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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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können auf keinem davon eine Passage bekommen«, wandte Mooktu ein. Er schaute zu Gareth. »Und wir haben keine Zeit, hier zu warten, bis ein Schiff verfügbar ist.«
    Gareth schnaubte.
    »Hier zu sitzen und zu warten, dass Männer der Schwarzen Kobra uns hier aufstöbern, ist jedenfalls auch keine Option.«
    »Dann nehmen wir eben die zweitbeste Wahl.« Emily wandte sich an Watson. »Was auch immer das ist.«
    Watson runzelte die Stirn.
    »Nun, ich würde sagen ... entweder über Italien und Korsika nach Marseille oder vielleicht auch nach Westen, nach Tunis, und dann von da aus nach Norden nach Marseille.« Er sah Gareth an. »Ich kenne die Entfernungen, aber Segelzeiten sind schwer zu schätzen. Wir müssen uns erkundigen und dann sehen, welche Schiffe in die Richtung fahren, die auch genug Platz für uns haben.«
    Gareth nickte.
    »Morgen. Wir gehen bei Tagesanbruch in den Hafen. Dann ist es dort weniger voll.«
    »Ich habe nachgedacht«, erklärte Mooktu. »Wenn die Sektenanhänger, die hier nach uns Ausschau halten, nicht gewarnt worden sind, dass wir in Verkleidung unterwegs sind, können sie uns nicht so leicht bemerken.«
    »Stimmt. Daher dürfen wir nicht vergessen, immer in Verkleidung zu gehen.« Gareth schaute der Reihe nach alle an. »Es wäre am besten, wenn alle auch im Haus durchgehend die arabischen Kleider tragen.«
    Emily war nur zu gerne dazu bereit; ihre arabischen Gewänder waren weniger einengend und in diesem Klima eindeutig bequemer als Kleid und Unterröcke. Sie hatte versucht, die Kleidungsstücke zurückzugeben, die die Berberfrauen ihr geliehen hatten, aber sie hatten nur abgewinkt und verlangt, dass sie sie behielt und benutzte, solange sie sich in arabischen Ländern aufhielt.
    Sie fing Gareths Blick auf.
    »Wir werden morgen zum Basar gehen müssen. Wir tun das, solange Sie im Hafen sind. Wir nehmen Mullins und Bister mit und sind besonders vorsichtig, es wäre sicher nicht verkehrt, wenn wir uns ein wenig umsehen.«
    Er mochte das nicht - das konnte sie ihm an den Augen ablesen - aber schließlich nickte er.
    »Nein, sicher nicht.«

8
    2. November 1822 
    Früh am Morgen
    ln meinem Zimmer im Gasthaus in Alexandria
    Liebes Tagebuch,
    etwas zwischen mir und Gareth hat sich geändert, obwohl ich nicht meinen Finger darauf legen kann, was genau es ist. Es ist da das Gefühl, als verfolgten wir ein gemeinsames Ziel, als habe er erkannt, dass ich wirklich zu unserem Überleben beitragen kann. Der Zeitpunkt legt die Vermutung nahe, dass der Auslöser seiner veränderten Einstellung unsere Reise mit den Berbern ist. Aber warum ausgerechnet der Umstand, dass wir die meiste Zeit voneinander getrennt verbrachten und zudem in einer weniger zivilisierten Gesellschaft, die auch noch seine Beschützerinstinkte stärker herauskehrte, dazu führen sollte, dass er mich mehr einbezieht, ist mir ein Rätsel. Da wir uns jedoch wiederum in der spannungsgeladenen Lage wiederfinden, in der wir permanent der Bedrohung ausgesetzt sind, von den Sektenanhängern entdeckt und überfallen zu werden, die uns irgendwo auflauern, um uns die Köpfe abzuschlagen, ist es schwierig, Zeit oder Raum in meinem Kopf zu finden, über solch persönliche Fragen nachzugrübeln.
    Heute muss ich die Expedition zum Basar anführen, um unsere Vorräte aufzufüllen, während Gareth versucht, eine Passage für uns zu finden. Die Spannung liegt greifbar in der Luft. Er hat es noch nicht ausgesprochen, aber ich kann erkennen, dass er sich um uns alle sorgt - und vielleicht auch besonders um mich ...
    Trotz unserer bedrängten Lage gibt es Augenblicke, wie jetzt, in denen ich erkenne, in welche Richtung uns die Veränderungen zwischen uns steuern.
    Mehr später.
    E.
    Der Basar in Alexandria lag ein Stück vom Hafen entfernt, innerhalb der schützenden alten Stadtmauern. Es gab einen zentralen überdachten Marktplatz mit Reihen über Reihen von Verkaufsständen, von denen die meisten frische Waren und Kleidung feilboten. Enge, volle Straßen führten immer tiefer in das Labyrinth aus kleinen Läden und vollgestopften Werkstätten. Es gab eine Gasse mit Goldschmieden, eine mit Korbflechtern und eine für Kleidung, Eisenwaren, Glaswaren und alles andere, was man sich nur vorstellen konnte.
    Emily fühlte sich in ihrer Berbertracht unter der alles verhüllenden Burka völlig wohl, als sie die kleine Gruppe durch den Markt führte; sie fanden alles, was sie brauchten, und Emily feilschte auf Französisch - etwas, worin sie auf der Reise

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