treten und zu den Menschenmassen werden, die sich hier am Tag drängen würden.
    Nach zehn Minuten Fußweg erreichten sie die grün gestrichene Tür, an die er sich erinnerte. Er hob eine Faust und klopfte an.
    Eine Minute verging, dann öffnete sich eine schmale rechteckige Eisenklappe in der Tür, und ein Paar dunkler Augen schaute hinaus.
    Gareth erwiderte den Blick.
    »Lebt Roger Cathcart noch hier?«
    Der Araber mittleren Alters auf der anderen Seite der Tür nickte.
    »Das hier ist Mr. Cathcarts Wohnsitz.«
    »Ausgezeichnet. Bitte unterrichten Sie Mr. Cathcart, dass Gar hier ist und ihn in einer sehr wichtigen Angelegenheit um Rat fragen möchte.«
    Der Mann blinzelte verwundert und schloss die Klappe wieder.
    Keine zwei Minuten später vernahm Gareth, wie sich jemand in Stiefeln und schnellen Schrittes der Tür von der anderen Seite näherte.
    Er lächelte, als die Tür aufgerissen wurde und Roger Cathcart dahinter stand und ihn anstarrte; auf seinem Gesicht zeigten sich freudige Überraschung und heftige Neugier.
    »Hamilton? Was, zur Hölle, tust du denn hier?«
    Bevor er dazu kam, das zu erklären, mussten erst alle vorgestellt und auf die Zimmer im Haus verteilt werden. Cathcarts Haus war groß genug, um sie alle aufzunehmen, und seine wenigen Bediensteten waren außerordentlich verschwiegen - etwas, was der Hausherr, der nach einem Blick auf ihre Aufmachung sofort begriffen hatte, dass Geheimhaltung wichtig war, durch Anordnungen sicherstellte.
    Da er mehr als acht Jahre als Erster Sekretär in den Diensten des britischen Konsuls gestanden hatte, kannte Cathcart Suez wie seine Westentasche; er war in die politischen und gesellschaftlichen Wechselfälle eingeweiht und kannte, so hoffte es Gareth wenigstens, verschiedene Wege, um zum Mittelmeer und weiter zu reisen.
    Cathcart war entzückt und interessiert, Emily kennenzulernen, besonders nachdem er von ihrer Verwandtschaft zum Gouverneur von Bombay erfahren hatte, aber er zügelte seine Neugier, bis Gareth, Emily und er auf weichen Kissen um einen niedrigen Tisch saßen und sich den Speisen widmeten, die auf Platten aus gehämmertem Kupfer und Messing dargeboten wurden.
    Cathcart machte eine einladende Handbewegung.
    »Bitte betrachten Sie es als spätes Frühstück oder frühes Mittagessen.« Er blickte zu Emily, die damit beschäftigt war, das Angebot zu studieren, dann errötete er leicht. »Ich ... ich muss mich entschuldigen. Das sind alles Gerichte aus der Gegend hier - ich habe nicht daran gedacht, mehr englisches Essen zu bestellen ...«
    »Nein, nein.« Emily lächelte, als sie sich von den kleinen Getreideküchlein bediente. »Nach sechs Monaten in Indien habe ich mich an würziges Essen gewöhnt.«
    »Oh. Gut. Sechs Monate? Das ist aber ein

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