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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Schulter.
    »Mullins, Jimmy!«
    Die beiden hatten sich gerade ihrer Angreifer erwehrt.
    »Hisst mehr Segel - schnell!«
    Jimmy sprang auf das Ruderhaus, Mullins folgte ihm hastig. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, ein kleines Mittelsegel zu entrollen, dann zerrten und zogen sie - und das Toppsegel war gehisst.
    Einen Moment lang hingen die Segel schlaff, dann blähten sie sich und wurden straff.
    Der Schoner lehnte sich kurz zur Seite, dann machte er fast einen Satz nach vorne.
    Die Männer auf dem kleineren Schiff brüllten wütend, dann rannten sie, um ihre eigenen Segel zu setzen. Aber der Schoner war größer und verfügte über viel mehr Segelfläche. Das Schiff der Angreifer fiel zurück, und Gareth wandte seine Aufmerksamkeit wieder den verbliebenen Sektenanhängern an Bord zu.
    Doch als die sahen, dass sie nun auf sich allein gestellt waren und nicht gewinnen konnten, sprangen sie über die Reling ins Wasser, um sich auf ihr Schiff zu retten. Binnen Minuten waren die Kämpfe vorüber.
    Kapitän Ayabad gab Anweisung, mehr Segel zu setzen. Im Kanal von Suakin war nur das Klüversegel gehisst gewesen, weswegen es dem anderen Schiff möglich gewesen war, sich so rasch zu nähern.
    Schließlich kam Ayabad zum Heck, wo Gareth und die anderen schwer atmend standen, nachdem sie die Leichname über Bord geworfen hatten.
    Ayabad nickte Gareth zu und verneigte sich vor Emily.
    »Ich bitte vielmals um Verzeihung. Ich hätte mehr auf der Hut sein müssen, aber ich bin nicht auf die Idee gekommen, dass dieses Ungeziefer versuchen könnte, auf diese Weise an Bord zu gelangen.«
    Gareth verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Ich auch nicht.« Er sah zu den erschöpften Mitgliedern ihrer Reisegesellschaft. »Ein paar oberflächliche Schnittwunden, ein paar blaue Flecken und Schrammen, aber wir haben keinen dauerhaften Schaden genommen.« Er blickte Ayabad an. »Und Ihre Leute?«
    »Es gibt ein paar Verletzte, aber niemand schwebt in Lebensgefahr. Diese Fanatiker - sie sind nicht sonderlich gut trainiert.«
    »Das sind die wenigsten«, erwiderte Gareth. »Die, die als Wachen und Attentäter Verwendung finden, sind gut ausgebildet, aber die Mehrheit sind Bauern, die mit Messern bewaffnet sind.«
    Ayabad nickte.
    »Das merkt man. Nach dem heutigen Vorfall wäre es mir am liebsten, auf schnellstem Wege nach Suez zu segeln, sofern Sie keine Einwände haben.«
    Gareth nickte zustimmend.
    »Bislang haben wir Glück gehabt - es gibt keinen Grund, zu einem neuerlichen Angriff einzuladen.«
    Bis zum Abend waren die Decks des Schoners wieder sauber und alles an Bord wieder in bester Ordnung, so, wie es sein sollte, pflügten sie unter vollen Segeln durch die leichten Wellen, von einer steifen Brise angetrieben.
    Nachdem die Verwundeten ihrer kleinen Reisegruppe versorgt waren - ein paar Schrammen und zwei tiefere Stichwunden - waren Emily, Arnia und Dorcas gegangen, um Kapitän Ayabads Besatzung ihre Salben und Tinkturen anzubieten. Die Seeleute waren dankbar, dass ihre Verletzungen mit sanfteren Händen genäht und verbunden wurden; Emily entnahm ihren Bemerkungen, dass sie wie ihr Kapitän den Kampf insgesamt genossen hatten.
    Nach dem Dinner, sobald die Sonne untergegangen war und die Nacht das Wasser in samtige Dunkelheit gehüllt hatte, ging sie zum Achterdeck. Aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sie vorankamen, konnte sie sich nicht vorstellen, dass noch irgendwelche Gefahr drohte. Sie lehnte sich gegen die Reling und schaute in die Nacht.
    Wie sie es erhofft hatte, stellte sich Gareth zu ihr.
    Sie hörte seine Schritte, bevor sie ihn neben sich treten spürte.
    Er lehnte sich an die Reling, so wie sie es auch tat, und blickte auf das Kielwasser ihres Schiffes.
    »Es ist eine wunderschöne Nacht, so friedlich. Wer würde jetzt denken, dass das Deck noch vor wenigen Stunden ein Schlachtfeld war?«
    Sie schaute ihn an. Das Licht des Mondes spiegelte sich im Wasser und malte ein Muster auf sein Gesicht.
    »So ist nun mal das Leben, nicht wahr? Kämpfen und am Ende triumphieren.«
    Seine Lippen verzogen sich. Er neigte den Kopf ein wenig.
    »Dieses Mal waren unsere Verletzungen unbedeutend, daher können wir unseren Triumph dieses Mal auskosten.«
    »Meinen Sie, dass wir nach heute Suez ohne weiteren Zwischenfall erreichen werden?«
    Er schaute hinter sich zu den Segeln.
    »Angesichts des Tempos, mit dem wir gegenwärtig vorankommen, und mit ein wenig Glück ist das auf jeden Fall nicht ausgeschlossen. Die Sektenanhänger,

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