In den Armen des Spions
Augen - verblasste, als er ihr ins Gesicht sah.
»Was ist geschehen?«
Die Worte kamen abgehackt und knapp, dann war er bei ihr. Er schloss seine Finger um ihren Ellbogen, drehte sie um, drängte sie zurück in den vorderen Raum und blickte zum Dach, bevor sie eintraten.
»Anhänger der Schwarzen Kobra«, gelang es ihr zu sagen; sie blieb auf der Türschwelle stehen. »Auf dem Basar - nicht hier. Aber sie haben uns nicht gesehen. Oder, um genauer zu sein, sie haben uns gesehen, haben uns aber für Einheimische gehalten. Sie haben überhaupt nicht reagiert. «
Gareth starrte sie an. Das Blut gerann ihm in den Adern, während ein Schreckensszenario nach dem anderen vor seinem geistigen Auge erstand. Was die Sektenanhänger ihr hätten antun können, wenn sie sie gefasst hätten ...
Er blinzelte und schüttelte den Kopf, um die Bilder zu vertreiben. Sie war hier, bei ihm, augenscheinlich unversehrt.
Watson und Mullins gingen an ihnen vorbei, tiefer in den Raum. Mooktu blieb nicht stehen, er wollte zweifellos zu Arnia.
Emily blickte Gareth ins Gesicht.
»Ich habe mir solche Sorgen gemacht, dass sie Sie sehen könnten - Sie sind so viel leichter zu erkennen als wir.« Sie drehte sich um und ging weiter in das Zimmer.
Er ließ ihren Arm los und folgte ihr langsamer.
»Wir waren in unseren Burkas, und Mullins und Bister haben sich hinter uns befunden, sodass sie Zeit hatten, sich zu verstecken, bevor die Männer sie erblicken konnten.« Sie drehte sich zu ihm um. Die Sorge und dann die unendliche Erleichterung, die er eben noch in ihren Zügen gesehen hatte, war verschwunden. Sie wirkte froh, fast heiter.
Sie betrachtete sein Gesicht, dann legte sie den Kopf schief.
»Aber Sie sind früh zurück. Heißt das ...?«
Sie brach ab. Sie wandten sich beide zum Tor um, das sich erneut öffnete. Dieses Mal war es Bister, der mit Schals um den Kopf und das Gesicht noch stärker verhüllt war als zuvor und gemächlich hindurchschlenderte.
Er schloss das Tor sorgfältig, dann fiel alle Lässigkeit von ihm ab, und er kam rasch zu ihnen.
Er nickte Emily zu, dann berichtete er Gareth.
»Nachdem wir die Frauen zurückgebracht hatten, dachte ich, ich mache mal einen kleinen Ausflug, um zu sehen, ob ich diesen vermaledeiten Sektenanhängern zurück zu ihrem Nest folgen konnte. Zwar habe ich die beiden von vorhin nicht wiedergefunden, aber zwei andere, die ebenfalls durch die Straßen gestreift sind und die Augen aufgehalten haben, aber nicht so, als wüssten sie, wonach sie gesucht haben.«
»Haben Sie ihre Basis gefunden?«, fragte Gareth.
»Ja, und es wird Ihnen nicht gefallen. Sie sind in einem Haus, das gegenüber vom Konsulat steht und gehen ein und aus, als sei überhaupt nichts dabei. Schlimm genug, aber während ich sie beobachtet habe, ist ein Trupp angeritten gekommen. Eine Gruppe Assassinen, aber angeführt von einem älteren bärtigen Mann. Worauf ich hinaus will - ich denke, ich habe ihn schon einmal auf den Docks in Aden gesehen.«
Gareths Gesicht fühlte sich wie versteinert an.
»Groß, leicht vornübergebeugt, schwarzer Bart, eindeutig schon in vorgerücktem Alter?«
Grimmig nickte Bister.
»Das ist er.«
Verdammt! Sie hatten einen aus den obersten Rängen der Sekte auf den Fersen.
Emily blickte von seinem Gesicht zu Bisters. Ihre immer ernster gewordenen Mienen verrieten, was das hieß.
»Ich wollte gerade fragen, ob der Grund, dass Sie so früh zurückgekommen sind, heißt, dass Sie ein Schiff gefunden haben, das uns nach Marseille bringt?«
»Nicht ganz.« Er sah ihr in die Augen. »Watson hat herumgefragt. Wie es aussieht, besteht unsere beste Chance, den Sektenanhängern auszuweichen und Marseille in vertretbarer Zeit zu erreichen, darin, entlang der Küsten nach Westen zu fahren. Wir haben einen Händler mit einem Segelschiff, einer Schebecke, ausfindig gemacht, der genug Platz für uns alle hat und in die Richtung will, aber er ist noch nicht zum Auslaufen bereit.«
Er schaute zu Bister, dann zu all den anderen, die ins Zimmer gekommen waren, um die Neuigkeiten zu hören.
»Einer der Männer der Schwarzen Kobra, der in Aden war, als wir dort eingelaufen sind, ist gerade hier eingetroffen. Von jetzt an müssen wir davon ausgehen, dass die Männer explizit nach uns suchen, dass sie die Zusammensetzung unserer kleinen Reisegesellschaft kennen - wie viele Männer wir sind, wie viele Frauen, etwa unser Alter und so weiter.« Er machte eine Pause, dann ging er zum Tisch und blieb am einen Ende
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